Reiter aus dem Kreis Pinneberg trafen auf die Weltelite – Hetlinger Nisse Lüneburg als der große Sieger

Kreis Pinneberg/Hamburg. Die internationalen Weltreiter trafen sich für fünf Tage auf dem Hamburger Derby-Platz in Klein Flottbek. Teilnehmer aus 26 Nationen hatten die Chance, sich hier vor großem Publikum zu präsentieren und galoppierten mit mehr als 1000 Pferden über den weltbekannten Rasen. Aus Sicht der Reiter aus dem Kreis Pinneberg lief das Derby perfekt; in fast jeder der 38 Prüfungen waren sie vertreten - davon zeugen 39 Derbyschleifen, die für Top-Platzierungen vergeben wurden.

Und auch beim krönenden Abschluss, dem Deutschen Springderby am Sonntagnachmittag, war der Kreis Pinneberg mit Lotta-Rikka Rintamäki aus Elmshorn (Cosma Shiva), den beiden Hetlingern Rasmus Lüneburg (Quintana), und Nisse Lüneburg (Calle Cool), Christian Hess aus Elmshorn (Dorella Gil Aironi)und Carsten-Otto Nagel aus Wedel (Lex Lugar) gleich mit fünf der 31 Finalisten vertreten – und stellte mit Nisse Lüneburg, der im Finale einen fehlerfreien Ritt hinlegte und sich im Stechen gegen Andre Plath durchsetzte, den ganz großen Sieger.

Hiesige Reiter mit internationalem Renommee wie Christian Hess, Rolf-Göran Bengtsson, Hauke Schneider, Rasmus und Jule Lüneburg brachten während der Derby-Tage mit den eigenen Pferden auch ihre Schüler an den Start. Janne Frederike Meyer aus Schenefeld landete unter 80 Teilnehmern beim Eröffnungsspringen mit Goya auf Rang 14.

Spannend und emotional war vor allem das sogenannte Speed-Derby mit rasanter Musik und viel Action für die Zuschauer. John Walther lieferte mit Chicassino einen fehlerfreien Ritt ab und landete auf Platz fünf. Der Hetlinger wendete im Parcours Trick 17 an: Um jede Sekunde zu sparen, umrundete er mit dem Wallach geschickt das Wasserhindernis und ersparte sich und Chicassino einen Galoppsprung.

Anderen passierte ein Fehler gerade am letzten Sprung, wie ein Insider verriet: „Da war der Reiter mit seinem Pferd und den Gedanken schon im Stall. Der letzte Sprung wurde in einigen Springprüfungen von Parcoursbauer Frank Rothenberger Richtung Ausgang platziert. Einige Pferde denken an den Ausgang – schon rollen die Stangen.“ Die Profis wissen aus eigener Erfahrung: Der erste und der letzte Sprung werden oft unterschätzt. Die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter muss von Anfang bis zum Ende stimmen. Die flachen Auflagen bei den besonders anspruchsvollen Prüfungen geben einer Stange keinen Halt mehr, da ist ein Fehler schnell auf der Tafel.

Philipp Stut, Trainer im Reitstall Schenefeld am Klövensteen, weiß in Sachen Derby-Begeisterung wovon er spricht: „Das ist hier ein Turnier mit besten Voraussetzungen – eben Derby. Atmosphäre, perfekte Bodenqualität, gute Stimmung und der ganz große Sport mit Top-Pferden. Mehr geht nicht.“ Seine russische Schülerin, Yulia Boyarkina, konnte einen Amateurparcours reiten, der angesichts der großen Kulisse einmalig ist. Diese Kulisse hat Weltcharakter, eine Kombination, wie sie sich viele Reiter aus dem Kreis Pinneberg Jahr für Jahr wünschen.

Britta Büttner, die in Appen ihre Stute Carlina trainiert, war ebenso im Parcours flink unterwegs. „Für mich ist das Derby immer ein Traum, mehr geht nicht. Die Stimmung und das Umfeld, es stimmt einfach. Es ist ein absolutes Highlight im Terminkalender.“

Die Mitwettbewerber Luna Marie Schweiger (Tochter von Schauspieler Til Schweiger) und Sharon Rodzynek sind beide im Stall Friedrichshulde zu Hause und studierten auf dem Abreiteplatz manchen Ritt genau auf der Videoleinwand. Sharon Rodzynek hatte Leihpferd Carla an den Start gebracht. Eine Stute mit viel Temperament, die im ersten Umlauf der Amateurtour gewann. Derbyschleifen heimsten auch Yvonne Dude aus Tangstedt, die Uetersenerin Antonia Rother, die Elmshornerin Janine Rijkens, Jessica Lüdicke aus Hetlingen, Nina Sellhorn aus Tangstedt und die Dressurreiter Alexandra Bimschas aus Schenefeld, Esther Hartenstein, Anja Hermelink (beide Wedel), Wolfgang Schade aus Elmshorn, Ninja Rathjens aus Schenefeld und Paula de Boer aus Pinneberg ein.

Veranstalter Volker Wulff ist über die positive Resonanz begeistert. „Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir noch mehr Menschen für den Pferdesport begeistern. “

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