TBS Pinneberg hat Regionalligist Norderstedt am Rande einer Niederlage. Siegerscheck in Quickborn geht an Victoria

Quickborn . „Eigentlich bin ich zur Neutralität verpflichtet. Aber soll ich mal ehrlich sein?“, fragt Turnierleiter Dierk Beste. Wir bitten darum. „Im Laufe des Turniers begann mein Herz doch für TBS zu schlagen. Die Pinneberger haben gezaubert und richtige Könner in ihren Reihen.“

Auch die zahlreichen Zuschauer applaudierten der ebenso spielfreudigen wie tapferen Landesliga-Mannschaft aus dem Norden der Kreisstadt, die das Regionalliga-Team von Eintracht Norderstedt beim 5. collatz+schwartz-Cup im Halbfinale – 4:6 nach Neunmeterschießen – am Rande einer Niederlage hatte.

Die schwache Neunmeter-Verwertung wurde TBS dann auch gegen den VfL Pinneberg zum Verhängnis. Mit einem 2:1 revanchierte sich der VfL für die am Vortag beim eigenen Bert-Meyer-Cup erlittene Vorrunden-Niederlage. Der große Bruder verwies den kleinen auf den vierten Rang. Turniersieger wurde der SC Victoria (Regionalliga), der die Norderstedter Mannschaft im Finale mit 2:1 bezwang.

Laut wurde es, als Marco Lindner mit zwei Treffern das 2:1 von Gastgeber TuS Holstein (Kreisliga) über den kriselnden TuS Germania Schnelsen (Oberliga) perfekt machte. „Das war nach langer Zeit endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis bei unserem Turnier für die Jungs“, freute sich Dierk Beste. Ins Viertelfinale zogen aus der Region allerdings der VfL Pinneberg (als Gruppenerster), der Wedeler TSV (Landesliga) als Gruppenzweiter, TBS als bester Gruppendritter und der SV Rugenbergen (Oberliga) als zweitbester Gruppendritter ein.

Absehbar war dann das Aus für die mit Neuzugang Hamed Moklis und Tim Moritz von der Zweiten angetretenen Bönningstedter, die beim 1:3 gegen die Norderstedter auf verlorenen Posten standen. Bei den Wedelern mischte Trainer Heiko Barthel auf dem Parkett mit, um dann gegen den VfL Pinneberg (0:2) einen Neunmeter an Luis Diaz zu verschulden.

Das 5:4 von TBS über den TuS Osdorf war geprägt von umstrittenen Zeitstrafen für das TBS-Brüderpaar Sonay und Tugay Hayran. „Zumindest eine Zeitstrafe konnte ich nicht nachvollziehen“, sagte sogar TuS-Stürmer Ali Arslan, der nach Vorfällen im Punktspiel am 16. April 2013 nicht mehr gut auf seinen früheren Club TBS zu sprechen ist. Mit Wut im Bauch, die sie aber im Griff hatten, riefen die Türk-Birliksportler gegen die Norderstedter ihre beste Turnierleistung ab. Roberto Rodriguez verpasste die Riesenchance zum entscheidenden 4:3.

„Ich werde bekloppt“, rief Steffen Maaß, Verteidiger des VfL Pinneberg. Zwei Mann ließen sich so ungünstig auswechseln, dass der frühere VfLer Sergej Schulz frei zum Schuss kam und dem SC Victoria im anderen Halbfinale das 1:0 sicherte. Trotz einer Zweiminuten-Strafe für Victorias David Eybächer wollte sich dann keine zwingende Ausgleichsmöglichkeit mehr einstellen.

Die Fahne für den Kreis Pinneberg wurde im Endspiel vom Elmshorner Jan Lüneburg hoch gehalten, dessen Anschlusstreffer sieben Sekunden vor der Schlusssirene dem SC Eintracht die Niederlage (1:2) gegen Victoria allerdings nicht ersparte. „Jan hat sich bei uns wunderbar entwickelt. Ich bin absolut zufrieden mit ihm“, sagte der Norderstedter Trainer Thomas Seeliger über den früheren FCE-Torjäger, der für seinen neuen Club schon acht Punktspieltreffer erzielte.

Besonders geehrt wurden Lüneburgs Mannschaftsgefährten Mirco Oest (bester Torwart), Jan-Philipp Rose (bester Torschütze) und Mike Eglseder (bester Feldspieler), die im Votum der Trainer und Betreuer ganz vorne landeten. Der SC Victoria bekam zum Schluss einen Scheck über 600 Euro mit auf den Weg.

Der langjährige Turnierorganisator Uwe Langeloh lobte unterdessen seinen Nachfolger Dierk Beste, der sich ehrenamtlich eine Heidenarbeit aufbürdete: „Sein Name ist Programm. Bei ihm ist unser Fußballfest in den besten Händen.“ Sanfte Beschwerden über das Catering und unklare bis fehlerhafte Durchsagen der Hallensprecher nahm Beste dankbar zur Kenntnis: „Es kommt alles zur Sprache. Wir bemühen uns, es das nächste Mal besser zu machen.“