Vier Heimsiege feierten die Rist-Basketballer, jetzt unterlagen sie Stahnsdorf mit 90:95 nach zweimaliger Verlängerung

Wedel. Die Heimserie des SC Rist in der 2. Basketball Bundesliga Pro B Nord ist gerissen. Nach vier Siegen in der Steinberghalle verlor die Mannschaft von Headcoach Sebastian Gleim ausgerechnet das Spitzenspiel und Verfolgerduell gegen den RSV Eintracht Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf, der bislang noch nie in Wedel gewinnen konnte, nach zwei Verlängerungen 90:95 (77:77, 65:65, 38:45). Zudem kassierte das Heimteam (zwölf Zähler) erstmals in dieser Saison zwei Niederlagen in Folge und fiel aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs hinter die punktgleichen Gäste auf Platz vier zurück.

Während die Brandenburger das Ende ihrer Erfolglosigkeit in Wedel bejubelten, so gut es nach 50 kräftezehrenden Minuten ging, ließen die Spieler in Grün und Gelb die Köpfe hängen. Ihr Trainer studierte derweil die Statistik, fand allerdings auf Anhieb keine Erklärung für die bislang bitterste Saisonniederlage.

„Es war ein sehr umkämpftes und intensives Spiel, in dem wir alles gegeben haben und dementsprechend enttäuscht sind, dass wir verloren haben“, sagte Sebastian Gleim. Gleichzeitig aber blickte der 29 Jahre alte Coach umgehend nach vorn. „Wir müssen jetzt unsere Auswärtsspiele bei der BG Bitterfeld/Sandersdorf/Wolfen und bei Citybasket Recklinghausen für uns entscheiden, um eine Negativserie zu vermeiden.“

Dafür müsse sein Team in erster Linie besser verteidigen als es über weite Strecken der Partie gegen Stahnsdorf der Fall war. Vor allem zu Beginn der Begegnung hatten die Gäste klare Vorteile, denn sie führten Mitte des ersten Viertelabschnitts schon 16:8. Die Heimmannschaft fand ihren gewohnten Rhythmus nicht, leistete sich zahlreiche Fehlwürfe und Ballverluste.

Im Spiel gehalten wurde das Gastgeber-Team vor allem von Center Christoph Roquette, der nach gerade auskuriertem Muskelfaserriss mit 33 Punkten bester Korbschütze war. „Es ging wieder ganz gut, aber für den Sieg hat es heute leider nicht gereicht“, sagte der 31-Jährige, der mit dick bandagierten Beinen aufgelaufen war.

Vielleicht lag es daran, dass „Rocky“, wie er von allen genannt wird, in den beiden Sonderschichten nicht mehr auf dem Parkett stand, nachdem er kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit sein fünftes Foul begangen hatte. Aus demselben Grund war für Power Forward Fabian Böke in der ersten Verlängerung die Partie vorzeitig beendet. „Bis dahin sah es noch gut aus“, sagte der 2,09-Meter-Mann, dessen Punkte und Rebounds dem Heimteam dann in der entscheidenden Phase der umkämpften Partie ebenso fehlten wie die von Christoph Roquette. Viel Einsatzzeit bekamen gegen Stahnsdorf auch Kapitän Rist-Kapitän Davey Hopkins, der inklusive Verlängerung 41:05 Minuten lang mitwirkte, Janis Stielow (39:04), der Australier Lee Jeka (36:20) und der US-Amerikaner Diante Watkins (22:35), ohne das sie die dritte Saisonniederlage hätten abwenden können.

Letztlich fehlten den Wedelern Korbjägern nur Kleinigkeiten am Ausbau ihrer Erfolgsserie. So gelang es ihnen mehrfach, deutliche Rückstände zu egalisieren, doch diese Aufholjagden kosteten viel Kraft. Klare Vorteile hatten die Brandenburger dank ihrer körperlichen Überlegenheit unter den Korb. Fast die Hälfte ihrer Punkte (46 von 95) erzielten die Gäste aus der Nahdistanz, den Rest besorgte das US-Duo Richard Thomas/Kellen Williams mit seiner Übersicht und Treffsicherheit von außen.

Das Erreichen der Play-offs, wichtigstes Saisonziel der Wedeler, sieht Sebastian Gleim trotzdem nicht in Gefahr. „Wir haben bislang doppelt so viele Spiele gewonnen wie verloren.“ Optimistisch gibt sich in dieser Hinsicht Christoph Roquette. „In der Aufstiegsrunde ist alles möglich, da kann sich auch der Siebte gegen den Zweiten durchsetzen.“

Statistik: Viertelergebnisse: 16:22, 22:23, 20:18, 19:14, Verlängerungen: 7:7, 13:18.SC Rist (Punkte): Christoph Roquette (31), Diante Watkins (15), Davey Hopkins (13), Lee Jeka (10), Fabian Böke (8), René Kindzeka (6), Janis Stielow (5), Paul Owusu (2), Jens Hirschberg, Jonas Laatzen, Christopher Geist, nicht eingesetzt: Lennart Liebke.