Sebastian Gleim nimmt attraktives Angebot des Basketball-Bundesligaclubs Skyliners Frankfurt für die neue Saison an

Wedel. Zu Hause ist es doch am schönsten, um diese Erkenntnis kommen auch die erfolgreichsten Trainer bisweilen nicht herum. Nach mehr als fünfjähriger Tätigkeit beim SC Rist, einer der größten Basketballvereine Deutschlands, zieht es Sebastian Gleim, Headcoach des Wedeler Zweitliga-Herrenteams (Pro B Nord) und Jugendkoordinator des Vereins, im Mai kommenden Jahres zurück nach Hessen. Dort wird der 29-Jährige im Anschluss an die aktuelle Spielzeit eine Stelle in der Nachwuchsabteilung des Bundesligaclubs Fraport Skyliners Frankfurt antreten.

„Die Entscheidung, zurück in meine Heimat zu gehen, hat neben privaten auch perspektivische Gründe“, sagt der scheidende Rist-Headcoach, den vor allem die Vielseitigkeit seiner neuen Tätigkeit reizt.

„Die Fraport Skyliners haben mir ein tolles Paket geschnürt, mit dem ich mich in den kommenden Jahren voll mit Basketball auseinandersetzen kann.“ Fernziel des gebürtige Bad Hersfelders, der schon seit Jahren für den Deutschen Basketball-Bund tätig ist, ist ein Studium an der Trainerakademie in Köln.

Der 29-Jährige kam 2009 zum SC Rist, trainierte zunächst drei Jahre lang die zweite Herrenmannschaft in der 2. Regionalliga Nord. Unter Gleim gewann das Perspektivteam des Wedeler Clubs den Hamburger Landespokal und wurde zweimal Vizemeister in der 2. Regionalliga. Im Spätsommer des Jahres 2012 übernahm der Film- und Musikfan nach der Entlassung von Özhan Gürel mitten in der Saisonvorbereitung das Amt des Headcoaches beim Wedeler Pro-B-Team.

Gleim arbeitete in vielen Bereichen intensiv und erfolgreich

Es folgte die bislang erfolgreichste Saison in dieser Spielklasse, die Wedeler schlossen die reguläre Saison der Nord-Staffel als Zweiter ab und erreichten erstmals das Playoff-Viertelfinale, in dem sie in drei dramatischen Duellen an der BG Illertal/Weißenhorn, Farmteam von Erstligist ratiopharm Ulm scheiterten. Darüber hinaus arbeitete Gleim überaus erfolgreich als Jugendkoordinator für den männlichen Bereich und als Trainer diverser Nachwuchsteams, forcierte zudem die Kooperation des Vereins mit Wedeler Schulen.

Dieses Riesenpensum will Gleim bis zum Auslaufen seines Vertrages im Mai mit unvermindertem Elan absolvieren. „Ich denke jetzt noch überhaupt nicht an Frankfurt, sondern werde mich weiter voll auf meine Aufgaben hier in Wedel konzentrieren.“ So bereitet der Coach gerade jetzt das Pro-B-Team auf das schwere Auswärtsspiel am kommenden Sonnabend, 30. November, bei der BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen 06 in Sachsen-Anhalt vor.

Bei der Suche nach einem Nachfolger als Zweitliga-Headcoach will Sebastian Gleim dem SC Rist ebenso behilflich sein bei anderen organisatorischen Aufgaben. Das sei auch der Grund dafür, dass er Vereinsführung und Management bereits jetzt in seine Zukunftsplanung eingeweiht habe. „Meine Entscheidung kommt so frühzeitig, damit ich meine Aufgaben im Verein entsprechend neu verteilen kann“, sagt Gleim. Der scheidende Coach setzt dabei auf Kontinuität.

„Mein Ziel ist es, dass es genauso weiter nach vorne geht beim SC Rist wie bislang.“ Dass dies gelingt, steht für den 29-Jährigen außer Frage. „Ich bin sehr zuversichtlich, weil das entsprechende Personal und Knowhow in Wedel vorhanden ist. Der Verein ist bestens aufgestellt.“ Er selbst, so Sebastian Gleim weiter, freue sich auf den Rest der Saison. „Ich genieße schon jetzt jeden Tag in der Steinberghalle und der Stadt.“

Der scheidende Coach wird eine große Lücke im Verein hinterlassen

Die Vorstandsmitglieder des SC Rist hätten Gleim gern weiter in seinen bisherigen Funktionen gesehen. „Sebastian wird eine große Lücke bei uns hinterlassen, aber wir verstehen uns immer auch als eine Art 'Ausbildungsverein', und das gilt nicht nur für Spielertalente, sondern auch für Trainer“, sagt Clubchef Gernot Guzielski. Letztlich geht aber auch der scheidende Coach mit gemischten Gefühlen.

„Es ist schön, etwas Neues anzufangen, aber man lässt doch auch etwas zurück“, sagt Sebastian Gleim, für den es bis zum Auslaufen seines Vertrages aber in Wedel noch eine Menge zu tun gibt. „Es ist noch viel zu früh, um Abschied zu nehmen.“