Pro-B-Basketballer müssen nach 78:85 in Braunschweig gegen Schwelm Farbe bekennen

Wedel. Am Sonnabend, 1.März (19Uhr), gilt es für die Zweitliga-Basketballer des SC Rist. Zu Gast am Steinberg sind die Schwelmer Baskets, ein Gegner, der den Wedelern in der Vergangenheit oft Probleme auf dem Parkett bereitete und sich auch diesmal als Spielverderber erweisen könnte. Sollten die Gäste aus dem Ruhrgebiet gewinnen, zöge der Tabellendritte nach Punkten (jeweils 30) mit dem aktuellen Spitzenreiter gleich und in der Tabelle der ProB Nord aufgrund des besseren direkten Vergleichs (Hinspiel: 75:63 für Schwelm) an den Wedelern vorbei.

Dieses Szenario hätte sich die Mannschaft von Rist-Headcoach Sebastian Gleim gern erspart, doch die von der Ligaleitung genehmigte Verlegung der Partie bei den SUM Baskets Braunschweig auf einen Wochentag machte den Wedelern einen Strich durch die Rechnung. In Niedersachsen verloren sie 78:85 (34:46) und büßten damit auch ihren bisherigen Vier-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger UBC Tigers Hannover und Schwelm ein.

Die Anfahrt ins südöstliche Niedersachsen stand von vornherein unter keinem guten Stern. Mit Paul Owusu und Lee Jeka fehlten aus beruflichen Gründen zwei Akteure der Startformation, dreimal steckten die Wedeler zudem im dichten Feierabendverkehr fest. Die Reisestrapazen wirkten in der ersten Halbzeit des Pro-B-Spiels nach, dazu kam, dass das Heimteam in stärkster Besetzung antrat, zu der seit kurzem auch der Kanadier Willy Manigat zählt. Der fand zwar aufgrund der Beschattung von U20-Nationalspieler Janis Stielow schwer ins Spiel, dafür trafen seine Kameraden umso besser. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele einfache Körbe kassiert, weil wir nicht gut verteidigt haben“, sagte Gleim.

Erst nach dem Seitenwechsel erreichten die Gäste Betriebstemperatur und holten auf. Nach dem dritten Viertel 53:63 in Rückstand, gelang im Schlussabschnitt ein 17:4-Lauf, an dessen Ende Center Christoph Roquette zum 68:67 für die Wedeler traf. Die erneute Braunschweiger Führung durch Manigat per Dreier egalisierte noch einmal Rist-Youngster René Kindzeka mit zwei verwandelten Freiwürfen, ehe sich das Heimteam absetzte.

„Wir haben am Ende alles auf eine Karte gesetzt, aber die Trümpfe stachen nicht“, sagte Gleim. So sei Roquette, aus Sicht des Coaches „unter dem Korb eine Bank“, von seinen Kameraden zwar gesucht, aber zu selten gefunden worden. Eine starke Leistung zeigte trotz Kniebeschwerden Diante Watkins, der 40 Minuten spielte und 22 Punkte erzielte.

Bei aller Enttäuschung über die fünfte Saisonniederlage hielt sich Sebastian Gleim mit Kritik zurück. Schließlich sei es den meisten Spielern schwer genug gefallen, einen freien Tag bewilligt zu bekommen, sofern dies überhaupt gelang. Zudem könne nur selten in voller Besetzung trainiert werden. „Das führt dazu, dass einige Automatismen nicht so funktionieren, wie es auf diesem Niveau nötig wäre“, sagt Gleim. Gerade unter diesen Umständen aber sei es umso erstaunlicher, dass sein Team immer noch die Tabelle anführe.

Fest steht, dass die Wedeler nun dreimal in Folge (gegen Schwelm, die BSW Sixers und den ersten Play-off-Gegner) Heimrecht genießen. Alles abverlangen dürften ihnen schon am Sonnabend die Gäste aus dem Ruhrgebiet. „Schwelm ist eine abgezockte und spielstarke Mannschaft, gegen die wir in der Hinrunde chancenlos waren“, sagt Gleim. „Wir werden auch diesmal wieder ans Limit gehen müssen.“

Statistik: Viertel: 23:16, 23:18, 17:19, 22:25.

SC Rist: Diante Watkins (22), Christoph Roquette (18), Davey Hopkins (13), Fabian Böke (8), Janis Stielow (7), René Kindzeka (5), Fabian Strauß (3), Jens Hirschberg (2), Patrick Geist, Jonas Laatzen.