Mit neuem Coach will sich das U17-Bundesligateam Metropolitan Baskets 2014/15 weiteren Vereinen öffnen

Wedel. Starke Nerven sollte Adesina Ogundipe, der neue starke Mann auf der Trainerbank der Metropolitan Baskets, besitzen. In der vorangegangenen Spielzeit der U17-Nachwuchsbasketball-Bundesliga (WNBL) scheiterte Vorgänger Marc Köpp in einem dramatischen Play-off-Viertelfinale nach zwei Verlängerungen an Girls Basket Braunschweig/Wolfenbüttel. In der kommenden Saison möchte nun Adesina Ogundipe als Nachfolger des früheren Bundesliga-Damencoaches trotz eines Umbruchs im Kader mindestens ebenso weit kommen.

In Wedel ist der 36 Jahre alte Berufsschullehrer mit nigerianischen Wurzeln kein Unbekannter. Zu Zeiten des nach drei Jahren gescheiterten Projekts der Rist Scala Ladybaskets war er Assistenztrainer von Headcoach Alexander May und betreute auch das Jugendprojekt des SC Rist, die Lady Vikings. Zu deren Gegnern zählten unter anderem auch die Stormarn Wild Wings des Ahrensburger TSV, jetzt machen Rist und ATSV gemeinsame Sache in der Nachwuchs-Bundesliga.

Aus seiner Zielsetzung für die kommende Spielzeit in Wedel und Ahrensburg macht Adesina Ogundipe kein Geheimnis. „Unser Ziel ist das erneute Erreichen der Play-offs“, sagt der Familienvater, der als Bildungsbegleiter an einer Berufsschule in Hamburg arbeitet.

Die großen Fußstapfen des bisherigen Trainer-Duos Köpp/Katharina Kühn schrecken Ogundipe nicht, stattdessen freut sich der jungenhaft wirkende Pädagoge über das Vertrauen, das ihm die beiden beteiligten Vereine schenken. „Ich spreche nicht von einem kompletten Neuanfang, da mir viele Spielerinnen aus Wedel oder den damaligen gegnerischen Mannschaften noch bestens bekannt sind“, sagt der Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen.

Der Schwere seiner neuen Aufgabe ist sich der Hamburger dennoch vollauf bewusst, verließen doch etliche Leistungsträger aus unterschiedlichen Gründen das Team. So haben die Wedelerinnen Jasmin Zimmermann, Julia Zollenkopf und Lena Winkelmann ebenso wie Josina Großmann (Ahrensburger TSV) und Maxime Mönke (Harburg Baskets) die in dieser Klasse geltende Altersgrenze überschritten. Merle Bitter (ebenfalls ATSV), stärkste Akteurin der zurückliegenden Spielzeit, zieht es dagegen für zwei Jahre in das Basketball-Mutterland USA.

„Es dürfte nicht leicht werden, die Abgänge des starken Jahrgangs 97er-Jahrgangs mit den tendenziell etwas schwächeren nachrückenden Altersklassen zu kompensieren“, sagt Adesina Ogundipe. Gleichwohl überwiegt beim neuen WNBL-Headcoach die Zuversicht, bis zum Beginn der WNBL-Saison 2014/15 ein konkurrenzfähiges Team zusammenzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, öffnet sich die Spielgemeinschaft sogar für andere Vereine. „Mit dem Ahrensburger TSV im Norden, dem SC Rist im Westen, der BG Harburg-Hittfeld im Süden und dem Bramfelder SV im Osten können wir die spielstärksten Mädchen aller Vereine im Großraum Hamburg bündeln, das ist längst überfällig“, sagt Ogundipe.

Die Try-out-Phase für die Saison 2014/15 hat unterdessen schon begonnen. Interessierte Basketballerinnen der Jahrgänge 1998, 1999 und 2000 können am Freitag, 23. Mai (Beginn: 17 Uhr), am letzten von drei Vorspielterminen in der Sporthalle Wandsbek ihr Können zeigen. „Im Juni werde ich dann noch ein weiteres Probetraining für Nachzügler anbieten“, sagt Adesina Ogundipe. „Erst danach ist die Try-out-Phase abgeschlossen, und die Metropolitan Girls Hamburg könnten sich vollauf der Saisonvorbereitung widmen.“

Um die Spielerinnen, die mit Ende der ausklingenden Spielzeit in den Erwachsenenbereich aufrücken, macht sich Ogundipe keine Sorgen. „Talentierte Spielerinnen wie Jasmin Zimmermann, Lena Winkelmann und Julia Zollenkopf werden sich bestimmt über kurz oder lang auch im Erwachsenenbereich durchsetzen und bewähren.“ Mehr als die 1. Regionalliga Nord (dritthöchste Spielklasse) kann der Wedeler Verein seinen weiblichen Talenten auf Sicht wohl nicht bieten, musste doch auch nach der just beendeten Spielzeit 2013/14 die aktuelle Damenmannschaft des SC Rist nach der zweiten Staffelmeisterschaft in Folge auf den sportlich möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga aus finanziellen Gründen verzichten.

Mut müsste Adesina Ogundipe und den Verantwortlichen des SC Rist allerdings die glänzende Perspektive für die WNBL-Mannschaft machen, die in der kommenden Saison einen neuen Anlauf Richtung Play-offs unternehmen wird. „Wir werden mindestens 16 Spielerinnen im Kader haben, die alle das Zeug für die Nachwuchs-Bundesliga haben“, sagt der Coach. Besonders viel Freude machen dem Vater einer Tochter die Jüngsten im Kader. „Im Jahrgang 2000 sind wir in der kommenden Saison besonders gut aufgestellt.“