Ellerbeks Handball-Männer landen unerwartet klaren 37:29-Erfolg gegen U23 des HSV Hamburg

Ellerbek. Was in den ersten 30 Minuten nach einer Vorführung für die Heimmannschaft aussah, endete für die Oberliga-Handballer des TSV Ellerbek mit dem Schlusssignal im totalen Triumph. Vor 300 Zuschauern in der Harbig-Halle entzauberte der Tabellenzweite (28:8 Punkte) das U23-Team des Erzrivalen HSV Hamburg mit 37:29 (17:17), spielte sich dabei in der zweiten Halbzeit phasenweise in einen wahren Rausch.

„Dass wir rechtzeitig zur Pause ausgleichen konnten, hat den Ausschlag dafür gegeben, dass wir die Partie noch gedreht haben“, sagte Kapitän Dennis Lißner, der aber ohnehin zuversichtlich in die Partie gegangen war und sich nach 60 Minuten trotz eines zwischenzeitlichen 9:15-Rückstands bestätigt sah. „Ich hatte nie das Gefühl, dass uns das Spiel entgleiten könnte.“ Dass sein Team zunächst hinten lag, führte der Rückraumspieler weniger auf die Spielstärke des Gegners als auf eigene Unzulänglichkeiten zurück. „In der ersten Halbzeit stand unsere Deckung nicht gut, und im Angriff haben wir zu viele Chancen vergeben."

Maßnahmen dagegen ergriff TSV-Trainer Michael Bollhöfer schon vor dem Seitenwechsel. So wechselte der frühere Bundesliga-Kreisläufer und Nachwuchstrainer der HSV Hamburg im gerade für ihn überaus prestigeträchtigen Duell nach 15 Minuten für den glücklosen Torhüter Florian Knust (vormals ebenfalls HSV) Isaac Luarte Correas ein. Der gelernte Buchhalter bilanzierte gleich einige Paraden, während Knust die Denkpause auf der Bank ebenfalls gut tat. In der zweiten Halbzeit fing „Flo“ fünf Bälle und wehrte zahlreiche weitere ab.

Je mehr den Ellerbekern gelang, desto weniger fiel den allmählich resignierenden Hamburgern ein. Ausschlaggebend dafür war für Bollhöfer, dass sein Team nach der Pause die richtige Antwort auf die zweite Welle der Hamburger beim Gegenstoß parat hatte. Daraus resultierten wiederum Torchancen für die Ellerbeker Außen Jonas Mecke (links) und Laurids von der Lancken.

Das beste Spiel seit dessen Wechsel von Drittligist SV Henstedt-Ulzburg zum TSV Ellerbek bescheinigte der Trainer Rückraumspieler Till Krügel, während Niklas Weller und Christian Brandt am Kreis kaum zu stoppen waren. „Mit einem Sieg in dieser Höhe war nicht zu rechnen, aber gerade deshalb sollten wir ihn nicht überbewerten“, sagte Bollhöfer, und auch Lißner warnte vor überzogener Euphorie. „Unsere größten Trümpfe waren der komplette Kader und unsere Fans“, erklärte Lißner.

Am kommenden Sonnabend, 15. Februar (18.30 Uhr), aber muss die Ellerbeker Mannschaft bei der abstiegsbedrohten SG Wift Neumünster erneut Auswärtsstärke demonstrieren. Mit dabei sein wird dann auch wieder Teammanager Kay-Uwe Kühn, dann allerdings in verändertem Look. Der Betreuer löste eine Wettschuld ein und trennte sich nach dem Ellerbeker Triumph über den Hamburg-Rivalen von seinem Vollbart.

Statistik: Ellerbek U23 HSV Hamburg 37:29 (17:17)

Spielverlauf: 2:2, 3:4, 4:7, 5:10, 7:11, 9:15, 12:16, 14:17, 17:17 – 19:18, 22:19, 25:19, 27:20, 28:21, 30:23, 35:25, 37:27, 37:29.

TSV Ellerbek (Aufstellung/Tore/Siebenmeter): Florian Knust, Isaac Luarte Correas – Till Krügel (8), Tim Blunck, Matthais Menzel (1), Dennis Lißner (3/1), Christopher Behre (2), Martin Schleßelmann, Niklas Weller (5), Christian Brandt (5), Tarek Fejry, Laurids von der Lancken (5), Jonas Mecke (7), Fokko Erdmann (1).