Coach Marc Zippel hört beim SC Egenbüttel auf: „Spieler der zweiten Mannschaft tragen Leistungsgedanken nicht mit“

Rellingen . „Das trifft uns unvorbereitet, nachdem ich den Vertrag mit ihm per Handschlag verlängert hatte. Nun bin ich ein bisschen enttäuscht“, sagt Dirk Förster. Die Bezirksliga-Fußballer des SC Egenbüttel und ihr Geschäftsführer müssen nach einem neuen Coach Ausschau halten.

Marc Zippel, 46, gab beim Tabellendritten der Staffel West sein Ausscheiden am Ende der Saison bekannt. Mit ihm gehen Co-Trainer Theodorus Ourgantzidis, Fitness-Coach Helmut Egler und Betreuer Peter Langenberg. Der geplante Wechsel von Stürmer René Sagner (SV Osdorfer Born) an den Moorweg kommt nicht zustande.

„Die zweite Mannschaft unseres Clubs, die vor dem Bezirksliga-Aufstieg steht, teilt meinen Leistungsgedanken nicht.“ So begründet Zippel seinen Entschluss, entgegen seiner ursprünglichen Absicht nach zwei Jahren nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Sein Zukunftskonzept, wonach die Spieler der ersten und zweiten Mannschaft eine Trainingsgemeinschaft bilden und die Aufstellungen immer nach den Trainingseindrücken vorgenommen werden, hätten die Akteure des Kreisliga-Spitzenreiters mehrheitlich abgelehnt. Zippel: „Das entzog mir die Basis, hier weiterzumachen.“

Im Namen der zweiten Mannschaft gab deren Co-Trainer Simon Hatje nur widerwillig einen kurzen Kommentar ab: „Tatsächlich haben wir in einer Teamsitzung die nächste Saison besprochen, aber ohne ein Ergebnis. Wir wollten uns nochmals mit der Ersten und dann auch mit Marc Zippel zusammensetzen.“ Hatje legt im übrigen Wert auf die Feststellung, dass er und viele Spieler der Zweiten – nicht alle – sich mit Zippel gut verstehen: „Wir möchten nichts lesen, was dieses Verhältnis trübt.“

Doch Zippel wird nicht mehr umzustimmen sein, das wissen alle. Als sich Stürmer Antonio Ude und Verteidiger Simon Gehlhaar nicht so einbrachten, wie er sich das vorstellte, trennte er sich trotz großer personeller Sorgen von beiden Stammkräften. Ude und Gehlhaar verlassen den Club am Saisonende, wollen bei Bedarf aber der Zweiten im Aufstiegskampf helfen.

Andererseits stellte sich von der spielfreien zweiten Vertretung (Spielausfall gegen Niendorfer TSV III) zum Punktspiel beim TSV Holm nur Alexandros Tsapournis zur Verfügung, „zehn anderen war der Termin wohl zu kurzfristig“, vermutete Zippel. Die Rellinger siegten dank der Tore von Alexander Levern (61.), Philipp Koberger (71./Foulelfmeter) und des eingewechselten „Theo“ Ourgantzidis (88.) trotzdem 3:0 (0:0). „Diejenigen, die dabei waren, haben sich total engagiert“, freute sich Zippel.

Der SC Egenbüttel schloss zum Tabellenzweiten FC Elmshorn II auf, der ohne seinen besten Spieler Patrick Hiob – beruflich unterwegs – über ein 2:2 (2:2) gegen den SSV Rantzau nicht hinauskam. Ömer Aygün erzielte das 1:0 mit einem Prachtschuss aus 18 Metern (10.), dann hatten zwischendurch die Barmstedter dank der Treffer von Roman Dohrn (14.) und Jan-Niklas Rohr per Foulelfmeter (24.) die Nase vorn. Nach dem Ausgleich von Tim Weber (31.) bekamen die Fans keine weiteren Treffer mehr geboten. Das lag möglicherweise auch daran, dass FCE-Stürmer Tomasz Koziol wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte sah (59.).

Eine hervorragende Chance, sich noch in den Zweikampf um die Vizemeisterschaft einzumischen, hat die SV Lieth mit einer 3:6 (2:2)-Niederlage auswärts gegen den TSV Sparrieshoop verpasst. Torschützen an diesem Tag der offenen Tür waren Dennis Ghadimi (0:1/1.), Konstantinos Papatrehas (1:1/10., 6:3/84.), Tutay Yesilbas (1:2/36.), Uwe Lohse (2:2/44.), André Koopmann (3:2/47.), Markus Steffen (4:2/62.), Hendrik Boesten (4:3/68.) und Jan Johansen (5:3/70.). Zuvor hatten die Klein Offensether bei Hansa 11 4:6 verloren.

Torreich wurde es auch auf dem Kunstrasen Tiefenstaaken, wo Treffer von Frank Unbehaun (1:0/4., 2:2/62.) und Josip Dilber (3:3/70., 4:3/78., Foulelfmeter) dem FC Roland Wedel die 4:5 (1:1)-Niederlage bei Grün-Weiss Eimsbüttel nicht ersparten. Ein verwandelter Freistoß (88.) und ein Handelfmeter in der Nachspielzeit besiegelten den Abstieg der Wedeler zu 99 Prozent.

Ausgerechnet der für den am Kopf verletzten Philip Pinnow (Platzwunde, Krankenhaus-Aufenthalt) eingewechselte Hendrik Thönnißen rettete dem SV Rugenbergen II in der 74. Minute mit einer kuriosen Kopfball-Bogenlampe das 1:1 (0:1) auswärts gegen den Tabellen-13. SC Ellerau.