Rechtsaußen Flemming Lüneburg nach elektromedizinischer Behandlung wieder fit. Platz zwei steht auf dem Spiel

Pinneberg. Mitte September hatte der VfL Pinneberg seine Vereinsgastronomie neu ausgerichtet. Aus dem Sportlertreff am Fahltskamp wurde eine moderne Sportsbar. Michael Fischer, Trainer der Pinneberger Oberliga-Fußballer, richtete eine (nicht ganz ernst gemeinte) Warnung an die Betreiber: „Wenn wir gewinnen, könnt ihr gleich noch mal renovieren.“ Der Überraschungszweite VfL ist am Sonnabend Gastgeber des nur einen Punkt schlechteren Dritten Altona 93. Räumt Fischers ungezwungene und seit neun Partien unbezwungene Elf etwa auch noch diesen dicken Stolperstein aus dem Weg?

Der Coach begeht einen Tag vorher seinen 46. Geburtstag. Mittelfeldspieler Christian Dirksen vollendete am Donnerstag sein 30. Lebensjahr und hat das Clubheim am Spieltag von 20 Uhr an fürs Team und Freunde reserviert. Zur Feier des Tages taucht er nach langer, verletzungsbedingter Pause wieder im Kader der Ersten auf. Aber wird er auch in Aktion treten? Wie sentimental darf Oberliga-Spitzen-Fußball sein? „Ich scheue mich nicht, trotz der Erfolgsserie Umstellungen vorzunehmen“, kündigte Michael Fischer an.

Das bezieht sich in erster Linie auf Flemming Lüneburg, 21, der beim 1:0 über Barmbek-Uhlenhorst wegen einer schweren Oberschenkelprellung fehlte. Nahezu täglich begab sich der Rechtsaußen ins Pinneberger Reha-Centrum, nun lacht er wieder. Massagen, Fango-Packungen, Stromtherapie, das alles hat geholfen. „Flemming ist einer, auf den ich nur ungerne verzichte“, sagt Fischer. Sein Musterschüler, der an der Berufsschule Elmshorn sein Abitur nachholt, glänzte bislang mit sechs Torerfolgen und drei Torvorlagen. Was den Unterschied zur vergangenen Serieausmacht, als er zu den Mitläufern zählte?

„Wir sind jetzt eine Einheit auf dem Platz. Für diese tolle Mannschaft läuft man gerne einen Schritt mehr.“ Wie alle anderen bleibt Lüneburg aber mit beiden Füßen auf dem Boden: „Spielerisch ist Altona weiter. Ich sehe uns als Außenseiter.“ Trainer Fischer hofft auf 400 und mehr Fans im Stadion am Rosengarten: „Die Mannschaft hätte es verdient. Nur mit Glück und dem Zufall ist man nach zwölf Spieltagen nicht Tabellenzweiter.“ Spielbeginn: Sonnabend, 15 Uhr. HA-Tipp: 2:1 für den VfL Pinneberg.

Oberliga Hamburg

SV Blankenese – FC Elmshorn

Die Elmshorner müssen ohne Mittelfeldspieler Pascal Eggert auskommen, der beim 1:1 gegen Buchholz 08 eine Knöchelverletzung erlitt. „Unser Kader ist stark genug, diesen Ausfall zu kompensieren“, glaubt Teamchef Eugen Igel. Noch in guter Erinnerung ist das mühsame 3:1 auf dem Sportplatz Waldesruh im Oddset-Pokalhalbfinale am 8. Mai.

Von wenigen Ausnahmen wie dem 1:1 in Halstenbek abgesehen, erwies sich die Oberliga für Aufsteiger SVB bislang allerdings als eine Nummer zu groß. Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 4:2 für den FC Elmshorn.

Germania Schnelsen – SV Rugenbergen

Entweder oder: Die Bönningstedter sind das einzige Team der Staffel ohne Unentschieden. Mit Kapitän Jan Melich zurück an Bord gibt’s auch gegen den Viertletzten nur eine Marschrichtung. Trainer Ralf Palapies: „Wir spielen nach vorn, mit allen Risiken und Nebenwirkungen.“ Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 3:2 für Germania.

Landesliga

TuRa Harksheide – Blau-Weiß 96

Eine Alternative für die Schenefelder Innenverteidigung ist wieder Lars Briewig, der beim 3:1 im Spiel der Nachwuchsrunde über den SV Rugenbergen sogar zu den Torschützen zählte. Abteilungsleiter Andreas Wilken verbreitet vor dem Gastspiel des Viertletzten beim Spitzenreiter Zuversicht: „Unser Potenzial ist zu hoch für den Abstieg.“ Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 2:1 für Blau-Weiß.

Eimsbütteler TV – VfL Pinneberg II

Der ETV ist 15. Zweimal schon (Teutonia 05, UH Adler) unterlagen die Pinneberger einem Vorletzten. „Das reicht“, sagt Trainer Heiko Klemme. Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 0:0.

SC Sperber – TSV Uetersen

Für Verteidiger Raphael Friederich wird es eng bis zum Anpfiff – eingeklemmter Ischiasnerv. Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 1:0 für Uetersen.