Fighting Pirates kassieren mit 7:28 gegen Hildesheim Invaders die vierte Niederlage in Folge, sind jetzt Letzter der 2. Liga. 2500 Besucher bei American Day

Elmshorn . Was für ein Tag! Knapp 2500 Zuschauer im Krückaustadion, hervorragende Stimmung auf der Tribüne, beste äußere Bedingungen und eine Fülle von Attraktionen aller Art für Unternehmungslustige – all das hatte der erste American Day der Elmshorn Fighting Pirates als Mitglied der Zweiten Bundesliga (German Football League 2) im Überfluss zu bieten.

Unter diesem Aspekt hätten sich die Vorstandsmitglieder der American-Football-Abteilung im Elmshorner MTV und das Team-Management eigentlich die Hände reiben und zufrieden auf die Schenkel klopfen können. Was unter dem Strich allerdings überhaupt nicht stimmte, war die sportliche Ausbeute des Zweitliga-Teams. Die Mannschaft von Headcoach Stefan Mau unterlag Dauerrivale Hildesheim Invaders, bislang unabhängig von der Spielklasse einer der Lieblingsgegner, mit 7:28 (0:14, 7:7, 0:0, 0:7), kassierte die vierte Niederlage in Folge und wartet weiter auf den ersten Heimsieg in der GFL 2 Nord.

Entsprechend frustriert ließen die Elmshorner US-Sportler nach Spielende die Köpfe hängen. „Die erneute Niederlage ist sehr enttäuschend, da wir sehr viel Hoffnung auf einen Sieg hatten“, sagte Pirates-Pressesprecher Olaf Mai. Ähnlich bedient war Zweitliga-Headcoach Stefan Mau. „Die Invaders haben uns immer wieder auf dem falschen Fuß erwischt und konnten so punkten.“ Nur ein schwacher Trost war es dem früheren Quarterback direkt nach Spielende, dass zumindest die Einstellung seiner Mannschaft stimmte.

Gastgeber verschlafen den Auftakt der Partie komplett

Dabei hatte am American Day alles wunschgemäß begonnen. Nachdem mehrere hundert Kinder nach Öffnung der Stadiontore Hüpfburgen, Klettertürme und andere Großspielgeräte mit Beschlag belegt hatten, schwebten fünf Fallschirmspringer aus Hartenholm (Albatros Skyworld) mit dem Spielball ins Krückaustadion ein und badeten nach ihrer Punktlandung im Applaus.

Von dieser Zentimeterarbeit war das Elmshorner Football-Team dann allerdings nach dem Kick-off meilenweit entfernt. Weder das Absingen der US-amerikanischen Nationalhymne noch die tolle Stimmung auf den Rängen oder der Halbzeitauftritt eines Elvis-Presley-Imitators konnten die Heimmannschaft zu der Leistung beflügeln, die nötig gewesen wäre, gegen die Invasoren aus Niedersachsen zwei Punkte einzufahren, obwohl Headcoach Mau genau das gefordert hatte („Wir müssen unseren besten Football spielen.“).

So verschliefen die Pirates den Auftakt und ermöglichten den Hildesheimern gleich im ersten Spielzug nach einem Lauf über 90 Yards in die Endzone und einem anschließenden Kick durch die Torstangen (Point after Touchdown) die 7:0-Führung. Keine vier Spielzüge erhöhten die Gäste nach demselben Muster auf 14:0.

Gelegenheit zur Revanche ist schon am nächsten Sonnabend gegeben

Hoffnung auf die Wende keimte im zweiten Quarter auf, als Talent Jannik Nowak mit einem kurzem Lauf zum Touchdown und der anschließende Zusatzpunkt von Kicker Sören Becker den Rückstand auf sieben Zähler (7:14) verkürzten. Doch es sollten die einzigen Elmshorner Punkte bleiben, Hildesheim antwortete mit einem weiteren Touchdown plus PAT zum 21:7 aus Sicht der Gäste, während die Pirates mit einem Fieldgoal-Versuch scheiterten, der drei Punkte eingebracht hätte. Auch im letzten Spielabschnitt gelang es den Invaders noch einmal per Lauf in die Endzone und Kick durch die Torstangen zu punkten, weil die Elmshorner Truppe in der Schlussphase der Partie volles Risiko ging, ohne aber dafür belohnt zu werden.

Mit der Niederlage am American Day zerschlug sich auch die Hoffnung der Elmshorner, sich deutlich von der Abstiegszone abzusetzen. Stattdessen fiel der Neuling aufgrund des schlechteren Touchdown-Punktverhältnisses hinter die Invaders (beide 2:8 Punkte) auf den letzten Tabellenplatz zurück. Zumindest den könnten die Fighting Pirates verlassen, wenn sie am Sonnabend., 21. Juni (Kick-off: 16 Uhr), die sich ihnen dann bietende Chance zur umgehenden Revanche nutzen und in Hildesheim gewinnen.

Zuschauer, die in erster Linie aufgrund des attraktiven Rahmenprogramms dem American Day im Krückaustadion vorbeigeschaut hatten, dürften diese Entscheidung auf keinen Fall bereut haben. Dafür sorgten schon allein die großartige Kulisse, die Auftritte verschiedener quirliger Cheerleader-Gruppen, eine imposante Parade von Luxus-Limousinen und Oldtimern sowie ein reichhaltiges Gastronomie-Angebot.