Oberliga-Handballteams des TSV Ellerbek beenden die Saison unbefriedigend. Beide Trainer wollen weitermachen

Ellerbek. Am Ende ist es in der Tabelle doch noch ein Stück abwärts gegangen für die Handball-Spitzenteams des TSV Ellerbek. Und das nach einer Saison in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, die begleitet war von Höhen und Tiefen, von beachtenswerten Erfolgen und Enttäuschungen teilweise extremer Art. Oftmals waren vor allem von den Frauen (31:21) Punkte liegengelassen worden, die man vorher einkalkuliert hatte. So langte es für den Mitfavoriten im Titelkampf am Ende „nur“ zum fünften Platz. Hingegen wurden die Männer erst ganz zum Schluss vom zweiten Rang verdrängt, es wurde der dritte Rang (36:16), punktgleich mit dem Zweiten DHK Flensborg und dem Vierten HSV Hamburg II.

Gerade deshalb aber war Ellerbeks Männertrainer Michael Bollhöfer, 45, nach dem abschließenden 31:33 (15:20) bei der zweiten Mannschaft des VfL Bad Schwartau sowohl die Rückfahrt aus dem Kreis Ostholstein als auch eine Familienfeier am darauf folgenden Tag gründlich verdorben. „Die Mannschaft hat zwar gewollt, aber nicht gekonnt“, sagte der Coach in Anspielung darauf. dass seine Mannschaft sich für das Finale um den zweiten Tabellenplatz hinter dem Bundesliga-Perspektivteam der SG Flensburg-Handewitt eine Menge vorgenommen hatte. Umgesetzt worden sei dann am Lübecker Stadtrand allerdings wenig. „Alles, was die Jungs versucht haben, ging schief, vor allem in der ersten Halbzeit.“

Insbesondere die Deckung der Gäste, mit jetzt 667 kassierten Toren immer noch die zweitbeste der Oberliga hinter der des Staffelmeisters, war löchrig wie kaum einmal zuvor in dieser Spielzeit. „Wir haben grottenschlecht verteidigt und waren zudem deutlich langsamer als die Schwartauer“, sagte Bollhöfer. Nach dem Seitenwechsel hätte sich sein Team dann zusammengerissen und auch alles versucht, um das Blatt zu wenden, doch auch dieser Versuch scheiterte. Alles in allem kam dies Michael Bollhöfer sogar gelegen, denn in der Verfassung, in der sich die Ellerbeker zum Saisonausklang präsentiert hätten, wäre schon ein Unentschieden des Guten zu viel gewesen. „Wir hätten das Spiel nach dieser Leistung auch nicht gewinnen dürfen. Das Ergebnis kann man sich schönreden, aber wir hatten den Sieg nicht verdient.“

Schlimmer als die unbefriedigende Spielweise waren aus Sicht des Gymnasiallehrers Bollhöfer deren Auswirkungen. „Platz zwei wäre nach dem bisherigen Saisonverlauf möglich und auch verdient gewesen, jetzt haben wir durch das letzte Spiel den positiven Gesamteindruck getrübt und verwässert.“ Unangenehme Konsequenzen wird das auch für die Ellerbeker Mannschaft haben. „Ich werde den Jungs eine Video-Analyse der Partie nicht ersparen, entweder noch vor der Sommerpause oder aber in der Vorbereitung auf die Saison 2014/15 werden sie sich noch einmal anschauen müssen, was sie sich in Bad Schwartau zurechtgespielt haben.“

Trotz allen Ärgers über das abschließende Resultat möchte Bollhöfer die Ellerbeker Oberliga-Mannschaft auch in der kommenden Saison betreuten. „Mit der Mannschaft und dem Management bin ich mir so gut wie einig“, sagt der frühere Bundesliga-Handballer des HSV Hamburg. Einige Details gelte es zuvor allerdings noch mit der Schulleitung des Gymnasium Blankenese zu klären, an dem Studienrat Bollhöfer Geschichte, Politik, Philosophie und Sport unterrichtet.

Die Frauen des Vereins empfingen mit dem TuS Lübeck 76 einen Kontrahenten, mit dem sie immer wieder Schwierigkeiten bekommen. Das zeigte sich bereits im Hinspiel, als die Mannschaft von Timo Jarama mit 26:29 den kürzeren zog. Diesmal stand es nach 60 Minuten 30:30, ein aus Sicht der Gastgeberinnen unerfreuliches Ergebnis. Jarama: „Die Deckung stand meist gut, doch das Angriffsspiel war zerfahren mit vielen technischen Fehlern und falschen Entscheidungen im Abschluss.“ 15 Fehler waren es bis zur Pause insgesamt, zu viele für diese Liga. Die Ellerbekerinnen lagen 3:10 zurück, bis zur Pause hatten sie sich wenigstens auf 13:16 herangekämpft. In diesem Takt ging es weiter, Lübeck blieb dran und führte kurz vor Schluss 29:27, ehe der TSV seinerseits 30:29 vorn lag und dann doch noch den Ausgleich kassierte.

„Für die neue Saison müssen wir uns neu aufstellen und gucken, was machbar sein wird“, sagt Timo Jarama, der das Vertrauen der Mannschaft und des Ellerbeker Handball-Umfeldes genießt und daher auch weitermacht. Vor allem für die zentralen Positionen müssen neue Spielerinnen gefunden werden, erste Kontakte wurden geknüpft. Die aktuellen Abgänge: Kim Höhne (Ziel unbekannt), Lena Jachimowitz (Pause oder 2. Damen), Christiane Sacher (Kropp-Tetenhusen), Anastasia Zachau (Pause), Sandra Vollstedt (Studium) steht bedingt zur Verfügung.