Handball-Frauen des TSV Ellerbek nach 30:33 im Oberliga-Spitzentreffen gegen Kropp/Tetenhusen nur noch Dritte

Ellerbek. Trainer Timo Jarama und Wolfgang Lohmeier aus dem Frauenmanagement der Handballabteilung staunten nicht schlecht, als sie wenige Minuten vor Beginn der Oberliga-Spitzenpartie zwischen den Frauen des TSV Ellerbek und der HSG Kropp/Tetenhusen (30:33/16:15) die Harbig-Halle betraten und in die Runde blickten. Immerhin 120 Besucher – so viele wie seit langem nicht mehr – hatten sich eingefunden, um die Partie der beiden bisher führenden Clubs zu verfolgen. Von denen dürfte einer Ambitionen und Erwartungen jetzt erst einmal zurückschrauben: Meister TSV Ellerbek.

Der amtierende Meister TSV besaß nicht die nötige Klasse, die nötig gewesen werden, um einen erfahrenen Gegner wie Kropp/Tetenhusen zu stürzen. Nach ansprechender erster Halbzeit vollzog sich bei den Ellerbekerinnen ein Substanzverlust, der mit zunehmender Spielzeit zu frappierenden Ballverlusten und technischen Fehlern führte. Coach Jarama: „Uns fehlt es an der Konstanz, über 60 Minuten dagegen zu halten, gerade in einem Spiel wie heute.“ Wolfgang Lohmeier meinte, dass selbst bei sicheren Erfolgen in den Vorwochen mit vielen Toren aufgrund derartiger Unsicherheiten und individueller Unzulänglichkeiten im Deckungs- und Angriffsverhalten noch deutlichere Siege verpasst worden seien.

Neue Spielerinnen im Team finden sich allmählich besser zurecht

Nach der Halbzeitführung und einem späteren 19:17 kassierten die Gastgeberinnen in der Folgezeit Gegentore nach Tempogegenstößen, die auch auf schlechtem Entscheidungsverhalten im Angriff beruhten. Dieses Manko hat der reifer agierende Tabellenführer konsequent ausgenutzt. Da half auch eine starke Leistung von Sandra Vollstedt in vorderer Linie nicht viel, auch nicht die 15 Treffer der Torjägerin Julia Steinberg. Allein vor dem Wechsel traf die zu Saisonbeginn zum TSV Ellerbek zurückgekommene 22-Jährige zwölfmal, um in der zweiten Halbzeit rapide nachzulassen. Steinberg, die sich auch beim Training mit der C-Jugend engagiert, hat sich konditionell zwar verbessert, aber es scheint noch immer ein bisschen Luft nach oben zu sein hinsichtlich ihrer körperlichen Verfassung.

Apropos neue Spielerinnen: Wie machen sich die zum Kader gestoßenen Akteure denn so? Diejenige, die zuletzt kam, hat erst zweimal gespielt, da kann nicht alles klappen: Die vom SV Henstedt-Ulzburg gewechselte Ann-Kathrin Skubich wurde in der Rückraummitte vom Gegner wirkungsvoll beschattet und kam so kaum zum Zuge. Christina Hinrichs (MTV Herzhorn), erzielte kein Tore, weil sie häufig falsch angespielt wurde. Bei Herzhorn war bislang auch die jüngste Spielerin im TSV-Kader am Ball, Merle Seemann. Die 19-Jährige deutete einige Male an, welches Potenzial in ihr steckt. Christiane Sacher (vom SV Henstedt-Ulzburg) stand zwischen der 16. und 54. Minute im Tor und machte ihre Sache nicht schlecht. Nur als Zuschauerin auf der Bank dabei war Maike Ostermann, die nach ihrem Beinbruch im kürzlichen Pokalspiel gegen den Niendorfer TSV auf Krücken in die Halle kam und mitfieberte – vergeblich. Einiges gerade biegen können die Ellerbekerinnen, sollten sie nach zweiwöchiger Pause am Sonntag, 24. November, um 16 Uhr zu Hause den Tabellenneunten SC Alstertal-Langenhorn schlagen.

Die TSV-Frauen stehen derzeit mit 13:5 Punkten auf Platz drei der Oberliga. Davor rangieren die HSG Kropp/Tetenhusen (15:1) und der TSV Wattenbek (15:3). Auch der ATSV Stockelsdorf ist mit 12:6 Zählern auf Rang vier weiter dichtauf. Zwischen diesen vier Clubs sollte zum Saisonende die Entscheidung über den Titelgewinn liegen.