Schenefelds Herren 30 eröffnen Weihnachtsmarkt und sammeln Geld für Jugendarbeit. Zwei Niederlagen in der Regionalliga

Schenefeld. Der Tennissport hat für sie nicht mehr ganz den Stellenwert vergangener Tage. Darin sind sich die Herren 30 des Schenefelder TC (STC) einig. Mit Erreichen der Regionalliga Nord-Ost hatten die Schenefelder im vergangenen Jahr mit Abschluss der Hallensaison zwar noch einmal einen Glanzpunkt gesetzt, die höchste deutsche Klasse in dieser Altersstufe wird das STC-Team allerdings kaum halten können.

Die 1:5-Auftaktniederlage beim TC Blau-Weiß Lingen hat die Mannschaft um Kapitän Patrick Suhrbier noch relativ gut verdaut, die Aufarbeitung der 0:6-Pleite in eigener Halle gegen den SC BG Wilhelmshaven fällt den Schenefeldern hingegen schon schwerer. „Wir wissen, das der sofortige Abschied aus der Regionalliga ziemlich wahrscheinlich ist“, sagt Patrick Suhrbier, in der ranghöchsten Tennis-Crew des Kreises an Nummer eins spielend.

Damit ist der Linkshänder wohl zu hoch eingestuft, was allerdings auch einen gewichtigen Grund hat. Spitzenspieler Wolfgang Winkler kommt wegen Knieproblemen in diesem Winter nicht zum Einsatz. Die Personalnöte werden noch dadurch erhöht, dass mit Stefan Eichhorn ein weiterer wichtiger Spiel fehlt. Eichhorn ist kürzlich zum zweiten Mal Vater geworden, und daher widmet er sich jetzt erst einmal seinem jüngster Sprößling Leopold, dessen Bruder Julian vier Jahre jung ist.

Nach dem Übertritt von Matthias Kopp, Matthias Koeberer und Sven Lohmann zu den Herren 40 scheint der Kader des STC qualitativ nicht mehr stark genug, um dem Niveau in der Regionalliga zu entsprechen. An Nummer drei und vier haben es die im Sommer (Nordliga) noch meist überzeugenden Sebastian Rödel und Sebastian Torz nicht leicht. Das gilt auch für den jetzt an Position zwei geführten Oliver Warncke-Wittekind, der beim 7:6, 4:6, 5:10 (Match-Tiebreak) noch am heftigsten Gegenwehr im Einzel zeigte. Die Doppel gingen sämtlich glatt verloren. Zum erweiterten Kreis der Mannschaft zählt im Übrigen noch Fabian Kachel.

Den Spaß am Tennis wollen sich die Mannen um Patrick Suhrbier trotzdem nicht nehmen lassen, auch wenn es am Sonntag, 24. November (gegen den TC Alsterquelle), und am Sonnabend, 30. November (gegen Ahrensburg) weitere Rückschläge geben sollte. Den Spielern steht ohnehin der Sinn nach anderen Dingen. Einen Tag nach dem Auswärtstreffen gegen den Uhlenhorster HC (Sonntag, 7. Dezember) zeigen die Schenefelder soziales Engagement, wenn sie am Schenefelder Rathaus ihren eigenen Stand am Weihnachtsmarkt beziehen. „Das hat für den Verein Tradition, und wir wollen in seinem Namen unseren Teil dazu beitragen“, sagt Kapitän Suhrbier. Der Erlös aus den Einnahmen kommt der STC-Jugendabteilung zu.

Der Schenefelder Tennis-Club, der 2012 sein 40-jähriges Bestehen feierte, entwickelt neue Ideen, um Mitglieder zu werben und vor allem die Jugend für den Tennissport zu begeistern. So soll auf Platz eins der Anlage am Holtkamp ein Kinderspielplatz entstehen – statt zehn Courts gibt es zukünftig also nur noch neun, statt Tennis wird dort ab dem Sommer zum Beispiel Minigolf gespielt werden können.

Der neue Geist im Vereinsleben wird auch darin deutlich, dass der Mitgliederrückgang nicht mehr so krass wie noch vor Jahren vor einiger Zeit ist. Rund 250 Erwachsene und 100 Jugendliche spielen beim STC Tennis. Allein drei Herren-30-Mannschaften sind in der Hallensaison am Punktspielbetrieb beteiligt, das ist vor Jahren schon einmal anders gewesen. Ein Großteil der Herren-30-Spieler, die sich heute am Trainingsbetrieb beteiligen, sind seit vielen Jahren befreundet und wechseln auch gemeinsam die Altersklassen.

Ob Regionalliga-Abstieg oder nicht:Mitte April sind alle Spieler des mittleren Tennis-Jahrgangs vollzählig versammelt, wenn es ins Trainingslager nach Djerba (Tunesien) geht. Dann hofft auch Routinier Wolfgang Winkler wieder genesen und mit von der Partie zu sein, und mit ihm sollte der Klassenerhalt in der Nordliga auf jeden Fall machbar sein.