Helge Kahnert hilft dem TSV Uetersen II in den Relegationsspielen der Kreisliga-Vizemeister, will sich aber verändern

Uetersen . Beim 5:1 am 28. Spieltag über den TuS Appen erzielte er zwei Tore, beim 1:1 auswärts gegen Verfolger Kummerfelder SV das so wichtige 1:0, zuletzt gegen den SSV Rantzau II (6:0) ebenfalls das 1:0. Nach langer Leidenszeit findet Helge Kahnert, 25, allmählich den Glauben an sich zurück. Die Kreisliga-Fußballer des TSV Uetersen II sind nach der Vizemeisterschaft in der Staffel 8 froh, dass sie der hoch gewachsene Stürmer auch in der bevor stehenden Aufstiegsrunde zur Bezirksliga unterstützen will.

„Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Helge ist dabei“, sagt Trainer Sandor Horvath.Von einem Kreuzbandriss während der Saison 2008/2009 in Diensten der Uetersener Ersten hatte sich Kahnert noch gut erholt. Das Kraftpaket weckte Begehrlichkeiten, denen es 2011 mit seinem Wechsel zu Eintracht Norderstedt nachgab. Aufgrund weiterer Verletzungen setzte sich der Spieler in der Oberliga aber nicht durch. 2012 nahm die SV Halstenbek-Rellingen im letzten Moment von seiner Verpflichtung Abstand. „Er ist zu anfällig. Dieses Risiko können wir uns nicht erlauben“, rechtfertigte HR-Manager Detlef Kebbe seinerzeit den Sinneswandel. Kahnert kehrte zum TSV zurück, dann ging alles von vorne los: Muskelfaserriss, Leisten-, Hüft-, Aduktorenprobleme. Erst seit vier Monaten trainiert er regelmäßig. „Wir haben ihn langsam wieder aufgebaut“, sagt der Uetersener Landesliga-Coach Peter Ehlers. Über vier Einsätze in der zweithöchsten Hamburger Spielklasse kam Kahnert trotzdem nicht hinaus. Etwas entnervt erklärte er sich bereit, die Zweite im Meisterschaftsendspurt zu unterstützen.

Die Teamgefährten sind begeistert. Malermeister Sandor Horvath malt sich in Gedanken eine Zukunft mit der „Kante“ aus. „Ich stelle mir vor, dass wir aufsteigen. Dann würde ich Helge fragen, ob er nicht weiter für uns spielen will. Ihn würde ich mit Kusshand nehmen.“ Doch Kahnert geht mit dem Gedanken schwanger, woanders ganz von vorn anzufangen. Angebliches Interesse des VfL Pinneberg II wird von VfL II-Coach Heiko Klemme dementiert. „Davon weiß ich nichts.“ Dafür richteten schon der Wedeler TSV und der SV Lurup Anfragen an den TSV. Mit weiteren Toren in der Aufstiegsrunde kann Kahnert das Interesse an seiner Person forcieren. Weitere Kandidaten, der TSV-Reserve in der Aufstiegsrunde zu helfen, sind Kubilay Özen, Jannick Prien und Mario Ehlers, die es ebenfalls auf nicht mehr als vier Einsätze 2014 in der ersten Mannschaft brachten und deshalb für die Zweite spielberechtigt sind. „Wir sind heiß darauf, es unbedingt zu schaffen“, sagt Horvath. Die Relegationsspiele sollen zwischen dem 31. Mai und 7. Juni ausgetragen werden, eventuelle Entscheidungsspiele am 10. Juni.

Meister Union Tornesch könnte vor einer rosigen Zukunft stehen

Im Schatten der Uetersener könnte der FC Union Tornesch zu einer neuen Macht im Kreis erblühen. Der Club bietet bald einen neuen Sportpark mit zwei Kunstrasenplätzen und 2015 auch einem Naturrasen an. „Dank der günstigen Witterung schreiten die Arbeiten rasant voran“, sagt Clubchef Carsten Richter, der davon ausgeht, dass der Spielbetrieb schon zur neuen Saison von der Friedlandstraße an den Großen Moorweg verlagert werden kann.

Mit der Aussicht auf beste Spielbedingungen und viel Komfort in naher Zukunft sowie sofortige Erfolge hatten schon 2013 etliche „Ehemalige“ den Weg zurück zum FC Union gefunden. Trainer Mirco Seitz, der als Ligaobmann weitermacht und Stefan Dösselmann (früher TV Haseldorf) als seinen Nachfolger engagierte, erfüllte seine Pflicht, das Team zum programmierten Titelgewinn in der Staffel 8 zu führen. Gleichzeitig feierte die Union-Zweite die Rückkehr nach fünf Jahren in die Kreisliga.

Weitere Kreisliga-Aufsteiger sind Roland Wedel II, der Moorreger SV und der SV Rugenbergen III. Der Tangstedter SV und der TSV Seestermühe II versuchen ihr Glück in der Aufstiegsrunde der Kreisklassen-Dritten. Kickers Halstenbek, Sportfreunde Pinneberg, TuS Appen, TuS Hemdingen-Bilsen und TuS Borstel blieb der Abstieg in die Kreisliga ebenso wenig erspart wie dem Wedeler TSV II, dessen Team vom Punktspielbetrieb abgemeldet wird.