Basketball-Talent Janis Stielow will der Metropolregion trotz Angeboten höherklassiger Clubs die Treue halten

Wedel. „Und tschüss!“ So verabschiedeten sich in der jüngeren Vergangenheit viele talentierte Basketballer von ihrer Heimatstadt Hamburg. Die Metropolregion hat den herausragenden Akteuren des schnellen Mannschaftssports, der in den USA und auch in anderen deutschen Großstädten die Hallen füllt, keine ausreichende sportliche Perspektive zu bieten, Ziele der Legionäre sind daher andere Metropolen oder sogar das europäische Ausland.

Zu denen, die darauf setzen, dass Baskteball auch in Hamburg auf Sicht wieder eine Arena füllt, gehört ein 18 Jahre alter Teenager aus Niedersachsen. Janis Stielow wurde in Stadthagen geboren, zog anschließend mit seinen Eltern und den beiden älteren Schwestern mehrfach um. Das Basketballspielen erlernte der 1,91 Meter große Aufbau- und Flügelspieler im Alter von elf Jahren beim MTV Lüneburg, sein Talent führte ihn anschließend über die Zwischenstationen Hittfeld Sharks und VfL Pinneberg (heute Holstein Hoppers) zum SC Rist und zum Nachwuchsbundesliga-Kooperationsprojekt Piraten Hamburg.

Dort ist sein Trainer Marvin Willoughby voll des Lobes über den Abiturienten, der gerade ein Studium der Politikwissenschaften an der Universität Hamburg aufnahm. „Janis hat den nötigen Killerinstinkt, findet immer die Lücken in der gegnerischen Defensive und lässt sich auch von Fehlversuchen nicht nicht entmutigen.“ Nach dem Wechsel von Kapitän Ismet Akpinar zum Bundesliga-Club ALBA Berlin sei es nur logisch gewesen, dass der Niedersachse diese Rolle übernahm. „Janis ist seit Jahren der konstanteste Spieler im Nachwuchs-Bundesligakader.“

Eine feste Größe ist Stielow, der seine berufliche wie sportliche Zukunft in der Metropolregion sieht („Ich möchte in Hamburg bleiben.“) mittlerweile auch im Pro-B-Zweitliga-Herrenteam des SC Rist. In den bisherigen vier Punktspielen stand der Niedersachse in der Startformation, alle Partien wurden gewonnen. Zuletzt gab es einen doppelten Anlass zur Freude. Nach dem 74:62 über den VfL Stade im Zweitliga-Punktspiel führte Stielow sein U19-Bundesligateam in der Wedeler Steinberghalle zu einem 75:70 (44:42) über die Eisbären Bremerhaven und war mit 27 Punkten bester Korbschütze, aber trotzdem nicht zufrieden: „Wir haben uns schwere getan als nötig.“

Ebenfalls erfolgreich verlief die Saisonpremiere für das U16-Team der Piraten in der Jugend-Bundesliga (JBBL)team. Die von Headcoach Özhan Gürel betreuten U16-Jungen ließen den gleichaltrigen Talenten der Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB beim 78:51 (48:22) keine Chance. Angesichts der klaren Pausenführung nutzte Gürel die Gelegenheit, allen Spielern, darunter auch Youngster Jens Großmann (Jahrgang 2000), viel Einsatzzeit zu gönnen. Beste Korbschützen des Heimteams waren Jonas Pilling (15 Punkte), Jeffrey Spengler (14) und Louis Franklin Olinde (13).

Den Fehlstart in die Saison 2013/14 perfekt machte dagegen die U17-Mädchenmannschaft der Metropolitan Baskets Hamburg in der WNBL. Das Team des ehemaligen Wedeler Damenbundesliga-Headcoaches Marc Köpp und von Ex-Nationalspielerin Katharina Kühn unterlag in der Ahrensburger Halle am Reesenbüttel dem Herner TC 75:87 (38:45) und kassierte damit nach dem 70:81 beim TSV 1860 Hagen die zweite Niederrelage in der stark besetzten Nordwest-Staffel.

„Nun müssen wir am kommenden Sonntag bei New Basket Oberhausen unbedingt gewinnen, wenn wir das Ziel Play-off-Teilnahme nicht frühzeitig aus den Augen verlieren wollen“, sagt Köpp. Erheblich geschwächt habe sein Team der Ausfall von Jasmin Zimmermann, die sich im Training eine Sprunggelenksverletzung zuzog.

„Mit ihr fehlte eine der Spielerinnen, die dem Spiel noch einmal eine Wende geben können“, sagte Köpp, der sich vor allem darüber ärgerte, dass sein Team noch einmal zum 53:53 (29. Minute) ausgleichen konnte, sich anschließend aber mehrere Fehlversuche leistete. Ebenfalls nicht ausreichend war aus Köpps Sicht die Freiwurfquote. Herne hätte 72 Prozent seiner Versuche in Punkte umgemünzt, die Schützinnen des Kooperationsprojektes von SC Rist und Ahrensburger TSV dagegen nur knapp über die Hälfte ihrer Würfe.