Zweitliga-Basketballclub SC Rist setzt bei Talentförderung auch auf Unterstützung durch Wirtschaftsunternehmen

Wedel. Basketball wird immer beliebter in Deutschland, das belegt die vom Dachverband DBB im Jahr 2013 veröffentliche Entwicklung der Mitgliederzahlen eindeutig. Betrug die Zahl der Aktiven bei der ersten Erhebung 1953 gerade einmal 5907, gingen in der Spielzeit 2012/13 bundesweit etwa 192000 Sportler auf Korbjagd. Zu den größten Anbietern zählt seit Jahren der SC Rist, der mit 695 registrierten Mitgliedern bundesweit auf Platz sechs rangiert und im weiblichen Nachwuchsbereich in Deutschland sogar führend ist. Doch gerade deshalb stößt der 1968 von Lehrern des Johann-Rist-Gymnasiums gegründete Club, dessen Herren zu den Topteams der 2. Bundesliga ProB Nord zählen, räumlich wie organisatorisch an seine Grenzen. Die Anzahl der Jugendteams erhöhte sich seit der Spielzeit 2008/09 von 15 auf 25.

Zahl der Rist-Jugendmannschaften wächst seit 2008/09 von 15 auf 25

„Wir stehen am Scheidepunkt der Entwicklung unserer Jugendarbeit,“ sagt Thorsten Fechner, Marketing-Manager des SC Rist und Vater dreier Basketball spielender Söhne. Ohne zusätzliche Unterstützung werde es mittelfristig schwer werden, im selben Umfang und mit derselben Intensität weiterzuarbeiten. Einen Ansatz zur Lösung hat der Wedeler Club allerdings schon entworfen, und der trägt den Arbeitstitel „Basketball macht mobil“. Mit dieser Initiative möchte der Verein Unternehmen in der Region, aber auch privaten Förderern die Möglichkeit geben, die mehrfach vom DBB und der Jungen Liga, Dachverband der 2. Bundesligen Pro A/B, ausgezeichnete Jugendarbeit des Vereins nachhaltig zu fördern. Das Prinzip ist einfach, 25 Jugendteams des SC Rist suchen ebenso viele Paten, die ihre Mannschaft mit einem Mindestbeitrag von 2000 Euro unterstützen. „Damit kann jeder Pate ‚sein‘ Team direkt unterstützen und somit dazu beitragen, dass der SC Rist auch weiterhin mehr als 400 Kinder und Jugendliche sowohl leistungs- als auch breitensportlich betreuen kann“, sagt Fechner.

Dabei zwingt ausgerechnet eine grundsätzlich positive Entwicklung den SC Rist zum Handeln, denn Jugend-Basketball boomt in Wedel. Neben dem bundesweiten Aufwärtstrend und dem guten Ruf des Clubs als Ausbildungsverein und Talentschmiede hat auch die vor drei Jahren in Zusammenarbeit mit der Stadt eingeführte Schulkooperation „Basketball macht Schule“ erheblichen Anteil an dieser Entwicklung. Über Arbeitsgemeinschaften fanden viele Jugendliche den Weg zum SC Rist.

Ein Übriges tut die Qualität der Übungsleiter. „Bei uns trainieren die Kinder von klein auf bei Trainern mit A-, B- und C-Lizenz, darunter ehemalige National- und Bundesligaspieler“, sagt Vereins-Jugendkoordinatorin Gundula Laabs, die selbst etliche Einsätze im DBB-Trikot absolvierte. Zudem engagieren sich beim SC Rist auch die Profispieler aus Nordamerika, die in der Pro-B-Saison das Zweitliga-Team verstärken, als Coaches von Jugendteams und bei Basketball-Feriencamps, die dem Verein ebenfalls Jahr für Jahr einige neue Mitglieder bescheren.

Vorbildfunktion der Erwachsenenteams bleibt unangetastet beim Wedeler Club

Dass Qualität ihren Preis hat, ist auch der Vereinsführung des SC Rist bewusst. Da sich Jugendteams nicht über die Mitgliedsbeiträge der Kinder allein finanzieren lassen, musste der Club zuletzt Gelder aus anderen Bereichen verwenden, um die steigenden Kosten zu decken. Zu Lasten der Erwachsenen-Leistungsteams dürfe das aber auf keinen Fall gehen, sagt der Vereinsvorsitzende Gernot Guzielski. „Vor allem unser Zweitliga-Herrenteam hat eine ganz wichtige Vorbildfunktion. Die Kinder sehen, was man im Sport durch Leistungsbereitschaft erreichen kann, und eifern ihren Idolen nach.“

Das Engagement der Paten soll dafür sorgen, dass der Club in anderen Bereichen keine Abstriche vornehmen muss. Die so generierten Mittel kommen über die Finanzierung von Übungsleiterhonoraren oder Turnierfahrten den Mannschaften direkt zugute. Dadurch frei werdende Budgets könnten dann laut Fechner für die Jugendarbeit, aber auch zum Erhalt der Leistungsteams verwendet werden.

Bislang haben acht Teams des Wedeler Clubs einen Paten gefunden. „Wir erhoffen uns nun weitere Unterstützung, auch von Unternehmen oder Privatpersonen, für die klassisches Sponsoring nicht im Fokus steht, denen aber die soziale Funktion des SC Rist für den Standort Wedel am Herzen liegt“, sagt Fechner, der als Projektverantwortlicher Interessierte per E-Mail (marketing@scrist-wedel.de) oder telefonisch (0173/2112478) berät.