Marcel Börnecke kehrt ins Tor des FC Roland zurück, schon überraschen die Wedeler in der Bezirksliga. FCE II jetzt auf Platz zwei

Klein Offenseth. Erst fehlte Marcel Börnecke, 29, wegen seiner Hochzeitsreise. Dann unterzog er sich einer Ellenbogen-Operation. Insgesamt schon sieben Partien mussten die Bezirksliga-Fußballer von Roland Wedel diese Saison ohne ihren Stammtorwart auskommen. Fünfmal hatte Marco Meins, sonst Stürmer oder Libero, zwischen den Pfosten ausgeholfen, zweimal Deniz Ayik (zweite Mannschaft/Kreisklasse). Der Abwärtstrend war unverkennbar, bis zu Börneckes Comeback am elften Spieltag in der Staffel West. Da überraschten die Wedeler mit einem 1:1 (1:0) auswärts gegen den Tabellenzweiten TSV Sparrieshoop, der zuvor fünf von sechs Heimspielen gewonnen hatte.

„Es war nun keineswegs so, dass Matze Wunderdinge verrichten musste. Aber allein seine Anwesenheit hat uns Sicherheit gegeben“, sagte Dirk Kahl, Trainer des FC Roland. Mit einer Fünfer-Kette im Mittelfeld hielten die Wedeler die meiste Gefahr von Börnecke fern. Nach ihrem 1:0 von Alexander Winkler per Flugkopfball (15.) lagen sogar noch weitere Torerfolge in der Luft. „Das kommt eben dabei heraus, wenn die Mannschaft das Gegenteil von dem macht, was besprochen wurde“, schimpfte TSV-Coach Bernhard Schwarz. Den Ausfall von fünf Leistungsträgern ließ er nicht als Entschuldigung dafür gelten, dass einige „nur 60 statt 100 Prozent Leistung“, ablieferten. Schließlich waren die Wedeler gar nur mit ihrem letzten Aufgebot angetreten. Besser wurde es allerdings im zweiten Durchgang, als Christian Mikut zwei Minuten nach seinem Lattenkopfball (58.) wenigstens noch einen Zähler rettete. Die Wedeler Freude über den unerwarteten Punktgewinn war allerdings in der Nachspielzeit, als Ali Gürbüz wegen eines Remplers an Manuel Großcurth die Rote Karte sah, getrübt.

Vorne zieht der SV Eidelstedt seine Kreise. Die SV Halstenbek-Rellingen II vermochte den ungeschlagenen Tabellenführer beim 0:1 (0:1) zwar zu ärgern, aber eben nicht in die Knie zu zwingen. Aus einem Fehlpass von Zaher Ashrafi resultierte das einzige Gegentor (30.). Erster Verfolger der Eidelstedter ist jetzt die Reserve des FC Elmshorn, die beim 4:0 über den TSV Holm allerdings lange um die Punkte zittern musste. Am Ende hatten dann Veton Hajrizi (14., 77.) und Patrick Hiob (67., 90.) je zweimal zugeschlagen. Der Tabellendritte SV Lieth konnte sich ebenfalls glücklich schätzen, beim Tabellenletzten Rissener SV mühsam gewonnen zu haben. Björn Dohrn, der kurz vor dem Abpfiff der Partie ebenso wie der Torhüter der Gastgeber die Gelb-Rote Karte sah (70.), und Henk Boesten (86.) wandelten den 0:1-Rückstand (48.) in einen 2:1 (0:0)-Erfolg um.

Der SSV Rantzau war beim 5:0 nach Toren von Yusuf Önegi (42./Foulelfmeter, 88.), Jan-Niclas Rohr (44.), Matthias Tuleweit (60.) und Marco Jensen (75.) klar besser als Gegner Hansa 11. Önegi (43.) und Marvin Jensen (90.) scheiterten gar mit weiteren Strafstößen am Torhüter. Der SC Egenbüttel siegte beim SC Ellerau nach Toren von Antonio Ude (35., 70.) und Philipp Koberger (38.) ebenfalls ungefährdet 3:0 (2:0). Mit demselben Resultat geschlagen kehrte der SV Rugenbergen II vom Niendorfer TSV II zurück. Ein von Felix Semmelhack verursachter Foulelfmeter war in der achten Minute der Anfang vom Ende. Spaß machte es den Bönningstedtern allerdings, Anschauungsunterricht beim früheren Bundesliga-Stürmer Nico Patschinski (FC St. Pauli), 36, genommen zu haben.