US-Boy Denzell Erves soll in der Saison 2014/15 für das Zweitliga-Basketballteam unter dem Korb abräumen und aus der Mitteldistanz treffen

Wedel . Seinen Posten als Basketball-Headcoach bei den Zweitliga-Herren des SC Rist tritt der US-Amerikaner Michael Claxton offiziell erst Anfang August an, wenn er mit Ehefrau und Tochter von seinem aktuellen Wohnort Seattle (US-Bundesstaat Washington) nach Wedel übersiedelt. Doch untätig ist der Mann, der die Wedeler vor fast genau einem Jahrzehnt mit seinen Pässen und Körben vor dem Abstieg aus der Regionalliga bewahrte, auch an der Pazifikküste nicht. Vielmehr engagierte der Basketball-Lehrer noch in den Vereinigten Staaten den ersten Neuzugang des SC Rist für die kommende Pro-B-Spielzeit.

Denzell Erves wird das Wedeler Pro-B-Team in der Saison 2014/15 auf der Flügelposition verstärken. Der 2,02 Meter große und 23 Jahre alte bisherige Student ging in der vergangenen Saison für ein Team aus Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) in einer unterklassigen Profiliga auf Korbjagd. Seine künftigen Mitstreiter in Wedel informierte Claxton umgehend über die Personalie. Ohnehin stehen der neue Headcoach und die sportliche Leitung des SC Rist dank elektronischer Medien in ständigem Kontakt, informieren sich gegenseitig über Entwicklungen in Wedel und den USA. Gerade jetzt glühen die Drähte, gilt es doch, den Kader nach einer erfolgreichen Zweitliga-Saison zumindest punktuell zu verstärken.

Von Erves’ Rolle im Team des SC Rist hat Michael Claxton, der seit der der Saison 2001/02 für sechs deutsche Clubs spielte und eine deutsche Ehefrau hat, konkrete Vorstellungen. „Denzell ist ein athletischer Flügelspieler, der Vielseitigkeit mitbringt, sodass er auf verschiedenen Positionen zum Einsatz kommen kann“, sagt Claxton. Dank seiner Größe und körperlichen Präsenz könne Erves auch mit dem Rücken zum Korb agieren, sein guter Wurf erlaube es ihm zudem, mit einer hohen Quote aus der Mitteldistanz zu treffen. „Wir sind froh, einen Spieler gefunden zu haben, der unserer Mannschaft defensiv und offensiv helfen wird“, sagt Claxton, der sich weitere Informationen über Erves verschaffte, indem er mit dessen früheren Coaches telefonierte und Video-Material auswertete.

Denzell Erves freut sich auf seine erste Saison außerhalb der Vereinigten Staaten. „Ich hatte gute Gespräche mit dem Trainer, wir sind basketballerisch in vielen Dingen einer Meinung, und auch menschlich stimmt es.“ Zudem habe ihn das, was sein künftiger Coach über den SC Rist, Wedel und die Metropolregion erzählt hätte, neugierig gemacht. „Ich freue mich darauf, ein mir noch fremdes Land kennenzulernen, diese Erfahrung wird mir sicher dabei helfen, mich als Basketballer und Mensch weiterzuentwickeln.“

Der neue Mann im Pro-B-Kader des SC Rist stammt aus der Kleinstadt Vicksburg (Bundesstaat Mississippi), seine College-Zeit verbrachte er rund 330 Kilometer südlich in der Nähe von New Orleans an der Xavier University of Louisiana (XULA).

In seiner Abschlusssaison 2012/13 erzielte der Flügelspieler in 32 Partien durchschnittlich 13,7 Punkte, holte dazu 9,3 Rebounds und blockte 1,3 gegnerische Würfe. Honoriert wurden diese Leistungen mit der Wahl ins All-America- Third-Team der College-Liga National Association of Intercollegiate Athletics.

Nach dem Universitätsabschluss in Betriebswirtschaftslehre im Frühjahr 2013 sammelte Erves erste Erfahrung als Basketball-Profi. In der Sommersaison 2013 verstärkte er die Salem Sabres (Bundesstaat Oregon) in der IBL (International Basketball League), 2013/14 spielte er für die GIE Maile Matrix in der UBA (United Basketball-Association) auf Korbjagd.

Schon Erves’ Vater spielte Basketball, und die Mutter ist sein größter Fan

Bevor er sich für das Angebot aus Deutschland entschied, fragte Denzell Erves zunächst seine Eltern um Rat. „Mein Vater war früher selbst ein guter Basketballspieler, und meine Mutter ist mein größter Fan.“ Sport liege der Familie ohnehin im Blut. „Ich habe schon mit fünf Jahren begonnen, Basketball zu spielen, dazu kamen später noch Football und Leichtathletik“, sagt Denzell Earves. Vor allem eines habe er von seinen Eltern gelernt. „Mit Bescheidenheit und harter Arbeit kann man viel erreichen.“

Etwas zu tun geben dürfte es für den US-Boy schon bald nach seiner Ankunft in Wedel. Schließlich hat Michael Claxton den 23-Jährigen schon fest als Trainer im von ihm geleiteten Sommercamp des SC Rist für Kinder und Jugendliche vom 19. bis zum 22. August in der Wedeler Steinberghalle eingeplant.