Die Basketballer des SC Rist gewinnen in der Pro B Nord auch ihr drittes Heimspiel. Wedeler besiegen AstroStars Bochum mit 90:83

Wedel. Das Basketball-Herrenteam des SC Rist bleibt in der ProBNord unbesiegt. Beim dritten Versuch eines Auswärtsteams, in Wedel einen Erfolg zu landen, scheiterte auch Aufsteiger VfL AstroStars Bochum. Vor 480 Zuschauern setzte sich das Heimteam in der Steinberghalle gegen den Meister der Regionalliga West mit 90:83 (40:47) durch.

Bei aller Freude über den fünften Saisonsieg gaben Rist-Headcoach Sebastian Gleim aber die erneuten Probleme seines Teams, einen Gegner über 40 Minuten zu dominieren und zu kontrollieren, zu denken. „Wir haben in vier unserer bisherigen Pro-B-Spiele zur Halbzeit zurückgelegen, da müssen wir besser agieren.“ Vor allem im ersten Viertel hoben die durch den ersten Saisonsieg (89:77 beim UBC Hannover) offensichtlich beflügelten AstoStars ab, warfen in diesen zehn Minuten einen Acht-Punkte-Vorsprung heraus. Zufrieden war Gleim dafür aber mit der Steigerung seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel.

Fast schon die Vorentscheidung brachte das dritte Viertel, zu dessen Beginn die Wedeler mit einem 10:0-Lauf zum 50:47 die Führung zurückeroberten. Ein Dunking von Kapitän Davey Hopkins, Dreier von Youngster Janis Stielow und Jens Hirschberg sowie Ballgewinne und Korbleger von US-Boy Diante Watkins zermürbten den Gegner.

Dass sein Team der größeren Intensität der Heimmannschaft in den Vierteln drei und vier nicht mehr genug entgegenzusetzen hatte, räumte Bochums Coach Kai Friedrich ein. „Die Mauer war einfach zu hoch.“ In der zweiten Halbzeit hätte sich die Foulbelastung einiger Spieler, darunter die US-Amerikaner Kendrick Easley und Ryon Howard, negativ ausgewirkt, dazu kam der wenig überzeugende Auftritt von Anthony Williams.

Dessen Landsmann Howard sorgte in einem ohnehin packenden Spiel drei Minuten vor Schluss für einen emotionalen Höhepunkt. Unter dem Wedeler Korb rammte der Bochumer seinem Gegenspieler Christoph Roquette den Ball in den Unterleib, ohne sich dafür zu entschuldigen, obwohl sich der Rist-Center und -Hauptkorbschütze mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden krümmte. Fortan wurde der 1,98 Meter große US-Boy, der noch kurz zuvor für einen Dunking aus dem Stand Szenenapplaus erhalten hatte, bei jeder Aktion ausgebuht.

Außer Roquette, der nach kurzer Pause weiterspielte und den Zwischenfall nicht dramatisieren wollte („Alles halb so schlimm"), musste auch Teamkamerad Fabian Böke, 27, einiges erdulden. Wegen dreier Kapselrisse hatte sich der 2,08-Meter-Mann den rechten Zeige- und Mittelfinger mit Tape fixieren lassen. „Viel Gefühl hatte ich nicht in der Hand, aber es hat funktioniert", sagte der frühere US-Collegespieler (Washington State), der trotz dieser Einschränkung acht Punkte erzielte, sich drei Abpraller vom Brett griff und einen gegnerischen Wurf blockte.

Trotz einer 81:66-Führung der Wedeler (35. Minute) wurde es noch einmal spannend, als die Westdeutschen auf 83:77 (40.) verkürzten, ehe Hopkins und der erneut starke Australier Lee Jeka mit Freiwürfen den Vorsprung wieder ausbauten. Dass sein Team die passende Antwort auf den Endspurt des Gegners parat hatte, war für Gleim ein Indiz für Cleverness. Am Sonnabend, 2. November (19 Uhr), gastieren die Wedeler beim UBC Hannover.