Dressurreiter Nuno Palma E Santos startet bei VR Classics. Ex-Derbysieger Nisse Lüneburg Mitfavorit im Großen Preis

Pinneberg/Neumünster. Es ist alles angerichtet für das internationale Reitturnier VR Classics vom Donnerstag, 13. bis 16. Februar. Zwei große Abreiteplätze sind präpariert, die Holstenhallen in Neumünster erstrahlen nach einer Renovierung mit einer neuen Tageslicht-Ausleuchtung in verändertem Glanz. Stallgebäude und Boxen stehen und warten auf die zwei- und vierbeinigen Gäste. Zu denen gehört auch ein Exot unter den Reitsport-Assen Schleswig-Holsteins: Es ist der Portugiese Nuno Palma E Santos. Der 47 Jahre alte, professionelle Dressurausbilder ist seit 2001 in Deutschland und trainiert Pferde seit 2007 auf dem Gut Haidehof am Rande des Schenefelder Klövensteens.

Erfolgreiches Abschneiden auch im Ausland

Am Freitag, 14. Februar, sattelte der Portugiese seine Stute Rose Response im Grand Prix Dressage, eine nationale Dressurprüfung der Klasse S***. Palma E Santos arbeitet auf große Ziele hin, er will sich mit der Stute einen Traum erfüllen und den Sprung in die internationalen Kreise der Dressur schaffen. Zu seinen größeren Erfolgen zählten bisher Platzierungen beim Pfingstturnier in Wiesbaden, am Pinneberger Anakenenhof, beim Schenefelder Sommerturnier und vor allem beim internationalen Dressurfestival in Lingen (Emsland) sowie auch in Belgien.

In Wedel betreut und trainiert der Mann aus Lissabon 17 Pferde. Etwa zehn davon widmet er sich im Rotationsprinzip selbst, seine Schüler aus Kolumbien, Spanien und Japan trainiert Santos außerdem noch. „Die Zeit ist knapp“, sagt er, der nach Deutschland kam, um in der Dressur weiterzukommen. In seiner Heimat Portugal sind die Bedingungen begrenzt. „Hierzulande sind sie ausgezeichnet. Man sieht vielversprechende Perspektiven“, sagt er und freut sich dabei gerade auf das Meeting in Neumünster, wo ein professionelles Team bei der Turnierbetreuung zur Verfügung stehe.

Der Portugiese reist als Einzelkämpfer an, während die Reitsportfamilie Lüneburg aus Hetlingen wieder mal im Dreier-Verbund Neumünster einen Besuch abstattet. Nisse, 25, Rasmus, 31, und ihre Schwester Jule, 27, starten in Springprüfungen der Klasse S* mit Stechen, jeweils im Rahmen einer Abendveranstaltung. Rasmus konzentriert sich nicht nur auf den aktiven Sport. Er widmet sich inzwischen einer neuen Aufgabe. Er trainiert mit Intensität junge Nachwuchsreiter im Sattel. So hat er vier talentierten Juniorenreitern und -reiterinnen zum Sprung in den Kreis der Stützpunkt-Kaderanwärter des Landesverbandes verholfen. Sein Bruder Nisse tritt im Preis von Schleswig-Holstein entweder mit Westbridge oder mit Piana Joenna an. Mit Westbridge belegte der Hetlinger Derbysieger von 2012 den zweiten Platz im Großen Preis von Münster.

Nachwuchsreiter geben zu großen Hoffnungen Anlass

Aus dem Nachwuchsbereich des Kreises kündigt sich auch Vielversprechendes an. Christin Kern (Schenefeld), Malte Lauck (RV Bilsbek Pinneberg) und Antonia Rother (RV Uetersen) sind qualifiziert für den Team-Cup, eine Springprüfung der Klasse M, deren Finale am Sonntag ansteht.

Turnierdirektor Paul Schockemöhle (Mühlen) und Ullrich Kasselmann (Teutoburger Wald) rechnen erneut mit einer großartigen Resonanz auf die Veranstaltung. Schockemöhle erinnert sich noch heute gern an vergangenen Zeiten: 1972 gewann er in Neumünster den Großen Preis, als er damals in einem roten Reit-Jackett der Konkurrenz die Hufe zeigte. „Das Turnier war immer etwas für Züchter, das Fachpublikum und Pferdesportbegeisterte. Diese Tradition möchten wir für das starke Pferdeland Schleswig-Holstein fortsetzen und weiter ausbauen.“

Nicht nur der langjährige Turnierboss weiß: Die Teilnehmer an den VR Classics nutzen die Gelegenheit, um sich jedes Jahr neu zu beweisen und neu zu positionieren.