Abstiegsgefährdete Fighting Pirates verpflichten Football-Topmann Maurice Woodard. Einsatz gegen Cologne Crocodiles aber noch fraglich

Elmshorn. Es ist höchste Zeit für einen Sieg in der Zweiten Football-Bundesliga (German League Football 2) Nord für die Fighting Pirates, will das Team von Headcoach Stefan Mau das Ziel Klassenerhalt nicht vorzeitig aus den Augen verlieren. Fünfmal in Folge verließen die Spieler in den gelben Trikots als Verlierer den Platz, rutschten ans Tabellenende ab und empfangen am Sonnabend, 28. Juni (Kick-off: 15 Uhr), ausgerechnet den Traditionsclub Cologne Crocodiles im heimischen Krückaustadion.

Für die Elmshorner, die bei ihrer Zweitliga-Premiere auswärts gegen die Lübeck Cougars den bislang einzigen Saisonsieg feierten, geht es zum einen darum, auch in heimischer Umgebung Stärke zu zeigen. Noch wichtiger wäre aber die damit verbundene Trendwende, die neues Selbstbewusstsein erzeugen könnte.

„Der erste Heimsieg seit dem Aufstieg in die GFL 2 wäre ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf“, sagt Olaf Mai, stellvertretender Vorsitzender und früherer Kicker der Elmshorn Fighting Pirates. Für das Verlassen des Tabellenendes reicht ein Erfolg über die Kölner allein allerdings nicht aus. „Dafür müssten auch noch die Bonn Gamecocks, die am Sonntag, 29. Juni, bei den Lübeck Cougars zu Gast sind, ihre Partie verlieren“, sagt Mai.

Mit den Kölnern kommt ein Urgestein des Footballs

Auch Headcoach Stefan Mau ist derzeit als Psychologe gefragt. „Wir müssen endlich den Hebel umlegen und uns selbst beweisen, dass wir mehr können als das, was wir bisher gezeigt haben.“ Allerdings bekäme es sein Team am Sonnabend mit einem Football-Schwergewicht zu tun. Die Cologne Crocodiles existieren seit 1980, konnten sich seitdem sechsmal für das Endspiel um die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Im Jahr 2000 gewannen die Krokodile den German Bowl XXII im Duell mit den Braunschweig Lions. Fünf Jahre nach einer Insolvenz meldeten sich die Kölner 2009 zurück, seitdem geht es wieder stetig bergauf. Zum Duell mit den Pirates reisen die Crocodiles in ihrem zweiten GFL-2-Jahr als Tabellenvierter (jeweils drei Siege und Niederlagen) an, gewannen am zurückliegenden Spieltag gegen die Troisdorf Jets.

Gleichwohl gehen die Elmshorner verhalten optimistisch in die Partie, und das liegt nicht nur daran, dass Topscorer Alexander Jakusch eine schwere Rippenprellung auskuriert hat und wieder mitwirken kann. Unter der Woche verstärkten sich die Pirates mit einem Import. aus dem Mutterland des American Football. Kurzfristig stieß der 1,75 Meter große und 83 Kilogramm schwere US-Amerikaner Maurice Woodard zum Team.

Das Fangen ist die große Stärke des Neu-Elmshorners

Der 24 Jahre alte frühere College-Footballspieler kann den Elmshornern vor allem mit seiner Vielseitigkeit helfen, kam er doch im Hochschulteam der Lincoln-University im Bundestaat Missouri als Wide Receiver, Runningback und Kick-Returner, gelegentlich aber auch als Defensive Back zum Einsatz. Beeindruckend sind seine Statistiken als Fänger, in der zurückliegenden Saison bilanzierte der Neu-Elmshorner 143 Catches. „Ich hoffe, dass ich in die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen werde“, erklärt der US-Boy.

Ob Maurice Woodard schon am Sonnabend mit seinem Landsmann Tribble Reese gemeinsam auf dem Feld stehen wird, ist indes noch unsicher. Der Quarterback zog sich ein großes Hämatom am Wurfarm zu, sein Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Die Besetzung der Schlüsselposition im American Football bereitet dem Elmshorner Trainerstab denn auch die größten Sorgen, fallen doch mit Axel Roemersma und Jannik Nowak zwei Kandidaten aus privaten Gründen aus.

Ebenfalls verzichten muss der Pirates-Coach in den kommenden Partien auf den verletzten Linebacker Torben Stockfleth.