Es gab schon dramatischere Derbys in der Handball-Oberliga als das jüngste Kräftemessen zwischen den Männerteams des TSV Ellerbek und der SG Hamburg-Nord.

Ellerbek. Einen Hauch von Spannung gab es nur in der Anfangsphase, als die Gäste aus Poppenbüttel mehrfach führten, ehe die Ellerbeker den Ernst der Lage erfassten, 34:24 (16:12) gewannen und ihren zweiten Tabellenplatz (32:8 Punkte) festigten.

Ausschlaggebend für die ebenso frühe wie radikale Wende war für Ellerbeks Trainer Michael Bollhöfer in Umstellung in der Abwehr. „Mit der 6:0-Deckung sind die Hamburger nicht zurecht gekommen.“ Trotzdem war der Coach mit dem Abwehrverhalten seiner Mannschaft, dem sich nach Ballverlusten und Fehlwürfen der Gegner zahlreiche Gegenstoßmöglichkeiten boten, nicht vollauf zufrieden. „Wir haben in der Abwehr nicht das gezeigt, was wir bringen können.“

Was die Ellerbeker dann aber vor allem im Angriff zeigte, war durchaus sehenswert. „Endlich haben wir einmal konsequent gespielt und unsere Torchancen genutzt“, sagte Linkshänder Fokko Erdmann, der auf Rechtsaußen ebenso seine Chancen nutzte wie Martin Schleßelmann, der auf der gegenüberliegenden Seite den grippekranken Jonas Mecke vertrat. Eine starke Leistung zeigte der gerade von einer Erkältung genesene Tarek Fejry, der sechsmal traf.

Wenn es für Michael Bollhöfer überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann war es einmal mehr die immer noch unzureichende Chancenverwertung seines Teams. „Wir haben fahrig begonnen und uns dann den Luxus erlaubt, fünf Siebenmeter zu verwerfen, das dürfen wir uns gegen einen anderen Gegner nicht leisten.“ Ihr nächstes Punktspiel bestreiten die Ellerbeker am Freitag, 7. März (20:30 Uhr) bei der HSG Hohn/Elsdorf.

TSV Ellerbek (Aufstellung; Tore/Siebenmeter): Florian Knust, Isaac Luarte Correas – Till Krügel (2), Tim Blunck (4), Matthias Menzel (1), Dennis Lißner (6/2), Christopher Behre (1), Martin Schleßelmann (3), Niklas Weller (3), Olaf Levin, Christian Brandt (5), Tarek Fejry (6), Laurids von der Lancken (1), Fokko Erdmann (3).