„Ich musste die ganze Zeit an Thomas Bliemeister denken“, sagt Ralf Palapies.

Bönningstedt. Bliemeister, das ist der Coach der SV Halstenbek-Rellingen, die am 2. Oberliga-Spieltag eine 1:7-Niederlage gegen den SV Rugenbergen bezog. Wie sich der Trainerkollege seinerzeit fühlte, das konnte Palapies nun nachvollziehen. Seine Bönningstedter Fußballer gingen beim SV Curslack-Neuengamme 0:7 (0:2) unter. Ausgerechnet vorm Mannschaftsabend in St. Pauli war das die höchste Oberliga-Niederlage der SVR-Kicker aller Zeiten.

Die Halstenbeker bekamen nach jenem Reinfall sofort die Kurve und blieben achtmal nacheinander ungeschlagen. Die Mini-Krise des SV Rugenbergen, der ein drittes Mal am Stück leer ausging, aber könnte sich zu einer etwas größeren ausweiten. Das liegt auch daran, dass Palapies das Personal ausgegangen ist. Auf das Leistungstief des einen oder anderen konnte er am Gramkowweg nicht mehr reagieren. Vielmehr kam Andreas Bartel aus der zweiten Mannschaft zu seinem (20-minütigen) Oberligadebüt. Auch „Kapitän zur See, aber ohne Spielpraxis“ Fabian Rußbüldt war in der halben Stunde seines Mitwirkens überfordert damit, das Schiff vor dem Untergang zu bewahren. „Es war ein miserabler Tag von uns allen, die Trainer und den Physiotherapeuten eingeschlossen“, sagte Palapies. Von den Protagonisten auf dem Kunstrasen zeigte nur Torwart Dennis Schultz, dem der Trainer keinen der Gegentreffer (10., 45., 47. 54., 61., 73. und 88. Minute) ankreidete, Normalform.

„Mit dem 0:2 zur Pause waren wir gut bedient“, räumte Palapies ein. Das dritte Gegentor gleich nach der Pause verfehlte seine Wirkung dann nicht. Die Böninngstedter knickten ein wie die Pappeln im Wind.