Nach bitterem Bundesligaspiel gegen Augsburg nimmt Johan Djourou gut gelaunt Auslosung beim Sottmann-Cup vor

Halstenbek. Johan Djourou ergeht es nicht besser und nicht schlechter als allen anderen Ehemännern dieser Welt. „Ich muss jetzt shoppen. Ich muss“, verriet der 26 Jahre alte Innenverteidiger des Hamburger SV, auf seine Pläne am trainingsfreien Nachmittag angesprochen. Es war das einzige Mal, dass der Fußball-Profi während seines Besuchs am Jacob-Thode-Platz ein etwas missmutiges Gesicht machte. Vermutlich hätte er lieber daheim im Hamburger Stadtteil Rotherbaum die Beine mit einem aktuellen Marktwert von fünf Millionen Euro hoch gelegt.

Beim Shopping für Männer hatten sich Detlef Kebbe und der Schweizer Nationalspieler (er ist ivorischer Abstammung) vor vier Wochen kennen gelernt. Als Prokurist bei Mercedes Walter Burmester in Rellingen verkaufte der Manager der SV Halstenbek-Rellingen, der viele HSV-Profis zu seinen Kunden zählt, Djourou zwei Edelkarossen. Bei dieser Gelegenheit rang Kebbe dem hoch aufgeschossenen Abwehrspieler das Versprechen ab, im HR-Clubheim die Gruppenauslosung des vierten Sottmann-Cups (18. Januar) vorzunehmen.

Pünktlich, gut gelaunt sowie in Begleitung von Ehefrau Emilie und Tochter Aliany, 2, leistete der prominente Gast der Bitte Folge. „Mir machen solche Termine bei den kleinen Clubs Spaß. Meistens geht es dort ungezwungen zu“, betonte er.

So war es auch in Halstenbek. Der frühere Clubwirt Hans Reck band sich sogar die grüne Schürze um und schmiss den Grill an. Auch Djourou gönnte sich eine „Thüringer“, nachdem über ihn zu lesen war, dass er Bratwurst besonders mag. Dann nahm er sich entwaffnend fröhlich noch die Zeit, Mannschaftsposter zu verteilen, Autogrammkarten zu unterschreiben und mit leicht französischem Akzent zu aktuellen Fragen der besorgten HSV-Fans im Publikum Stellung zu beziehen.

Djourou spielte schon gegen Messi, da erschüttert ihn so schnell nichts

Gibt’s denn nun eine Abreibung im nächsten Bundesliga-Spiel bei Bayern München? Kann er vor einer anscheinend reichlich einseitigen Begegnung überhaupt in Ruhe schlafen? „Ich habe in meiner Karriere schon gegen Messi gespielt und nie Angst gehabt. Wir müssen einfach nur die Ruhe bewahren und positiv denken“, antwortete der Mann, der nach dem 0:1 gegen den FC Augsburg ebenso wie seine Mitspieler Kritik über sich ergehen lassen musste.

Ganz fest rechnet er mit seiner Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, nachdem er von zehn Qualifikationsspielen der Schweiz acht bestritt und zweimal nur verletzungsbedingt fehlte. Einfache Spiele werde es dort nicht geben. „Aber die Gruppe mit Frankreich, Ecuador und Honduras ist für uns gut.“ Eine hohe Meinung vertritt er vom Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld, den er aber nicht zum HSV lotsen würde: „Wir haben doch schon einen guten Coach. Man muss Bert van Marwijk nur die Zeit geben, die Mannschaft zu entwickeln.“

Gastgeber HR hat Losglück, Nachbar VfL Pinneberg eher nicht

Von Losglück für den VfL Pinneberg konnte nicht die Rede sein. Djourou führte die Kreisstädter in der Gruppe B mit den starken Landesligateams des Wedeler TSV und des TuS Osdorf zusammen. Dazu kommt ein Qualifikant, der beim Vorturnier am 17. Januar ermittelt und nach Meinung des HR-Vorsitzenden Hans Jürgen Stammer nicht zu unterschätzen sein wird. Gastgeber SV HR misst sich in der Gruppe A mit TBS Pinneberg, dem USC Paloma und Blau-Weiß 96.

Teilnehmer am Qualifikationsturnier sind der SV Eidelstedt, SC Egenbüttel, Union Tornesch, SC Pinneberg, Eintracht Rellingen (Gruppe A), SV Rugenbergen II, SV HR II, TuS Borstel, Tangstedter SV und SuS Waldenau (Gruppe B). Am 19. Januar richten die Halstenbeker in der Halle Feldstraße zudem ein Altherren-Turnier aus.