Nach 70:73 in Leipzig steigt für die Rist-Herren am Steinberg das alles entscheidende Play-off-Treffen

Wedel. Nach dem zweiten Play-off-Viertelfinale ihrer Zweitliga-Basketballer gegen die Uni-Riesen Leipzig dürften die Anhänger des SC Rist nicht recht wissen, ob sie sich freuen und ärgern sollen. Einerseits verpasste es ihre Mannschaft (Vizemeister der Pro B Nord), die Spiel eins zu Hause nach Verlängerung mit 93:81 gewonnen hatte, in Sachsen die vorzeitige Entscheidung in der Best-of-three-Serie herbeizuführen. Auf der anderen Seite beschert ihnen das knappe 70:73 (30:30) ihres Teams beim Dritten der Pro B Süd nun einen Showdown um den Einzug in die Runde der letzten vier am Dienstag, 8. April (Spielbeginn 19 Uhr), in der Wedeler Steinberghalle.

Dieses Finale hätte Rist-Headcoach Sebastian Gleim sich und seinem Team zwar gern erspart, will nun aber das Beste aus der Situation machen. „Wir müssen positiv nach vorn schauen.“ Dazu gehört für den Trainer auch, den Heimerfolg des Play-off-Gegners anzuerkennen. „Die Leipziger haben an den Sieg geglaubt und sich so mit der Unterstützung von 600 Zuschauern das dritte Play-off-Spiel verdient“, sagte Gleim.

Für die Uni-Riesen, die im Vorfeld der Partie eine „Mission Dienstag“ initiiert hatten, stachen in vertrauter Umgebung genau die Trümpfe, die sie in Wedel allzu selten hatten ausspielen können. So bilanzierte der Deutschamerikaner Eric Vierneisel, der volle 40 Minuten auf dem Parkett stand, diesmal 21 Punkte, während US-Boy Christopher Flores mit 19 Zählern und elf Rebounds ein Double-double bilanzierte. Auch in der Verteidigung überzeugten die Sachsen in einer Begegnung, in der sich keines der Teams auf mehr als fünf Punkte absetzen konnte. Die Uni-Riesen verbuchten insgesamt fünf Ballgewinne (Steals), während die Wedeler dem Gegner keinmal das Spielgerät entwenden konnten. Zudem griffen sich Spieler des Heimteams doppelt so viele Abpraller unter dem gegnerischen Korb wie die Gäste.

„Diese Ballverluste und Schwächen beim Rebound kosteten uns den Sieg“, sagte Gleim, dessen Team nach dem dritten Viertel mit fünf Punkten vorn gelegen hatte, die Leipziger in der Schlussphase aber auch aufgrund der hohen Foulbelastung einiger Wedeler Akteure nicht mehr stoppen konnte. Zudem gelang den Leipzigern, den 1,75 Meter kleinen Rist-Spielmacher Diante Watkins, der in Spiel eins 29 Punkte und zehn Vorlagen zu Korberfolgen (Assists) verbucht hatte, zumindest phasenweise zu kontrollieren. Effektivster Gästespieler war nach Gleims Auffassung U20-Nationalspieler Janis Stielow. „Er hat sich diese Saison großartig entwickelt, war in Leipzig Topscorer und bester Verteidiger in einer Person.“

Trotz der Niederlage in Sachsen sieht Sebastian Gleim weiterhin gute Chancen auf das Erreichen des Halbfinals. „Wir dürfen wieder zu Hause spielen, und das wollen wir genießen.“ In vertrauter Umgebung hofft der Coach zudem auf eine ähnliche Resonanz wie zum Auftakt der Viertelfinalserie, als sich der Gegner vor einer überwältigenden Kulisse von Fans in Gelb und Grün, den Vereinsfarben des SC Rist, schwer tat. „Wir müssen in dieser Partie noch einmal alles investieren“, sagt Sebastian Gleim. „Wenn wir am Dienstag mit mehr Herz als in Leipzig spielen und besser auf den Ball aufpassen, können wir es schaffen.“ Der mögliche Gegner im Halbfinale steht derweil schon fest. Die Baskets-Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB setzte sich auch im zweiten Duell mit den VfL Bochum AstroStars durch.

Statistik: Viertelergebnisse: 14:16, 16:14, 20:25, 23:15. SC Rist (Punkte): Janis Stielow (16), Christoph Roquette (15), Diante Watkins (12), Paul Owusu (9), Lee Jeka, Fabian Böke (je 7), Davey Hopkins (4), Jens Hirschberg, René Kindzeka Fabian Strauß, nicht eingesetzt: Jonas Laatzen