Beim ersten Pinneberger Stadtforum diskutieren 70 Teilnehmer über Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit. Runder Tisch soll wieder aufleben

Pinneberg. Eine Ausdauer, wie sie ansonsten nur Top-Athleten bei Meisterschaften an den Tag legen, bewiesen die mehr als 70 Teilnehmer des ersten Pinneberger Stadtforums Sport in den Räumen der Sparkasse Südholstein. Sechs Stunden lang lauschten Vertreter von Vereinen, Verbänden, Parteien, Wirtschaft und andere Interessierte in der Rathauspassage Vorträgen von Gastrednern. Anschließend erörterten die Teilnehmer in wechselnden Kleingruppen die Möglichkeiten, die sich dem organisierten Sport in Pinneberg in Zeiten knapper öffentlicher Mittel und enormer gesellschaftlicher Veränderungen stellen will und muss.

Die einführenden Referate zeigten die Sorgen und Nöte der Vereine schlaglichtartig auf. So merkte Thomas Behr, Geschäftsführer des Landessportverbandes Schleswig-Holstein, an, dass sich 30 Prozent der Vereine in diesem Bundesland in ihrer Existenz bedroht sähen. Über die Erfahrungen der Stadt Elmshorn mit einem Sportentwicklungsplan, den auch die Pinneberger Clubs gern erarbeiten würden, berichtete deren Bürgermeister Volker Hatje.

Ins Detail ging es anschließend in den Kleingruppen. „Es gab unheimlich viele Anregungen und Wünsche, deren Umsetzbarkeit nun zu prüfen ist“, sagte Uwe Hönke, Geschäftsführer des VfL Pinneberg, der zusammen mit den Nachbarclubs SC Pinneberg und SuS Waldenau das Projekt Stadtforum Sport forciert hatte. Besonders erfreut war Hönke darüber, dass kein Vorschlag von vornherein verworfen wurde, Bedenken wie ‚Das ist ohnehin zu teuer‘ seien nicht geäußert worden.

Konkrete Ansätze wurden allenthalben entworfen, so etwa im Komplex „Kooperation statt Konkurrenz“ die Wiedereinführung eines Runden Tisches mit allen maßgeblichen Institutionen der Stadt sowie gemeinsame Trainerfortbildungen. Eine stärkere Förderung von Übungsleitern mit Migrationshintergrund wünschten sich die Diskussionsteilnehmer am Thementisch „Integration durch Sport“,. Eine Bestandsaufnahme aller Hallen und Plätze samt deren Nutzung mahnte das Gros der Gesprächsteilnehmer im Bereich „Infrastruktur und Sportstätten“ an. In Sachen Leistungssport dürfte die Unterstützung der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings bei der Sponsorensuche leichter zu realisieren sein als der Wunsch nach der Ansiedlung einer Eliteschule im Kreis.

Eine Fortsetzung des Dialogs soll es laut Uwe Hönke eventuell noch vor den diesjährigen Sommerferien geben. „Wir haben mit 50 Teilnehmern gerechnet, dass es 75 geworden sind, zeigt, dass es höchste Zeit für ein solches Forum war.“ Zudem hätten die wesentlichen Entscheidungsträger teilgenommen, so etwa Politiker aller in der Ratsversammlung vertretenen Parteien und Vertreter der Wirtschaft. Auch die Altersspanne der Diskutanten habe den Organisatoren Recht gegeben. „„Der jüngste Teilnehmer war gerade einmal 14 Jahre alt, die älteste engagiert sich im Seniorenbeirat.“ Der Sport bewegt offensichtlich alle Generationen, entsprechend fiel das Fazit von Bürgermeisterin und Schirmherrin Urte Steinberg aus. „Wir müssen am Ball bleiben.“