Bezirksliga SC Egenbüttel reaktiviert Topstürmer und siegt 6:0 gegen Niendorf. Schlappe für Sparrieshoop

Rellingen. Die personelle Not machte Marc Zippel, den Trainer des SC Egenbüttel, erfinderisch. Als sich auch noch Offensivkraft Björn Schröder aus beruflichen Gründen abmeldete, war die Zeit reif für das Comeback des Jan Fritz. Der frühere Topstürmer, 27, trat beim 6:0 (2:0) über den Niendorfer TSV II erstmals seit vier Jahren wieder für die Rellinger Fußballer (um Bezirksliga-Punkte) in Aktion.

Schon vor drei Wochen reifte der Plan, Fritz, der in Köln Sozialpädagogik studiert, zu reaktivieren. Dessen Konfrontation 2009 mit den früheren Trainern Holger Podein und Olaf Ohrt, die seinerzeit zur Trennung und zum Vereinswechsel (SV Lieh) führte, interessiert Marc Zippel nicht. „Mir sind Heißsporne wie Jan lieber als diese Etepetete-Kicker“, sagt er. Die Mannschaft legte für das Bahnticket zusammen.

Eine Stunde vor dem Anpfiff stand Fritz am Moorweg auf der Matte. Dann bot der Protagonist der souveränen Landesliga-Meisterschaft und des Verbandsliga-Aufstiegs 2008 eine Leistung, die Begeisterung auslöste. Zu zwei der sechs Treffer von Antonio Ude (15., 35., 65.), Tim Sonnenschein (60., 72.) und Philipp Koberger (81.) leistete Fritz die Vorarbeit. Mit seinem Engagement stellte er sogar den zur Pause ausgewechselten Niendorfer „Weltpokalsiegerbesieger“ Nico Patschinski in den Schatten. Die Rellinger schafften den Anschluss zu den Spitzenteams in der Staffel West. Jan Fritz kündigte an, nach Ende seines Studiums im April bei Bedarf wieder regelmäßig zur Verfügung zu stehen. Egenbüttels früherer Meistercoach Ralf Palapies (SV Rugenbergen) hat einen Tipp für Marc Zippel: „Man muss Zugang zu seiner etwas introvertierten Art finden, dann hat man viel Freude an Jan.“

Kummer bereitet seinem Trainer Bernhard Schwarz der verheißungsvoll gestartete TSV Sparrieshoop, der seine gute Ausgangsposition mit drei aufeinander folgenden Niederlagen fast schon verspielte. Schwarz nahm nach dem neuerlichen Reinfall bei Aufsteiger Glashütter SV II (1:3/0:2) kein Blatt vor den Mund: „Zurzeit haben wir kein Glück, bieten allerdings auch schlechten Fußball.“ Sogar der erfahrene Michael Nöthen leistete sich diesmal Fehler, die mit Gegentoren bestraft wurden (29., 34.). Nach dem Anschlusstreffer von Andre´ Koopmann (60.) stellten die Gastgeber den vorherigen Abstand in der 83. Minute wieder her.

Leer ging auch der FC Elmshorn II aus. Treffer von Patrick Hiob (1:1/45.), Gesim Sabani (2:3/56.) und Tim Weber (3:3/60.) reichten nicht, die Niederlage bei Hansa 11 zu vermeiden. Drei Minuten vor dem Abpfiff glückte dem bisherigen Drittletzten das 4:3 (1:1). Das wäre die Chance für die SV Lieth gewesen, sich am Nachbarschaftsrivalen vorbei auf den zweiten Platz zu drängeln. Dann aber gewann der SSV Rantzau dank der Treffer von Flemming Bruns (65.) und Jan-Niclas Rohr (75.) im Waldstadion 2:0 (0:0). Bruns Freude darüber war getrübt, weil er sich wegen einer Unsportlichkeit die Rote Karte einhandelte (80.).

Bei Roland Wedel bekam Trainer Dirk Kahl seinen 40. Geburtstag nicht mit drei Punkten versüßt. Das 1:1 (1:1) gegen den Rissener SV könnte im Kampf um den Klassenerhalt eines Tages noch schmerzen. Torchancen gab es nicht zu knapp. Mit Ausnahme der 45. Minute, als Marco Meins einen Freistoß von Josip Dilber mit dem Kopf verwandelte, ließen die Wedeler alle ungenutzt. Beinahe hätten die Rissener den Spielverlauf in der 88. Minute – Pfostenschuss – sogar auf den Kopf gestellt.

Flemming Matthiessen (3./Foulelfmeter), Fabian Tiede (9., 36./Foulelfmeter), Moritz Großmann (75.) und Matthias Langmaack (83.) sicherten dem TSV Holm das 5:1 (3:0) über den SC Ellerau. Das 1:3 war ein Selbsttor von Hannes Fehr (57.). Beim 3:1 (1:0) der SV Halstenbek-Rellingen II auswärts über den SV Rugenbergen II waren für die Gäste Edon Bajra (22.) und Sergio Batista (48., 71.) sowie für die Bönningstedter Saif Zitouni (58.) erfolgreich.