Nach blendendem Beginn müssen die Rist-Herren beim 77:68 gegen Citybasket Recklinghausen noch zittern

Wedel. Die Zweitliga-Basketballer des SC Rist bleiben Tabellenführer der Pro B Nord. Das 77:68 (46:26) über Citybasket Recklinghausen vor 500 Zuschauern in der Wedeler Steinberghalle war der 14. Saisonsieg des Teams von Headcoach Sebastian Gleim und zugleich ein weiterer Schritt in Richtung Pole-Position für die Aufstiegs-Play-offs nach Ende der regulären Saison.

Rundum zufrieden war der 29 Jahre alte Trainer aber nicht mit der Leistung seines Teams. „Wir haben einen starken Gegner in der ersten Halbzeit an die Wand gespielt, um ihn dann wieder zurückkommen zu lassen.“

Gastgeber zeigt 20 Minuten lang Basketball vom Feinsten

In der Tat zeigte die Heimmannschaft 20 Minuten lang Basketball vom Feinsten, verwöhnte die Fans mit schnellen Kombinationen und spektakulären Aktionen. Spätestens als Kapitän Davey Hopkins per Dunking nach sechs Minuten zum 19:8 traf, schien es nur um die Höhe des Sieges für den Spitzenreiter zu gehen. Ein übriges tat die klare Halbzeitführung der Wedeler tat ein übriges.

Doch die Rist-Fans unter den Zuschauern hatten sich zu früh gefreut. Zwar startete ihre Mannschaft auch furios in die zweite Halbzeit, doch diesmal hielten die Gäste aus dem Ruhrgebiet dagegen, brachten mit intensiver Verteidigung den Motor der Wedeler ins Stottern. Zugleich steigerten sich die als Tabellensiebter (18 Punkte) noch längst nicht für die Aufstiegsrunde qualifizierten Recklinghäuser trotz insgesamt schwacher Trefferquote aus dem Feld im Angriff beträchtlich.

„Vor allem Caval Witter hat viele schwierige Würfe getroffen“, sagte Gleim. Robert Franklin, ein Landsmann des US-Amerikaners, kam zwar diesmal nicht an seine Rekord- Korbausbeute in der Saison 2012/13 (41 Punkte beim Wedeler 128:115 an gleicher Stätte) heran, war aber trotz Nasenbeinbruchs erneut schwer zu stoppen und erzielte mit 19 Punkten nur zwei weniger als Witter.

In den letzten zweieinhalb Minuten, die sich gefühlt über eine Viertelstunde hinzogen, drohte die Partie sogar noch zu kippen. Von der Freiwurflinie verkürzte der mit Gesichtsmaske spielende Franklin zum 62:67, vergab aber den zweiten Versuch. Zwei Distanzwürfe von Janis Stielow sowie Freiwürfe von Diante Watkins und Christoph Roquette räumten dann letzte Zweifel am Wedeler Sieg aus.

Das Zittern in der Schlussphase hätte sich das Heimteam nach Auffassung seines Coaches allerdings ersparen können, wenn es das Tempo über 40 Minuten forciert hätte. „Wer in einem hohen Gang fährt, muss das Gaspedal durchgedrückt lassen, wir haben stattdessen zurückgeschaltet.“ Allzu sehr kritisieren wollte Gleim sein Team indes nicht, lobte vielmehr die starke Verteidigung. „90 Punkte hätten wir gegen diesen Gegner aber machen müssen.“

Am kommenden Sonnabend fährt der Spitzenreiter nach Braunschweig

In guter Erinnerung wird die Partie am Steinberg wohl vor allem Fabian Strauß behalten. Der Youngster, der in der Sommerpause von Pro-A-Club SC Jena nach Wedel wechselte, traf an seinem 21. Geburtstag per Dreier zum zwischenzeitlichen 33:20. Stärkster Akteur des Heimteams war für Gleims Empfinden aber Davey Hopkins. „Er hatte wieder viel Energie, am Ende fehlte ihm nur ein Rebound zum Double-double.“

Seinen Teil zum Sieg trug auch Center Paul Ousu ein. Der 27-Jährige ließ in knapp 15-minütiger Einsatzzeit unter dem eigenen Korb wenig zu, blockte unter anderem zwei gegnerische Würfe. Nur mit seiner Freiwurfquote (sieben Versuche, vier Treffer) haderte der 1,99-Meter-Mann. „Ich brauche offenbar immer einen Probewurf, ehe es klappt.“ Am Sonnabend, 15. Februar (19 Uhr), gastiert der Tabellenführer aus Wedel bei den SUM Baskets Braunschweig.

Statistik: Viertelergebnisse: 28:18, 18:8, 14:20, 17:22.

SC Rist (Punkte): Christoph Roquette (15), Davey Hopkins (11), Diante Watkins (10), Lee Jeka, Janis Stielow, Fabian Böke (je 9), Paul Owusu (6), Fabian Strauß, Jonas Laatzen (je 3), René Kindzeka (2), Christopher Geist, Jens Hirschberg.