Die Frauen des TuS Esingen planen für ihre Oberliga-Premierensaison. Drei Talente des Clubs starten beim Länderpokal

Tornesch/Elmshorn. Seit Jahrzehnten ist Ellerbek die erste Adresse in Handballsport im Kreis Pinneberg. Frauen-, Männer- und Jugendteams des dort ansässigen TSV feierten zahlreiche Triumphe und Aufstiege, sind bis heute Stammgäste in höheren Ligen. Doch ein anderer Club aus dem Kreis schickt sich an, dem Marktführer Konkurrenz zu machen. Der TuS Esingen wagte den großen Wurf und schaffte es in weniger als einem Jahrzehnt, den Rückstand auf die arrivierten Vereine in der Metropolregion dank eines umfassenden Konzepts in der Nachwuchsarbeit nahezu aufzuholen.

Die größte Freude bereitet den Handball-Verantwortlichen des Tornescher Clubs zur Zeit die Frauenmannschaft, die 2011/12 in die Hamburg-Liga zurückkehrte und in der zweiten Saison nach dem Comeback den Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein perfekt zu machen. Die Planungen für die erste Saison in der vierthöchsten Klasse sind bereits im vollen Gange. „Wir stehen in Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen, um unser junges Team punktuell zu verstärken“, sagt Jan-Henning Himborn, 37, als hauptamtlicher Trainer des Frauen- und Männerteams (Hamburg-Liga) sowie als sportlicher Leiter der Handball-Abteilung der Vater des Erfolges.

Luft nach oben gibt es aber trotz einer starken Hamburg-Liga-Saison für Esingens Frauen, wie das Gastspiel des Meisters im Halbfinale des HHV-Landespokals beim zukünftigen Staffelrivalen SC Alstertal-Langenhorn zeigte. Die Hamburgerinnen spielten beim 31:23 (16:11) in der Halle Lüttkoppel ihre größere Tempohärte und ihre körperliche Überlegenheit aus und ließen den Traum der Gäste vom Double aus Landesmeisterschaft und HHV-Pokal-Gewinn platzen.

„Alstertal hat verdient gewonnen, wenn auch um ein paar Tore zu hoch“, sagte Himborn, der alles in allem zufrieden mit dem Auftritt seines Teams war. „Wir haben zumindest schon einmal einen Vorgeschmack auf das bekommen, was uns in der kommenden Saison in der höheren Spielklasse erwartet.“

Besonders gefallen hatte es dem Coach, dass seine Mannschaft beim Testlauf für 2014/15 kaum Gegentore aus dem Rückraum kassierte. Einen knapperen Spielverlauf hätten dann allerdings etliche technische Fehler und Ballverluste verhindert, die den Hamburgerinnen nicht weniger als zehn Gegenstoßtore ermöglichten. Zudem verwarfen die Gäste drei Siebenmeter. Ein Übriges tat die frühe zweite Zeitstrafe für Martina Bauer (18. Minute), nach der sich die bundesligaerfahrene Kreisläuferin in der Deckung merklich zurückhalten musste.

Um die Zukunft seiner jungen Mannschaft braucht sich Jan-Henning Himborn wohl auf Jahre hinaus keine Sorgen zu machen, hat doch die Jugendarbeit einen hohen Stellenwert beim TuS Esingen. So fiebern gerade jetzt drei Talente des Mädchen-Jahrgangs 1998 dem kommenden Wochenende (4. bis 6.April) entgegen. Dann sind Hallen in den niedersächsischen Ortschaften Buxtehude und Horneburg (Kreis Stade) Schauplatz der Länderpokal-Finalrunde, bei der Tarja Pauschert, Svea Geist und Carina Büchel vom TuS Esingen ebenso wie die gleichaltrigen Jana Becker und Nele Winter (Elmshorner Handball-Team) mit der Hamburger Auswahl Heimrecht haben.

Optimismus der Tornescher Mädchen vor Länderpokal-Finalrunde ist groß

Der Optimismus der Mädchen aus Tornesch ist dementsprechend groß. „Wir wollen deutscher Meister werden, wir werden als Favoriten gehandelt, und dem wollen wir gerecht werden“, sagt die zentrale Rückraumspielerin Svea Geist. Immerhin hätten die HHV- Mädchen schon die Vorrunde im Januar klar gewonnen, und 2013 sei für das Team des Jahrgangs 1997 Platz drei herausgesprungen.

Insgesamt starten in Niedersachsen acht Landesauswahlen, erwartet werden knapp 200 Spielerinnen, Trainer, Betreuer und Physiotherapeuten. Auch Tarja Pauschert freut sich auf das Kräftemessen. „Es treffen sich die besten Spielerinnen aus ganz Deutschland, und wir dürfen dabei sein.“

Hamburger Pokal, Frauen, Halbfinale: SC Alstertal-Langenhorn – TuS Esingen 31:23 (16:11)Spielverlauf: 2:1, 5:2, 9:7, 10:8, 13:10, 16:11 – 19:13, 23:15, 24:19, 26:21, 28:23, 31:23.TuS Esingen (Aufstellung, Tore/Siebenmeter): Ina Kaspatis (erste bis 37. Minute), Jessica Krass (37. bis 60. Minute) – Anna-Cathleen Voigt (9/7), Frederike Schmidt (3), Sofia Schlage (3), Martina Bauer (3), Julia Berge (2), Katja Brandt (2), Meike Speckin (1), Jana Berge, Svea Brandt, Jaqueline Senf, Janina Nowack, Frauke Langhein.