Cheerleader der Hamburg Freezers heizen 400 Zuschauern beim Sottmann-Cup ein. Nach rasanten Turnierspielen wird Gastgeber HR nur Vierter

Halstenbek. Wenn es um Fußball geht, ist sich Richard Peper für nichts zu schade. Mit bloßen Händen trug der Abteilungsleiter der SV Halstenbek-Rellingen Plastikbecher und klebrige Wurst-Pappe zum Abfall-Behälter. Viele freiwillige Helfer und Helferinnen packten ebenfalls mit an. In kürzester Zeit nach Turnierende präsentierte sich der Zuschauerbereich in der Sporthalle an der Feldstraße wieder blitzblank.

Doch die Gegner beim 4. Sottmann-Cup der SV HR wie geplant vom Parkett zu fegen, das ist dem Halstenbeker Oberliga-Team nicht gelungen. Die Gastgeber mussten mit dem vierten Rang zufrieden sein. „Erzfeind“ VfL Pinneberg trug den Turniersieg mit einem 2:1 über den TuS Osdorf (Landesliga) davon. Das war die Pinneberger Retourkutsche dafür, dass die Halstenbeker am 4. Januar den Bert-Meyer-Cup des VfL gewonnen hatten.

„Ich habe keine Kreativität gesehen, unsere Leistung war einfach nur schlecht“, sagte HR-Thomas Bliemeister. Froh sei er gewesen, dass seine Mannschaft in Abwesenheit der Hallenkünstler Jaques Rodrigues de Oliveira (Grippe) und Danijel Suntic (verletzt) überhaupt die Vorrunde überstand. Dann wurde es tragisch für Sebastien Mankumbani, der sich in der drittletzten Minute das Halbfinales gegen die Osdorfer (1:2) eine Zeitstrafe wegen Meckerns einhandelte.

„Ich kann gut schlafen, denn ich habe nichts Böses gesagt“. versicherte der Stürmer angolanischer Herkunft. Kaum hatte er das Feld geräumt, glückte Sascha Blume der Osdorfer Siegtreffer. Dann fabrizierte Mankumbani im Spiel um den dritten Platz gegen TBS Pinneberg (3:4) auch noch ein Selbsttor. Hallensprecher Sascha Jost ließ Milde walten und schrieb TBS-Spieler Wojciech Krauze den Treffer gut.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Michael Fischer öffnete den weißen Brief-Umschlag mit den 400 Euro für den ersten Platz. „Kein Schein fehlt“, freute sich der-VfL-Coach. Auch das Auftreten von Sascha Richert und Thomas Koster stimmte. Die beiden überragenden VfL-Akteure verwandelten den 0:1-Rückstand gegen TBS im Halbfinale in einen 2:1-Erfolg. Im zum Schluss hitzigen Finale gegen die Osdorfer erzielten Koster aus der Drehung das 1:0 und Richert das 2:1 aus der Distanz für den Dritten der Hamburger Hallenmeisterschaft. Noch unter der Dusche wurde die Magnum-Flasche-Sekt als Beigabe für den ersten Platz geköpft und vernichtet. Michael Fischer stieß einen Stoßseufzer aus: „Das war jetzt unser sechstes Hallenturnier. Es reicht. Wir wollen wieder an die frische Luft.“

Die unterlegenen Osdorfer trösteten sich mit dem Torjägerpokal über den zweiten Rang hinweg. Sascha Blume (vier Treffer in der Vorrunde/früher Blau-Weiß 96) nahm einen Werkzeugkoffer entgegen, nachdem ursprünglich Kevin Franz vom USC Paloma von HR-Manager Detlef Kebbe im Losverfahren als bester Knipser ermittelt worden war. Franz und seine Barmbeker Teamkollegen blieben der Siegerehrung jedoch fern – Pech gehabt. Groß war der Jubel um Routinier André Asmus (SV Halstenbek-Rellingen II), den die Jury zum besten Keeper wählte.

400 zahlende Zuschauer an zwei Turniertagen sowie deren Durst und Hunger spülten der SV Halstenbek-Rellingen eine wichtige Zusatzeinnahme in die Clubkasse. Richard Peper war zufrieden: „Wir sind nicht der Bundesliga-Verein, dem die Sponsoren das Geld mit der Schubkarre ins Haus fahren.“ Viele Fans weilten noch lange nach der Siegerehrung in der Cafeteria, HR-Präsident Hans Jürgen Stammer mittendrin. Wer glaubt, dass der Amateurfußball stirbt, der ist in dieser Hallensaison nicht in Wedel, Elmshorn, Pinneberg, Quickborn, Uetersen oder Halstenbek gewesen.

Die Aufgebote der hiesigen Teams beim Sottmann-Cup:

VfL Pinneberg: Norman Baese, Fabian Knottnerus, Thomas Koster, Daniel Brehmer, Sascha Richert, Christian Kulicke, Philip Hauswerth, Alexander Borck, Christian Dirksen.

SV Halstenbek-Rellingen: Kevin Tittel, Nikola Maksimovic , Sebastian Krabbes, Jan Rottstedt, Robert Hermanowicz, Sebastien Mankumbani, Patrick Hoppe, Ahmet Osmanov, Marcel Schöttke.

TBS Pinneberg: Alper Yilmaz, Sonay Hayran, Tugay Hayran, Emre Akcan, Fatih Ertürk, Christopher Eibl, Rafat Waseq, Abdullah Yilmaz, Erturul Kayali, Sileiman Hedaiat, Wojciech Krauze.

Wedeler TSV:Oliver Firgens, Christopher Dobirr, Marc Rupscheit, Mahmoud Djebbi, Dirk Hellmann, Sebastian Loether, Pablo Moreira, Hendrik Ebbecke, Jan Eggers.

SV HR II:André Asmus, Niclas Amann, Nico Grand, Daniel Agyei-Owusu, Florian Gebauer, Hammad Nadi, Sergio Batista, Oliver Jurkic, Edon Bajra.

Blau-Weiß 96: Patrick Marciniak, Marcel Jobmann, Eico Westphal, Sören Raschke, Thies Raschke, Ferdinand Adelmann, Aydin Sahin, Mahmud Shirdel, Enes Köksal, Diego Martinez.