Bokeler Matthias Kröger muss nach schwerem Sturz in Scheeßel länger pausieren. MSC Brokstedt kann mit Sieg gegen Landshut ins Bundesliga-Finale einziehen

Bokel/Brokstedt. Matthias Kröger überkommt ein wehmütiges Gefühl, während er dem kommenden Sonntag entgegen sieht. Wenn seine Teamkameraden vom MSC Brokstedt um 14 Uhr in der Speedway-Bundesliga den deutschen Meister AC Landshut erwarten, wird der 45 Jahre alte Motorrad-Profi aus Bokel nicht wie gewohnt aktiv ins Geschehen eingreifen können.

Daran war auch gar zu denken, nachdem der versierte Routinier unlängst bei einem Sandbahnrennen im niedersächsischen Scheeßel schwer gestürzt war. Er erlitt diverse Prelllungen, anschließend wurde bei ihm nach mehreren Kernspintomografien auch noch ein Wadenbeinbruch diagnostiziert. Eine bitte Pille für den Bokeler, der in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungspech getroffen war, vielfach Brüche erlitt und fast schon ein Karrierende in Betracht gezogen hatte. „Es ist ärgerlich, dass mir so etwas passiert ist und ich noch länger ausfallen dürfte“, sagte der Speedway-Altmeister. „Dabei hätte ich meine Freunde aus Brokstedt zu gern unterstützt.“

Wer den Platz von Kröger, der als zäher Mann voller Ehrgeiz gilt, zuletzt auch beratend für den Kader im Einsatz war und Ende Juli bei der Langbahn-DM in Werlte (Niedersachsen) wieder fahren will, einnehmen wird, ist geklärt: Es ist der in Güstrow wohnhafte und an den MSC ausgeliehene Tobias Busch.

Für das Spitzenduell hat sich das Team um Mannschaftskapitän Tobias Kroner viel vorgenommen, gilt es doch den Heimvorteil auf dem Holsteinring zu nutzen. Mit einem Sieg gegen die „Devils“ aus Bayern könnten die Schleswig-Holsteiner schon den entscheidenden Schritt in Richtung Finalläufe machen, nach dem Heimsieg gegen Wolfslake (53:37) sind alle Möglichkeiten gegeben. Nebenbei gilt es für die ambitionierte Equipe um Teammanagerin Sabrina Harms noch darum, eine Rechnung mit den Gästen aus Landshut zu begleichen. Zum Saisonauftakt hatte es für die Brokstedter Ostern im Stadion Ellermühle eine knappe Niederlage, die noch lange Diskussionen und Zündstoff auslöste. Damals gab es im letzten Lauf ein packendes Fotofinish zwischen Landshuts Martin Smolinski (Olching) und MSC-Pilot Antonio Lindbäck, bei dem nicht wenige Augenzeugen den Brokstedter Fahrer im Ziel vorne gesehen hatten. Da der Schiedsrichter damals allerdings zu Gunsten Smolinskis entschied, mussten sich die Norddeutschen letztlich mit einem Punkt in der Differenz geschlagen geben.

„Das war spannend bis zum Ende, doch letztlich ärgerlich für uns. Sicher gibt es auch ein spannendes Duell in Brokstedt“, ist sich Pressesprecher Michael Schubert sicher. Einen Topmann wie Martin Smolinski am Start zu sehen, dürfte am Wochenende zahlreiche Motorsportfreunde, wie immer auch viele aus dem Kreis, anlocken, befand sich der Bayer kürzlich doch bei internationalen Speedway-Grand-Prix-Läufen im Feld absoluter Elitefahrer.

In Brokstedt wissen die Verantwortlichen um die Stärken von Smolinski und Co. und arbeiten selbst an einer schlagkräftigen Besetzung. Neben Kapitän Kroner und dem amtierenden deutschen Einzelmeister Kai Huckenbeck steht der Finne Timo Lahti, der bereits letztes Jahr starke Leistungen in MSC-Diensten zeigte, im Aufgebot.

Die Fans im Norden dürfen sich auf ein hochklassiges Duell freuen, wollen beide Teams wie gesagt doch dem Finale um die deutsche Meisterschaft ein großes Stück näher rücken. Der Start auf dem Holsteinring erfolgt um 14 Uhr (Training und Rahmenprogramm um 10 Uhr). Der Eintritt kostet 15 Euro (ermäßigt zehn Euro), Jugendliche bis zwölf Jahre haben freien Eintritt. Kostenlose Parkplätze sind rund um das Stadion am Holsteinring ausreichend vorhanden.