Zweitliga-Basketballer des SC Rist bezwingen Hertener Löwen 96:79 und hinterlassen einen ganz anderen Eindruck als gegen Oldenburg

Wedel. Die Zweitliga-Basketballer des SC Rist haben die von ihrem Headcoach Sebastian Gleim geforderte Reaktion auf die 75:76-Heimniederlage in letzter Minute gegen die Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB gezeigt. Die Wedeler nutzten die Chance zur umgehenden Wiedergutmachung in einem weiteren Heimspiel der Pro B Nord gegen die Hertener Löwen. Dabei zeigte das Team von Headcoach Sebastian Gleim beim klaren 96:79 (52:45) vor mehr als 400 Zuschauern in der Steinberghalle phasenweise spektakulären Basketball und behauptete mit dem zwölften Sieg in dieser Saison einen Platz unter den ersten vier.

„Die Mannschaft hat sich so willensstark gezeigt, wie ich es mir erhofft habe und in kritischen Phasen die Nerven behalten“, sagte der 29 Jahre alte Coach, um kurz darauf entsprechend gut gelaunt zu einer Familienfeier in die hessische Heimat aufzubrechen. Nur einmal geriet der überzeugende Rist-Sieg kurzfristig in Gefahr, als die Gäste aus dem Ruhrgebiet im dritten Viertel mit aggressiver Verteidigung Wedeler Ballverluste provozierten und ausgleichen konnten (62:62/27. Minute).

Eine starke Phase reichte den Hertenern aber nicht für die Wende gegen eine Heimmannschaft, für die am Ende nicht weniger als sechs Akteure (Fabian Böke, Kapitän Davey Hopkins, Christoph Roquette, Diante Watkins, Janis Stielow, Lee Jeka) zweistellig punkteten. Besonders stark agierte beim SC Rist Power Forward Böke. Dem früheren US-Collegespieler war gegen die Oldenburger wenig gelungen, umso mehr trumpfte der 2,08-Meter-Mann gegen Herten auf, indem er neun von zehn Würfen im gegnerischen Korb versenkte, 20 Punkte erzielte, sich zudem vier Abpraller griff und ebenso viele Würfe blockte. „Ich war nach dem Oldenburg-Spiel total motiviert, allen zu zeigen, dass es besser geht, und bin nun froh, dass es so gut geklappt hat“, sagte Böke.

Andere im grün-gelben Trikot hatte die vorangegangene Niederlage ebenfalls angespornt, etwa Youngster Janis Stielow. Der 18-Jährige hatte geen Herten bei sieben Wurfversuchen fünfmal Erfolg, traf dabei dreimal von jenseits der Drei-Punkte-Linie und brachte es auf 13 Zähler. „Unser Trainer brauchte uns nicht zusätzlich zu motivieren, das gesamte Team wollte diesen Sieg," sagte der U20-Nationalspieler.

„Wir waren offensiv sehr präsent, in der Verteidigung aber zunächst zu passiv, haben dadurch den Gegner zwischenzeitlich stark gemacht“, fand Sebastian Gleim dann doch einen Kritikpunkt. Dem Druck der Wedeler hatten die Hertener schon darum wenig entgegenzusetzen, weil Gästetrainer Tobias Trutzenberg die Fahrt gen Norden nur mit neun Spielern antreten konnte. „Die kurze Bank war unser Hauptproblem“, sagte der Löwen-Coach. Am energischsten wehrte sich noch US-Boy Matthew Reid, der zu Beginn der Saison 2012/13 beim SC Rist für einen Vertrag vorgespielt hatte, gegen die Niederlage, erzielte 27 Punkte. Landsmann Blake Poole dagegen blieb mit 14 Zählern unter seinen Möglichkeiten und musste nach einem Disput mit den Schiedsrichtern vorzeitig vom Parkett.

Während Herten (14 Punkte) weiter um den Play-off-Start bangen müssen, geht es für die Wedeler (24) in den verbleibenden sechs Partien um eine erfolgsversprechende Ausgangslage für die schon erreichte Aufstiegsrunde zur Pro A. Die Chancen auf eine vordere Platzierung steigen, sollte die Mannschaft am Sonnabend, 1. Februar (18.30 Uhr), im Ruhrgebiet die Auswärtshürde VfL AstroStars Bochum meistern.

Viertelergebnisse: 26:20, 26:25, 17:19, 27:15.SC Rist (Punkte): Böke (20), Hopkins (15), Roquette (14), Watkins, Stielow (je 13), Jeka (11), Kindzeka, Owusu (je 5), Strauß, Hirschberg, nicht eingesetzt: Laatzen.