Elmshorner Footballteam kassiert bei den Hamburg Huskies mit 13:38 die erste Zweitliga-Pleite. Saison-Höhepunkt im Krückaustadion rückt näher

Elmshorn. Die Feuertaufe in der 2. Bundesliga Nord (GFL 2) hatten die Footballspieler der Elmshorn Fighting Pirates dank ihres 34:27 bei den Lübeck Cougars mit Bravour bestanden. Jetzt zahlten sie auswärts erstmals Lehrgeld. Auf der Rudi-Barth-Sportanlage in der Waidmannstraße in Altona unterlag der Nachrücker in die zweithöchste deutsche Spielklasse den favorisierten Hamburg Huskies deutlich mit 13:38 (0:21, 7:7, 7:6, 0:3).

Schon die Anfangsphase ließ die etwa 100 Pirates-Anhänger unter den Zuschauern ebenso wie das Trainerteam um Headcoach Stefan Mau Schlimmes befürchten. Den Kick-off der Elmshorner trugen die Huskies postwendend bis kurz vor die Endzonde zurück, punkteten wenig später ebenso per Touchdown wie nach einem missgückten Snap, wie im American Football der Moment der Ballübergabe des Centers an den Quarterback (Spielmacher) genannt wird. Die Hamburger nutzten die daraus resultierende aussichtsreiche Feldposition zum 14:0 und einen weiteren Lauf in die Elmshorner Endzone noch vor der ersten Viertelpause.

Spätestens als die Hamburger im zweiten Quarter erneut punkteten und 28:0 führten, war an eine Aufholjagd der Pirates nicht mehr zu denken. Erst kurz vor der Halbzeit verkürzten für die Elmshorner US-Quarterback Tribble Reese, der nach kurzem Lauf mit dem Ball die gegnerische Endzone erreichte, und Kicker Sven Linn per Zusatzpunkt mit einem Schuss durch die Torstangen auf 7:28.

Mehr Zählbares stellte sich für die Gäste dann aber erst nach einem weiteren Touchdown-Pass inklusive Erhöhung des Gegners zum 35:7 nach zwei langen Pässen auf Jannik Nowak und einem erfolgreichen Lauf von Runningback Alexander Jakusch ein. Der anschließende Versuch, einen Zusatzpunkt (Point after Touchdown) zu erzielen, scheiterte dann am Block der Huskies. Den Schlusspunkt setzten die überlegenen Hamburger im vierten Quarter der Partie mit einem Feldtor (Fieldgoal) zum Endstand.

Vor allem die Defensive der Elmshorner hielt in Altona keinen Vergleich mit dem Bollwerk bei der Zweitliga-Premiere in Lübeck stand. Dementsprechend groß war die Enttäuschung bei Anhängern, Trainern und Vorstandsmitgliedern der Fighting Pirates. „Wir hatten den Angriffsversuchen der Hamburger nicht viel entgegenzusetzen“, monierte Pressesprecher Mai.

Für die Coaches war es nicht nur aufgrund der klaren Niederlage allein ein enttäuschender Auftritt, und Headcoach Stefan Mau kritisierte denn auch vor allem die Einstellung seines Teams. „Das war kein Pirates-Football heute. Die Huskies sind ein sehr gutes Team, das allerdings nicht von einem anderen Stern kommt.“ In Lübeck hätten die Pirates die sich ihnen bietenden wenigen Chancen eiskalt genutzt, in Altona dagegen zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gefunden. Noch schlimmer erschien es dem Cheftrainer, dass sein Team den Kampf nicht angenommen und nach drei Touchdowns in einem Quarter sogar versucht hätte, sich zu verstecken. „Wir haben unserem Namen ‚Kämpfende Piraten‘ keine Ehre gemacht.“

Die so Gescholtenen erhalten allerdings schon am Sonnabend, 10. Mai, die Gelegenheit, sich vor voraussichtlich großer Kulisse zu rehabilitieren. Um 14Uhr beginnt im Krückaustadion der Einlass für die Zweitliga-Heimpremiere gegen die Troisdorf Jets, Kick-off ist um 15Uhr. Damit aber nicht genug, ist doch diese Partie in den alljährlichen American Day der Fighting Pirates eingebettet. Kurz vor Spielbeginn werden einmal mehr Fallschirmspringer mit dem Spielball ins Stadion einschweben und zielsicher auf dem Rasen landen.

Wer sich für derartige Luftnummern nicht interessiert, kann sich anderweitig vergnügen. Für Kinder stehen eine Hüpfburg und andere spektakuläre Spielgeräte zum Austoben bereit. Erwachsenen Zuschauern wird ebenfalls einiges geboten. So mutiert die Aschenbahn zur Automeile, wenn antike Oldtimer aus US-Produktion vorbeirollen.

Nicht fehlen dürfen am American Day bunt gekleidete Cheerleader der Elmshorn Maniacs, die vielleicht noch Verstärkung von anderen Formationen bekommen. Zudem erklingt vor Spielbeginn die live vorgetragene amerikanische Nationalhymne („The Star-Spangled Banner“). In der ersten Zweitliga-Heimpartie der Clubgeschichte spekulieren die Pirates auf einen neuen Zuschauerrekord. Die bisherige Bestmarke steht bei 3500 Interessierten.