Tobias Wesner kämpft sich bei Landesmeisterschaften ins Achtelfinale. Aufregende Tischtennis-Duelle in Tornesch

Tornesch . Klaus Kroppa stand die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Der Präsident des Pinneberger Kreis-Tischtennis-Verbandes konnte sich am Schlagabtausch von Sören Wegner und Moritz Spreckelsen einfach nicht sattsehen. „Das war ja ein Wahnsinn, wie sie sich den Ball um die Ohren gehauen haben“, lobte Kroppa beide Regionalliga-Akteure des TSV Schwarzenbek, die sich im Viertelfinale der vom TuS Esingen ausgerichteten Landesmeisterschaften in Tornesch das vorweg genommene Endspiel lieferten.

Wegner siegte 4:3, verpulverte dabei aber Kraft, die in der nächsten Runde gegen Ole Markscheffel (TSV Bargteheide/3:4) fehlte. Markscheffel wurde seiner leichten Favoritenrolle dann auch mit einem 4:2 über Jan Hauberg, vom SV Siek zum Ratzeburger SV gewechselter Titelträger 2011, gerecht. Bei den Damen setzte sich Bianca Dahlke (TSV Schwarzenbek) 4:3 gegen die an eins gesetzte Aida Astani-Matthies (Kaltenkirchener TS/früher TSV Sparrieshoop) durch.

Die Tornescherin Jeanine Liebold (VfL Kellinghusen) wurde mit dem fünften Rang den allgemeinen Erwartungen gerecht. Und wann erntet „Pi“ bei Landesmeisterschaften der Erwachsenen mal wieder Urkunden? Klaus Kroppa setzt seine Hoffnung in Berit Zuna (FTSV Fortuna Elmshorn), die zurzeit noch in Australien weilt: „Wenn sie nach ihrer Rückkehr an ihre frühere Form anknüpft, könnte sie in den nächsten Jahren eine Kandidatin fürs Treppchen sein.“

Emotionen waren erlaubt in der alten Sporthalle an der Klaus-Groth-Straße. Einer trat gegen die Platte, einer spuckte auf den Boden. Die Schiedsrichter an den zwölf Tischen sprachen wenige Verwarnungen aus. Ganz besonders gut gefiel Klaus Kroppa die Kommunikation zwischen Vater Bernd Wesner und Sohn Tobias in den Satz-Pausen: „Die beiden haben ganz ruhig miteinander gesprochen. Das erinnerte mich an früher, als Helmut Lohse seiner Ehefrau Elke nur kurz in die Augen schaute. Elke war dann gleich wieder konzentriert bei der Sache.“ Kreismeister Tobias Wesner aus den Reihen des TTC Seeth-Ekholt wurde mit seinen 18 Jahren zu Kroppas „Lichtblick“. Als Gruppenzweiter hinter dem zweitliga-erfahrenen Rafael Schulz (SV Siek) zog der Landesligaspieler in die erste Hauptrunde ein. Mit einem 4:1 über Jona-Bo Mansen (KFUM Flensborg) qualifizierte er sich gar für das Achtelfinale, ehe sich Frederik Spreckelsen (TSV Schwarzenbek) beim 2:4 als stärker erwies.

Die Teamgefährtinnen Vivian Schütt und Finja Wieckhorst (FTSV Elmshorn) einte das Schicksal, unter den letzten 16 gegen Spielerinnen des Kieler TTK/Grün-Weiß auf verlorenem Posten gestanden zu sein. „Achtelfinale? Klasse“, sagte Wieckhorst, 20, die nur deshalb die Vorrunde überstand, weil sich Gruppenfavoritin Lena Mollwitz (Schwarzenbek) beim Einspielen am Arm verletzte – Aufgabe.

Brüderlichen Beistand als Coach leistete Torben Wieckhorst (TTC Seeth-Ekholt), 19, der bei den Herren als Nachrücker zum Einsatz kam und sich immerhin über einen Sieg freuen durfte. Den hatte auch Dirk Breitenbauch vom TSV Uetersen in der Partie gegen Jan Cyrullies (WSG Kellinghusen/Wrist) vor Augen. Über das 2:3 tröstete sich der krasse Außenseiter mit einem 3:2 an der Seite von Reiner Spalckhover (TSV Pansdorf) im Doppel über Jörg Hubrich (SC Itzehoe) und Torben Wieckhorst hinweg.

Ein Erlebnis war das anschließende 0:3 gegen die späteren Titelträger Christian Velling und Ole Markscheffel (Bargteheide). „Dabei kannte ich noch nicht einmal den Vornamen meines Doppelpartners“, wunderte sich Breitenbauch. Hubrich verbaute unterdessen Thorsten Lentfer (TuS Holstein) den Einzug in die Hauptrunde der Einzelkonkurrenz. Im Verbandsliga-Punktspiel hatte der 26 Jahre Informatikstudent den früheren Vereinsgefährten noch mit 3:2 geschlagen, diesmal kam es umgekehrt. Klaus Kroppa hatte vom Quickborner Spitzenspieler insgeheim den Einzug in die Hauptrunde erwartet.

Ein großes Lob wollte der Pinneberger Verbandspräsident noch an die Helfer des TuS Esingen loswerden, die zu einem reibungslosen Turnier-Ablauf beitrugen. Für den Tornescher Club war es gleichzeitig der Aufgalopp für die deutschen Ranglisten-Endrunden der Jugendlichen und Schüler, die sie am dritten Februar-Wochenende (15./16.2.) in der neuen Sporthalle der Klaus-Groth-Schule organisatorisch begleiten werden.