Holstein International in Neumünster mit Kreisbeteiligung gestartet. Rasmus Lüneburg erster Sieger

Pinneberg/Neumünster. Die Trakehner haben die Holstenhallen in Neumünster verlassen, jetzt läuft die Premiere des großen Pferdesport-Ereignisses Holstein International. Mit 167 Reiterinnen und Reitern aus 16 Nationen, inklusive 56 Ponyreitern, hat das Herbstmeeting in den Holstenhallen begonnen. Bis zum Sonntag, 27. Oktober, geht es um Sieg und Platz, aber es geht auch um das Renommee von Schleswig-Holstein als Standort bekannter, bewährter Pferdezucht und ausgezeichnetem Sport. Allein 26 Reiterinnen und Reiter aus Dänemark haben sich mit 44 Pferden angekündigt. 103 deutsche Teilnehmer mit 298 Pferden sowie acht schwedische Kandidaten mit 18 Vierbeinern starten.

Zum Auftakt wurden gleich 500 neugierige Zuschauer angelockt, darunter viele Besucher und Aktive aus dem Kreis Pinneberg. Alle Hände voll zu tun bekamen zuvor die Veranstalter und ihre Helfer, als im Minutentakt Pferdetransporter auf das Gelände rollten und ihre kostbare Fracht abluden.

Die ersten Besucher bekamen auch gleich Sportprominente in der ersten Prüfung der mittleren Tour, die wie ein Eröffnungsspringen funktionierte, zu sehen. Etwa Mannschaftsweltmeister Carsten-Otto Nagel vom Moorhof in Wedel. Der seit einiger Zeit in Norderstedt wohnende Nagel nutzt die internationale Turnierpremiere für Starts mit seinen jüngeren Pferden, bevor er nächste Woche in Münchens Olympiahalle zum Endspurt auf den Gesamtsieg in der Riders Tour antritt. Da kann es dann auch mal passieren, dass einen die Nichte überholt: Johanna Hüsmann jedenfalls war in der Springprüfung zum Auftakt mit Si-Recon klar vor dem ziemlich berühmten Onkel platziert. Die Schenefelderin Janne Friederike Meyer pilotierte Neuzugang Goya Begijnakker durch die Holstenhalle.

Gewonnen hat die erste Abteilung dieses sportlichen Vergleichs indes ein anderer Schleswig-Holsteiner – Rasmus Lüneburg aus Hetlingen mit Caspar nach einem fehlerfreien Ritt in 20,52 Sekunden. Der Sieg in der zweiten Abteilung ging wie gesagt an Johanna Hüsmann (Lütjenburg) mit Si-Recon.

Holstein International steht dem Pferdeland zwischen den Meeren gut zu Gesicht. Zwischen Nord- und Ostsee werden mit dem Wirtschaftsfaktor Pferd jährlich ungefähr 400 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaftet, rund 30.000 Arbeitsplätze hängen in Schleswig-Holstein vom Thema Pferd ab, etwa 100.000 Pferde gibt es im Land statistischen Erhebungen zufolge – vom Pony bis zum Warmblutpferd.

In kaum einem anderen Bundesland spielt das Pferd eine ähnlich große Rolle. Und kaum ein anderes Bundesland verfügt über einen ähnlich etablierten und traditionsreichen Standort wie die Holstenhallen. Hier wird in kürzester Zeit um- und angebaut. „Es ist ja kaum zu glauben, wie schnell eine Halle nach einer Veranstaltung ganz anders aussieht,“ so Harm Sievers aus Tasdorf, der dem Veranstalterquartett angehört.

Schon in der Planungsphase stimmten sich Trakehner Verband, Turnierveranstalter und der Holsteiner Verband, der mit der Körung dem Turnier folgt, eng miteinander ab. Die Pferde logieren in 100 verfügbaren festen Boxen in den Wirtschaftsgebäuden des Geländes, zusätzlich wurden Zelte für mobile Boxen aufgebaut. Höhepunkt ist am Sonntag um 15.30 Uhr das S-Springen um den Großen Preis.