Die Drittliga-Männer des VfL Pinneberg müssen nach 1:3 gegen Warnemünde nach unten schauen

Pinneberg. Jahrelang gab es für die Volleyballmänner des VfL Pinneberg nur eine Richtung: aufwärts. Dem Aufstieg von der Hamburger Verbandsliga in die Regionalliga folgte zwei Jahre darauf die Qualifikation in die neue Dritte Liga Nord. Dort aber stoßen die Pinneberg in der aktuellen Saison erstmals seit langem wieder an ihre Grenzen. Mit dem 1:3 (23:25, 26:24, 20:25, 17:25) gegen den SV Warnemünde binnen 80 Minuten kassierte die Mannschaft von Trainer Joachim Müller die erste Saisonniederlage in der geliebten Jahnhalle, rutschte in der Tabelle mit vier Punkten auf den drittletzten Platz ab.

Den Ernst der Lage hatten alle Pinneberger spätestens nach dem Matchball erfasst. „Es war heute deutlich zu sehen, dass uns nach der schwachen Saisonvorbereitung die Wettkampfhärte fehlt“, sagte Trainer Müller. Seine Spieler würden es derzeit nicht schaffen, mit eigenen Fehlern und denen von Mitspielern umzugehen.

Noch weiter ging Pinnebergs Libero Sebastian Rieck in seiner Selbstkritik. „Mit blutleeren Auftritten wie diesem gewinnen wir gegen keinen Gegner in der Dritten Liga.“ Vermisst hatte der Steller vor allem die Konzentration auf das Wesentliche und zumindest einen Spieler, der in kritischen Situationen das Heft in die Hand genommen hätte. Vor allem das Publikum tat Rieck leid. „Das war eine ganz schwache und streckenweise unwürdige Vorstellung, die wir unseren Zuschauern zugemutet haben. Wenn wir so weiterspielen, dann geht es nur um den Klassenerhalt.“

Die frühe 4:1-Führung der Pinneberger im ersten Satz war dann auch nicht mehr als eine irreführende Momentaufnahme. Wie auch im dritten Durchgang (7:3) verspielte das Heimteam seinen Vorsprung und fand anschließend kein Rezept mehr, den stark aufschlagenden und aufopferungsvoll verteidigenden Mecklenburgern um den überragenden Außenangreifer Konrad Jagusch die Initiative wieder zu entreißen. „Wir waren in diesen Phasen planlos und verunsichert, alle haben vergeblich darauf gewartet, dass ein Ruck durchs Team geht“, sagte Rieck,

Auch die Mannschaftskameraden des Zuspielers brachte die Heimpleite ins Grübeln, denn der VfL verlor in dieser Saison drei seiner vier Punktspiele, legte damit den schwächsten Start seit Bestehen des Teams hin. Kapitän Lars Lydorf stimmen indes weniger die Resultate als vielmehr deren Zustandekommen nachdenklich. „Wir haben genau dort weitergemacht, wo wir bei der 2:3-Niederlage auswärts gegen den Berliner VV aufgehört haben.“ Der Außenangreifer fordert mehr Kampf, Geschlossenheit und Charakter. „Wenn wir das nicht schleunigst schaffen, stehen wir vor einer Saison, in der wir wenig Spaß haben werden.“ All diese Tugenden sollten die Pinneberger schon am Sonnabend, 23.November, zeigen, wenn sie zum Kellerduell beim VC Potsdam-Waldstadt gastieren.