Außer 1500-Meter-Titelverteidigerin Carolin Kirtzel triumphiert bei den deutschen Leichtathletik-Jugend-Hallenmeisterschaften auch Hochspringerin Fenja Krohn

Elmshorn/Pinneberg. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, sprang mit einem schwungvollen Satz von der Hochsprungmatte und lief auf ihre Clubkameradin Ariane Ballner zu. Die beiden Freundinnen umarmten sich, Tränen der Freude kullerten. Es war der Moment des größten Erfolges für Fenja Krohn, die 17 Jahre alte Leichtathletin der LG Elmshorn. Die hatte sich in Sindelfingen nach einem packenden Zweikampf mit ihrer Rivalin Selina Schulenburg (TSV Altenholz) den deutschen Meistertitel in der Altersklasse der U20 gesichert. Fenjas erster Triumph bei einer DM überhaupt.

Beide Hochspringerinnen hatten im Glaspalast von Sindelfingen die Höhe von 1,79 Metern zu Buche stehen – persönliche Bestleistung übrigens für die Elmshornerin, die die Höhe dank ihrer hervorragenden Technik im ersten Versuch meisterte, ihr Kontrahentin schaffte es erst im dritten und letzten Versuch. „Ich hatte nie geglaubt, dass ich es schaffen würde“, sagte die überglückliche LG-Springerin nach ihrer Rückkehr.

Das Erstaunen bei der aktuellen Hamburger U20-Titelträgerin (1,74 m) war deshalb groß, weil sie 2012 lange Zeit bei einer Höhe von 1,73 Metern hängengeblieben war und leistungsmäßig nicht recht weiterzukommen schien. Nun aber lief es, „und es ist ein geglückter Abschluss der Hallensaison“, wie Trainerin Monika Rohlfing befand. Deren Tochter Tara hatte dafür gesorgt, dass Freundin Fenja in der Heimat ein stattlicher Empfang beim Training in der Olympiahalle bereitet wurde. LG-Chef Olaf Seiler war auch gekommen, hatte einen Blumenstrauß mitgebracht, ein Gläschen Sekt wurde auch gereicht.

Ariane Ballner freute sich mit, obwohl sie mit ihrem Abschneiden nicht ganz zufrieden war. Über 800 Meter verpasste sie in 2:10,94 Minuten als Vierte Bronze knapp. Die sicherte sich überraschend Talent Alina Ammann (16, TuS Esingen) in 2:10,81 Minuten, feierte damit ihren bislang größter Erfolg. Die Elmshornerin Lina Reumann scheiterte über 80 Meter Hürden im Vorlauf.

Für Carolin Kirtzel, 19 Jahre alte Mittelstrecklerin der LG Wedel-Pinneberg, schloss sich derweil in Sindelfingen ein Kreis. Wie vor fast exakt einem Jahr, seinerzeit in Halle, triumphierte die Pharmazie-Studentin aus Prisdorf über 1500 Meter und feierte nach 4:24,53 Minuten die erfolgreiche Titelverteidigung gemeinsam mit Vereinskameradin Mailin Struck. Bei der Pinnebergerin war der Jubel aber größer als 2013, denn diesmal sprang Bronze heraus. „Mailin hat eine Medaille gewonnen und mit 4:28,22 ihre Bestzeit um vier Sekunden verbessert, mehr kann man kaum verlangen“, sagte Trainer Klaus Böttcher.

Carolin Kirtzel konnte sich im Endlauf erneut auf ihren Schlussspurt verlassen. Nachdem zunächst Alina Reh (TSV Erbach) Tempo gemacht hatte, zermürbte die Prisdorferin die Konkurrenz, ließ in der Schlussphase Konstanze Klosterhalven (Leverkusen/4:24,61) hinter sich. „Damit war nach Carolins Ermüdungsbruch in Ancona vor einem Jahr nicht zu rechnen“, sagt Mutter Birgit Kirtzel. „Carolins Ziele waren ein guter Lauf und vielleicht eine Medaille.“ Von Gold hatte die Pharmazie-Studentin nicht zu träumen gewagt, doch nun startet sie wie Fenja Krohn am 1.März in Halle beim Länderkampf Deutschland – Italien – Frankreich.