Ellerbeks dezimierte Handballfrauen setzen im Topspiel gegen Stockelsdorf auf Neuverpflichtung Ann-Kathrin Skubich
Ellerbek . Ausgerechnet vor dem Oberliga-Topspiel gegen Spitzenreiter ATSV Stockelsdorf (10:2 Punkte) am Sonntag, 27.Oktober (16Uhr, Harbig-Halle) ist bei den Handballfrauen des TSV Ellerbek Not am Mann. Wie von Trainer Timo Jarama befürchtet, fallen beim Tabellendritten (9:3) zwei Spielerinnen, die sich unter der Woche in der ersten Runde des Hamburger Pokals schwer verletzt hatten. Für Außenspielerin Maike Ostermann ist die Saison aufgrund eines Wadenbeinbruches frühzeitig beendet.
Auf Kreisläuferin Lena Jachimowitz, die beim 33:26 über Staffelrivale SG Niendorf/Wandsetal ein Schleudertrauma erlitt, muss der Ellerbeker Coach mindestens bis Ende November verzichten. Anfang Oktober hatte schon Franziska Heine, die in Nahe (Kreis Segeberg) wohnt und in Lübeck arbeitet, aus Zeitmangel ihren Abschied beim TSV genommen.
Dass Timo Jarama dem Duell mit den Ostholsteinerinnen trotzdem gelassen bis verhalten optimistisch entgegenblickt, liegt an einer kurzfristigen Neuverpflichtung. Am Sonntag soll mit Ann-Kathrin Skubich (bislang SV Henstedt-Ulzburg) eine Spielerin mit Erfahrung in der 3. Liga für Entlastung sorgen. Die Vielseitigkeit der 23 Jahre alten Studentin hat es dem Ellerbeker Coach besonders angetan. „Anni kann sowohl am Kreis als auch auf der Außenposition spielen, ist daher die optimale Verstärkung für uns, insbesondere in dieser kritischen Phase.“
Vor allem ihre früheren Clubkameradinnen Laura Ristau, Christiane Sacher und Julia Steinberg hatten der Weltenbummlerin, die in der Saison 2010/11 Australien bereiste, zum Wechsel in den Kreis Pinneberg geraten. Um ihrem Hochschulstudium Priorität einzuräumen, hatte sich Ann-Kathrin Skubich zunächst in die zweite Mannschaft des Drittliga-Clubs zurückgezogen und sich anschließend sogar eine Handball-Auszeit genommen. Diese Form der Enthaltsamkeit hielt die Rechtshänderin indes nicht lange durch. „Das Comeback war abzusehen, mit 23 Jahren kann eine Spielerin nicht plötzlich aufhören“, sagt Timo Jarama. Schon beim Auswärtssieg über Altenholz saß die Neu-Ellerbekerin neben ihren zukünftigen Teamkameradinnen auf der Bank, am Sonntag soll das Pflichtspiel-Debüt auf dem Parkett folgen.
Gegen den Tabellenführer gilt es für die TSV-Frauen vor allem, die starke Rückraum-Achse um Haupttorschützin Anja Krönert zu kontrollieren. Mit Susen Langanke droht bei den Ostholsteinerinnen indes eine weitere Schlüsselspielerin verletzt auszufallen. An der Rollenverteilung ändert aber selbst das aus Sicht des Ellerbeker Trainers nichts gegen ein Team, das personell wie wirtschaftlich für den Aufstieg in die 3. Liga bestens gerüstet scheint. „Wir sind sicher nur Außenseiter.“ Die Punkte in Ellerbek behalten möchte Timo Jarama aber schon und hat dabei nicht nur die Tabellensituation vor Augen. „Wir wollen auch für Maike und Lena gewinnen.“
Vor einer vermeintlich leichten Aufgabe stehen am Sonntag, 27.Oktober, die Oberliga-Männer des TSV Ellerbek. Dank längerer Spielpause ausgeruht, dafür aber ohne Spielpraxis gastiert der seit fünf Partien unbesiegte Tabellendritte (10:2 Punkte) um 16.15Uhr in der Halle Tegelsbarg bei der SG Hamburg-Nord. Der Aufsteiger und Tabellenletzte (0:12) verlor seine bisherigen sechs Partien allesamt. Genau das aber beunruhigt Gästetrainer Michael Bollhöfer. „Das wird unser bislang schwerstes Saisonspiel“, sagt der Gymnasiallehrer aus Wedel.
Männer-Coach warnt Oberliga-Team vor dem Gastspiel beim Tabellenletzten
Zu denken gibt dem TSV-Coach vor allem, dass sich die Hamburger trotz bisheriger Erfolglosigkeit von Spiel zu Spiel gesteigert haben. „Demnächst werden sie ihren ersten Sieg einfahren, aber möglichst nicht gegen uns.“ Die Hamburger hatten einige Spiele nur knapp verloren, wie zuletzt das Derby gegen den HSV Hamburg II mit 25:28. Gegen sein Team erwartet Bollhöfer nun einen ähnlich couragierten Auftritt des Tabellenletzten wie gegen das Junior-Team des Champions-League-Gewinners. „In diesen emotionalen Spielen geht es auch immer ums Prestige.“
Am Personal sollte der sechste Ellerbeker Saisonsieg in Poppenbüttel nicht scheitern, können die Gäste die Anfahrt doch mit fast komplettem Kader antreten. Passen muss lediglich Rechtsaußen Fokko Erdmann aufgrund einer Erkältung. Für ihn rückt aber mit Olaf Levin (zweite Mannschaft) ein Linkshänder nach, der 2012/13 im Oberliga-Kader stand und auch im Rückraum eingesetzt werden kann.