Halstenbeks und Pinnebergs Regionalliga-Basketballern droht zweiter Abstieg in Folge. Uetersener vor Klassenerhalt

Pinneberg/Uetersen. Andreas Stenzel, 35, hat es zur Zeit nicht leicht. Der glühende Fußballfan bangt nicht nur um die sportliche Zukunft seines Lieblings-Clubs Hamburger SV, sondern sorgt sich auch um die Regionalliga-Basketballer der BG Halstenbek/Pinneberg. Beiden Teams droht am Saisonende der Abstieg. Für Bundesliga-Dino HSV wäre es der erste überhaupt seit den Ursprüngen im Jahr 1887, für die Holstein Hoppers schon der zweite in Folge, nachdem die Basketballer von Halstenbeker TS und VfL Pinneberg zur Saison 2011/12 die Kräfte bündelten.

Dem Scheitern des BG-Topteams in der vierthöchten Klasse (1. Regionalliga Nord) sollte in der aktuellen Spielzeit eine Etage tiefer die Konsolidierung folgen, doch die Umsetzung dieses Vorhabens erweist sich für den neuen Trainer Alfred Knütter als Herkulesaufgabe. Aus wenigen verbliebenen Akteuren der Hoppers und Spielern seines früheren Clubs BG Hamburg-West formte der Coach ein neues Team, dem es in der laufenden Saison aber zu oft an Konstanz fehlte. So rückte selbst das eher bescheidene Ziel des Trainers(Platz sechs der Abschlusstabelle) in weite Ferne, peu à peu näherten sich die Hoppers dem Tabellenende.

Selbst im Kellerduell bei Schlusslicht TS Einfeld war nichts zu holen, das 95:98 (54:49) in Neumünster war die sechste Niederlage in Folge für den Vorletzten (sechs Punkte), den nur der bessere direkte Vergleich (Hinspiel: 92:83 für die BG) vor dem weiteren Absturz auf den letzten Platz bewahrte. Einmal mehr summierten sich für die Gäste Unbeständigkeit, Schwächen in der Defensive und der Ausfall von Leistungsträgern zu einer ebenso knappen wie vermeidbaren Niederlage. „Ohne Verletzungspech und fehlende Erfahrung wäre Platz sieben möglich gewesen“, sagt Andreas Stenzel. Diesmal fehlte den Hoppers neben Malte Hümmer (Rückenproblem) mit Igor Bechthold (ausgerenkter Nackenwirbel) ein Punktegarant, dessen Ausfall Toni Brezac (22), René Große (21), Stefan Marten (18) und Andreas Meffert (17) mit ihrer Korbausbeute nicht kompensieren konnten.

Holstein Hoppers kann wohl nur eine Siegesserie vor dem Absteig bewahren

„Diese Pleite tut besonders weh, weil wir uns zum wiederholten Mal nicht für eine gute Leistung belohnt haben“, sagte Knütter. Der Coach setzt nun ebenso wie Teammanager Stenzel auf eine Doppelschicht am Wochenende. Am Sonnabend, 15.Februar (17.30Uhr, Feldstraße, Halstenbek) geht es im Hamburger Pokal gegen den Eimsbütteler TV (Oberliga) um den Final-Four-Einzug, tags darauf empfangen die Hoppers um 19Uhr in der Pinneberger THS-Halle den BC Hamburg im Kampf um Punkte. „Wir müssen jetzt eine Serie starten“, sagt Stenzel und wünscht sich dasselbe für den HSV.

Nur zu gern hätten Pinneberger und Halstenbeker wohl den Mann in ihren Reihen, der Kreis- und Ligarivale TSV Uetersen mit seinen Punkten in der 2. Regionalliga hält. Der 31 Jahre alte Phillip Döhring spielte bereits von der Jugend bis zur Saison 2004/05 für seinen Stammclub in der Oberliga, nahm anschließend ein Studium an der Sporthochschule Köln auf und bestritt vier Spielzeiten für West-Regionalligist TuS Blau-Weiß Königsdorf. „Ein Angebot von Zweitligist Baskets Düsseldorf hat er abgelehnt“, sagt TSV-Center Jan-Frederic Linde , der in dieser Saison von Döhrings Bodenständigkeit ebenso profitiert wie seine Kameraden. Beim knappen 77:76 (33:49) gegen den MTV Bad Bevensen Lüneburg an der Seminarstraße erzielte der Matchwinner 32 Punkte, traf dabei sechsmal aus der Ferndistanz und in den Schlusssekunden per Korbleger zum Endstand. Als Siebter (15 Punkte) haben die Uetersener nun den Klassenerhalt vor Augen. „Die anderen nehmen sich ja auch gegenseitig die Punkte ab“, sagt Linde.

Lob von Trainer Stefan Altemüller gab es für das Zweitliga-Perspektivteam des SC Rist (Tabellenvierter/18 Punkte) nach dem 67:58 (30:32) gegen die BG Suchsdorf-Kronshagen am Steinberg. Erstmals in dieser Saison bezwangen die jungen Wedeler ein in der Tabelle vor ihnen platziertes Team. „Die Jungs waren von Beginn an da“, sagte der Rist-Coach und sieht sich in einer Einschätzung bestätigt: „Wir gewinnen nur, wenn alle ans Limit gehen.“ Matchwinner war nach seiner Auffassung Pro-B-Talent René Kindzeka mit 22 Punkten.