„Ich fühle mich nicht gut. Die Situation ist hart“, räumt Selcuk Turan ein.

Schenefeld. Vier Jahre gewissenhafter Arbeit mit der Mannschaft stehen nach Ansicht des Trainers von Blau-Weiß 96 auf dem Spiel. Die Schenefelder Landesliga-Fußballer taumeln nach der gänzlich unerwarteten 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen Teutonia 05 dem Abstieg entgegen.

Eine Vorentscheidung fällt in der fünftletzten Saisonpartie beim Vorletzten HEBC, den Turan gestern, 6. April, auswärts gegen UH Adler extra unter die Lupe nahm. Bis zum Gastspiel in Eimsbüttel will der Coach wieder „positive Stimmung“ im Kader erzeugen und die Blockade in den Köpfen der Spieler lösen.

Wenn´s mal so einfach wäre. Vor dem Anpfiff des Teutonia-Spiels waren die Schenefelder von einem Sieg jedenfalls fest überzeugt gewesen. Turan blickte auf eine „tolle Trainingswoche“ zurück. „In den Zweikämpfen hatte es richtig gekracht. Die Jungs waren ja gar nicht zu bremsen.“ Die 90 Minuten aber ernüchterten ihn total. Ängstlich und wie gelähmt spulten die Schenefelder ihr Programm herunter, vom Elan des 4:0 über den VfL Pinneberg II war nichts mehr zu sehen. Turan konnte es nicht glauben: „Echt heftig“.

Erst in den letzten zehn Minuten der Partie boten seine Schützlinge die Leidenschaft, die er sich von Anfang an gewünscht hätte. Pech hatten sie bei einem Abseitstor von Thies Raschke und in der 84. Minute, als die Schiedsrichterin ein Handspiel im Teutonia-Strafraum nicht als elfmeterreif auslegte. Ein Zufallstreffer in der 52. Minute aus fast 40 Metern reichte den Gästen, alle Punkte aus dem Stadion Achter de Weiden zu entführen. „Das war keine Torchance, sondern eigentlich ein Befreiungsschlag“, ärgerte sich Abteilungsleiter Andreas Wilken.

Für den Verzicht auf Torjäger Marcel Jobmann hatte Selcuk Turan eine Erklärung parat: „Er hatte sich eine Oberschenkelprellung zugezogen. Der Spieler wollte zwar gerne mitmachen, aber sein Einsatz erschien mir zu riskant.“