Die Drittliga-Volleyballer des VfL Pinneberg starten nach fast siebenmonatiger Pause mit einem Auswärtsspiel in die Saison 2013/14

Pinneberg . „Verdamp lang her“ lautet der Titel eines Songs, der der Kölner Rockband BAP im Jahr 1982 einen Hit bescherte. Noch nicht ganz so lange her ist das bislang letzte Spiel, das die Volleyball-Männer des VfL Pinneberg in der zur Saison 2012/13 eingeführten Dritten Liga Nord bestritten. Ende März gewann das Team von Trainer Joachim Müller die Auswärtspartie beim Oststeinbeker SV 3:0, beendete die Premierensaison der neuen Spielklasse mit der stattlichen Ausbeute von 24:8 Punkten als Tabellendritter.

Danach hieß es fast sieben Monate lang warten für die Pinneberger. Nun aber hat die Geduldsprobe ein Ende, am Sonnabend, 19.Oktober, starten die Pinneberger mit einer Auswärtspartie bei der TSGL Schöneiche (Beginn: 19Uhr) in Brandenburg in die neue Spielzeit. „Das erste Spiel einer neuen Saison ist immer etwas Besonderes, vor allem in einer so hohen Klasse“, sagt VfL-Zuspieler Sebastian Rieck, der sich ebenso auf den Saisonstart freut wie Außenangreifer Lars Lydorf. „Nach einem halben Jahr ohne Wettkampfpraxis kribbelt es schon“, sagt der neue Kapitän.

Allein die Frage nach der Spielstärke bereitet den Pinnebergern Kopfzerbrechen. „Das ist ganz schwer einzuschätzen“, so Lydorf. „Wenn man monatelang im Training immer nur die gleichen Gesichter sieht, verliert man die Fähigkeit, so ein Level zu beurteilen, zumal wir ja die anderen nicht sehen.“

Möglicherweise bringt den Pinneberger aber schon das erste Spiel neue Erkenntnisse. Das Team aus Schöneiche schaffte 2012/13 den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga, verzichtete aber aus wirtschaftlichen Gründen auf seinen Startplatz. „Da der Leitungsunterschied zwischen Dritter Liga und 2. Bundesliga beträchtlich ist, wird in Brandenburg schon ordentlich etwas auf uns zukommen,“ sagt Lydorf, und auch Sebastian Rieck gibt sich vor dem Gastspiel seines Teams in der 12.000-Einwohner-Gemeinde südöstlich von Berlin keinen Illusionen hin. „In Schöneiche sind wir Außenseiter.“

Pinneberger müssen Teilnahme an zwei Vorbereitungsturnieren absagen

Alles andere als optimal verlief die Saisonvorbereitung der Pinneberger. „Wir haben noch nicht einmal ein Turnier bestritten“, sagt Sebastian Rieck. Zwei fest vereinbarte Termine konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrgenommen werden. In Norderstedt hätte Joachim Müller urlaubsbedingt nur mit einer Rumpftruppe antreten können, die Anreise zum stark besetzten OTB-Cup in Oldenburg (Niedersachsen) verhinderte die lange zuvor terminierte Hochzeit von Diagonalangreifer Felix Bromm, der dazu alle Mannschaftskameraden und den Coach eingeladen hatte.

Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen sammelten die Pinneberger daher nur beim Turnier um den Hamburger Pokal, der zwar mit einer Finalniederlage gegen Staffelrivale und Angstgegner VC Norderstedt endete, dem Team laut Sebastian Rieck aber trotzdem weitergeholfen habe, zumal mehrere Stammspieler fehlten.

Nachdem in der Vorsaison gleich vier neue Spieler in den Kader des VfL integriert werden mussten, gibt es in diesem Jahr kaum personelle Veränderungen. Lediglich Daniel Pötz, der Vorgänger von Lars Lydorf als Mannschaftskapitän, gönnt sich familienbedingt eine Auszeit, steht aber für Notfälle als Standby-Spieler bereit. Pötz’ Position im Außenangriff übernimmt der einzige Neuzugang Sebastian Tanner, nach Auffassung von Trainer Joachim Müller ein Gewinn für die Mannschaft. „Basti hat sich menschlich ziemlich schnell ins Team eingefunden und auch im Pokal schon einen guten Job gemacht. Er wird uns auch in der Liga weiterhelfen.“

Ein Fünkchen Zuversicht, mit einem Überraschungssieg in die Saison starten zu können, gibt es für die VfL-Volleyballer: In den vergangenen zehn Jahren gab es unabhängig von der Spielklasse nie eine Niederlage zum Auftakt.