Ralf Palapies legte sich vor dem Anpfiff fest: „Ein 4:1 wie im Hinspiel ist völlig ausgeschlossen.

Bönningstedt. Der Meiendorfer SV ist erheblich stärker als zu Saisonbeginn.“ Der Trainer des SV Rugenbergen irrte sich, zu seiner großen Genugtuung. Die Bönningstedter Oberliga-Fußballer gewannen das Rückspiel gar 6:1 (3:0). Das war ein Paukenschlag am ersten Spieltag der Rückrunde. In vier Partien davor gegen Topteams hatten sich die Meiendorfer insgesamt lediglich ein Gegentor eingehandelt. Neunmal nacheinander hatten sie nicht mehr verloren.

Palapies gibt einen Einblick in seine Philosophie: „Wir legen immer den Vorwärtsgang ein und suchen die spielerische Lösung. Oft geht’s gut, manchmal geht der Schuss nach hinten los.“ Im schmucken Stadion an der Meiendorfer Straße griff trotz personeller Engpässe ein Rädchen ins andere. Schlüsselszenen waren die 25. Minute, als Jan Melich einen an Sebastian Munzel verursachten Foulelfmeter zum 1:0 der Gäste verwandelte, und die 34. Minute. MSV-Spieler Matthias Drast sah wegen eines Ellenbogenschlags an den Kopf von Max Scholz die Rote Karte.

Kurz vorher (30.) hatte Scholz den Ball nach einem Pfostenschuss von Hendrik Rühmann zum 2:0 über die Torlinie gedrückt. In der 38. Minute glückte ihm auch das 3:0. MSV-Trainer Matthias Stuhlmacher reagierte mit drei Auswechselungen zur Pause. Dann aber bekamen die Gastgeber schon in der 48. Minute endgültig den Zahn gezogen. Dominik Radzuweit erzielte das 4:0. Die vorherige Balleroberung von Garry Voorbraak und Dennis von Bastian warf ein bezeichnendes Licht auf die Haltung der SVR-Akteure an diesem Tag. „Mit einem Mann mehr hätten wir uns auch auf der klaren Führung ausruhen können. Stattdessen haben wir gekämpft wie mit einem Spieler weniger. Hut ab“, freute sich Ralf Palapies.

„Das war guter, attraktiver Fußball. Unsere Mannschaft macht Spaß“, urteilte SVR-Manager Andreas Lätsch. Es kam noch die Zeit von Pascal Haase, der wegen einer Meisterprüfung zuvor in Hannover nicht zur Startelf zählte. Der pfeilschnelle Stürmer fügte seinen bislang zehn Saisontreffern nach seiner Einwechselung zwei weitere hinzu (80., 88.). Das 1:5 zwischendurch von Fabian Facklam (83.) juckte keinen mehr. Insgesamt erinnerte die Partie stark an den zweiten Spieltag, als die Bönningstedter nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Feuerwerk (7:1) bei der SV Halstenbek-Rellingen abgebrannt hatten. Der zweite Vergleich mit den Halstenbekern am Sonntag, 8. Dezember, ist ein Oberliga-Spitzenspiel.