Oberliga-Handballer des TSV haben nach dem 26:15-Heimsieg gegen den FC St. Pauli alle Derbys gewonnen – Vizemeisterschaft in Reichweite

Ellerbek. Den 100 Handball-Fans des FC St. Pauli blieb beim Oberliga-Gastspiel ihrer Männermannschaft beim Verbandsrivalen TSV Ellerbek nichts erspart. „Oh, wie ist das schön!" dröhnte es in den letzten Sekunden der Partie vor 400 Zuschauern aus den Lautsprecherboxen der Harbig-Halle. Auf der Anzeigentafel war bereits zu diesem Zeitpunkt der Endstand von 26:15 zugunsten eines in allen Belangen überlegenen Heimteams abzulesen, das schon nach der ersten Halbzeit 11:6 geführt hatte.

„Derby-, Derby-, Derby-Sieg" durften nach dem Schlusssignal die Spieler des Heimteams zum sechsten Mal in dieser Saison skandieren und sich von ihren Anhängern mit stehenden Ovationen feiern lassen. Etwas abseits hielt sich dabei Ellerbeks Trainer Michael Bollhöfer, freute sich aber über den 17. Saisonsieg nicht weniger als die Spieler des Tabellenzweiten (36:10 Punkte), die sich nun mit zwei Siegen aus drei verbleibenden Partien Platz zwei hinter der als Staffelmeister feststehenden zweiten Mannschaft von Bundesligist SG Flensburg-Handewitt (45:1 Punkte) sichern können.

„Mit diesem Erfolg haben wir fast schon alles erreicht, was wir uns in dieser Saison vorgenommen hatten, wir haben alle Partien gegen St. Pauli, die SG Hamburg-Nord und die U23-Mannschaft des HSV gewonnen, sind damit die Nummer eins in Hamburg", sagte Bollhöfer. Darüber hinaus haben die Ellerbeker weiter beste Chancen, das zu Saisonbeginn formulierte Ziel (Platz eins bis drei) zu realisieren.

Derart leichtes Spiel wie im sechsten Oberliga-Vergleich mit den Kiez-Handballern hatten allerdings weder der frühere Kreisläufer des HSV Hamburg noch seine Mannschaft erwartet. Einen frühen 1:4-Rückstand konnten die Gäste, deren Fans ihr Team lautstark anfeuerten, noch einmal egalisieren, ehe sich die schon früh in allen Belangen überlegene Heimmannschaft dank einer aggressiven Deckung vor dem starken Torhüter Florian Knust, Ballgewinnen und Gegenstoßtoren über 6:4 und 9:5 noch vor dem Seitenwechsel absetzte.

Schon in der ersten Halbzeit agierten die Ellerbeker derart dominant, dass Bollhöfer nach 15 Minuten alle sechs Feldspieler als Block wechseln konnte, ohne dass der Spielfluss darunter gelitten hätte. „Die Breite des Kaders war auch diesmal wieder unser großes Plus", sagte Ellerbeks Kapitän Dennis Lißner, der einmal mehr zu den stärksten Ellerbekern gehörte, ehe ihn Christopher Behre nach seiner Auswechslung eins zu eins ersetzte. Dass der 1,98 Meter große Rückraumspieler länger auf der Bank saß, störte den Bachelor der Betriebswirtschaftslehre nach eigenen Worten gar nicht. „Dennis hat sehr gut gespielt, und mir sind dann ja auch noch einige Tore gelungen," sagte Behre.

Mehr Treffer hätten sich auch die Gäste gewünscht, doch den Hamburgern fehlten dafür sowohl die Mittel als auch die personellen Alternativen. Auf der Bank des FC St. Pauli saßen mehr Akteure in Zivil als in Sportkleidung, mit dem ehemaligen Ellerbeker Kapitän Klaus Häfele (Schultereckgelenkssprengung) und Jan-Niklas Rohde mussten zwei Schlüsselspieler im Rückraum passen.

„Mit Klaus als Regisseur wäre es vielleicht ein anderes Spiel geworden", sagte Gymnasiallehrer Bollhöfer, der seinen Berufskollegen Häfele (unterrichtet an der Pinneberger Johannes-Brahms-Schule Mathematik, Physik und Informatik) baldige Genesung wünscht.

Für die Ellerbeker gilt es am kommenden Sonnabend, 29. März (Spielbeginn: 19 Uhr), im Gastspiel bei Dithmarschen LH in Pahlen einen weiteren Schritt in Richtung Oberliga-Vizemeisterschaft zu machen.

Spielverlauf: 3:0, 4:4, 6:4, 8:5, 10:5, 11:6 - 14:6, 18:7, 19:8, 20:10, 20:13, 23:13, 26:14, 26:15.Ellerbek (Aufstellung, Tore/Siebenmeter): Florian Knust, Isaac Luarte Correas (nicht eingesetzt) - Till Krügel (4), Tim Blunck (1), Matthias Menzel (2), Dennis Lißner (7/3), Christopher Behre (6), Martin Schleßelmann (1), Niklas Weller, Olaf Levin (1), Christian Brandt (2), Tarek Fejry (1), Laurids von der Lancken (1), Jonas Mecke.