Daniel Lopez, bislang Assistent beim FC Roland Wedel, soll Blankenese vor Abstieg retten

Wedel. Für Daniel Lopez, 36, ging ein Traum in Erfüllung. So sehen es Außenstehende. Doch der bisherige Zweittrainer neben Dirk Kahl bei den Bezirksliga-Fußballern von Roland Wedel hatte nie von der Oberliga geträumt. Umso überraschter war er, als sich kurz vor Weihnachten Sven Piel, Liga-Manager der SV Blankenese, bei ihm meldete. Die Gespräche kamen rasch in Gang. Am Montag, 6. Januar, leitete Lopez erstmals das Training auf dem Kunstrasen an der Simrockstraße.

Damit ist ein als Coach völlig Namenloser für den Vorletzten der höchsten Hamburger Spielklasse verantwortlich. Sven Piel erklärt, welche Idee dahinter steckt. „Daniel ist einer, der eine Mannschaft begeistern und zusammenschweißen kann. Mit diesen Eigenschaften wurde er uns ans Herz gelegt, und das genau war auch der Eindruck, den wir von ihm gewonnen haben.“ Fachlich erwies sich Lopez beim Meinungsaustausch ebenfalls auf der Höhe. „Auch ohne Lizenz weiß ich, wie Fußball funktioniert“, sagt Lopez, der in Wedel wohnt und dort als Einzelhändler für Autozubehör arbeitet.

Zu seinen Kunden zählt Ex-Profi Thomas Seeliger, der vor seiner Zeit als Regionalliga-Coach von Eintracht Norderstedt für die SVB arbeitete. Da mit André Möller (Alte Herren) und Benjamin Schnitzer (2. Herren) zwei ehemaligen Roland-Akteure in Blankenese spielen, hatte Lopez von vornherein einen gewissen Bezug zum Oberliga-Aufsteiger, der nach der Trennung von Trainer Dennis Mitteregger reinen Tisch machte und fünf mit dem Coach befreundete Akteure, darunter Serdar Bahtiyar (früher SV HR), ziehen ließ.

Hamburger wollen mit neuem Trainer zu früherer Stärke zurückfinden

Mit Lopez wollen die Hamburger laut Piel zu den Eigenschaften zurückfinden, die sie einst stark machten („Zusammenhalt, Identifikation mit dem Verein.“). Wenn es schief geht, wird niemand den Neuen dafür verantwortlich machen. Der zweifache Familienvater unterschrieb einen Vertrag bis 2015, der auch für die Landesliga Gültigkeit hat.

„Für einen anderen Club hätte ich den FC Roland möglicherweise nicht verlassen“, sagt Lopez, der mit kurzer Unterbrechung 15 Jahre für die Wedeler spielte. Mit Dirk Kahl ist er eng befreundet, beide lebten jahrelang in einer WG zusammen. „Daniel war auch ein wichtiger Spieler“, sagt der Kumpel, „aber der ganze Verein freut sich, dass einer von uns in der Oberliga tolle Erfahrungen sammeln darf.“