Mit fünf Spielerinnen aus dem Kreis Pinneberg triumphiert Hamburgs Handball-Auswahl beim deutschen Länderpokal

Tornesch/Elmshorn. War das ein Jubel bei fünf Handballmädchen des Jahrgangs 1998 aus dem Kreis Pinneberg, als in der Buxtehuder Halle Nord das Schlusssignal ertönte. Tarja Pauschert, Svea Geist und Carina Büchel (alle TuS Esingen) feierten mit Jana Becker und Nele Winther vom Elmshorner Handball-Team und ihren übrigen Teamkameradinnen aus anderen Clubs des Hamburger Handball-Verbandes (HHV) den bislang größten Triumph eines Nachwuchsteams dieser Altersklasse aus der Metropolregion.

Erstmals war es einer HBV-Auswahl gelungen, den DHB-Länderpokal zu gewinnen, im Finale dieser inoffiziellen deutschen Meisterschaft hatte sich die Hamburger Auswahl deutlich mit 30:20 (11:10) gegen das in der zweiten Halbzeit chancenlose Team des Handball-Verbandes Bayern durchgesetzt. Mehr als 800 Zuschauer hatte das Endspiel angelockt, darunter Eltern, Geschwister und Vereinskameradinnen der Akteure. Gefeiert wurden aber auch die Teilnehmer des Spieles um Platz drei, in dem sich die Mannschaft des Badischen Handball-Verbandes knapp mit 15:14 gegen die Auswahl des Handball-Verbandes Niederrhein durchgesetzt hatte.

Die Hamburger Handballmädchen waren mit der Favoritenbürde nach Niedersachsen gereist und hielten dann dem daraus resultierenden Erfolgsdruck vor großer Kulisse stand. „Es war eine tolle Leistung, die die Mädchen in fünf Spielen à zweimal 25 Minuten gezeigt haben“, sagte Ralf Martini, Vizepräsident Spieltechnik des Hamburger Handball-Verbandes und in Buxtehude mit der Spielleitung beauftragt.

Weder in den Gruppenspielen gegen den Handball-Verband Niedersachsen (22:10/Halbzeitergebnis: 11:5), den Handball-Verband Westfalen (31:21/13:6) und den Handball-Verband Niederrhein (20:15/12:7) gab sich das Team eine Blöße, und im Halbfinale konnte auch die Auswahl des Badischen Handball-Verbandes (30:22/15:8) die Hamburger Deerns auf ihrem Siegeszug durch das Turnier nicht stoppen.

Das änderte sich dann auch im Endspiel gegen die Mädchen aus dem tiefen Süden nicht. Die Begrüßung aller teilnehmenden Mannschaften durch Buxtehudes Erste Stadträtin Katja Oldenburg-Schmidt, „La ola“ auf den Zuschauerrängen, ein Besuch von DHB-Maskottchen Hannibal und die Anwesenheit von DHB-Präsident Bernhard Bauer auf der Tribüne schien das Team aus der Metropolregion eher zu inspirieren als zu verunsichern.

In der ersten Halbzeit des Finales agierten beide Teams auf Augenhöhe, nur ein Tor trennte die Teams nach 25 Minuten, obwohl die Hamburgerinnen schon 6:3 geführt hatten. Ein Durchhänger der Favoritinnen in den letzten Minuten vor der Pause ermöglichte es den Bayerinnen dann sogar, bis zum Halbzeitpfiff auf 10:11 zu verkürzen.

Nach den Seitenwechsel allerdings steigerten sich die Hamburgerinnen gewaltig, und nicht nur deshalb avancierte nach Auffassung von Ralf Martini auch ein Talent aus dem Kreis Pinneberg zur Schlüsselspielerin. „Svea Geist vom TuS Esingen hat zusammen mit Emily Bölk vom BSV Buxtehude einen starken Mittelblock gebildet, und das hat in diesem Finale zusammen mit den Paraden der Norderstedter Torhüterin Lea Rüther den Ausschlag gegeben.“ Da Bölk zudem auch noch neun Tore erzielte, erlahmte der Widerstand des Gegners sichtlich, zudem schwanden der Mannschaft aus Bayern nach einem langen Turnier, das sich über drei Tage erstreckte, die Kräfte. Spätestens nach dem Treffer zum 20:14 in der 36. Minute war die Partie zugunsten der Hamburgerinnen entschieden.

Neben der vierfachen Final-Torschützin Svea Geist hatten auch die anderen Handballtalente aus dem Kreis Gelegenheit, sich in Buxtehude auszuzeichnen. So war die zentrale Rückraumspielerin Tarja Pauschert im Endspiel mit fünf Toren nach Emily Bölk zweitbeste Schützin, auch ihre Clubkameradin Carina Büchel (drei Tore) traf. Einsatzzeit im Finale bekam zudem die Elmshornerin Jane Becker, deren Clubkameradin Nele Winther im Halbfinale gegen Baden zwei Tore erzielt hatte.

Die spielerische Dominanz der Hamburger Handball-Mädchen spiegelt auch die Zusammensetzung des All-Star-Teams wider. Mit Lea Rüther, Cassandra Nanfack, Emily Bölck und Julia Herbst wurden vier Talente aus der Metropolregion nominiert.