Patrick Hiob trägt mit zehn Saisontreffern zum Höhenflug des FC Elmshorn II bei

Elmshorn. „Vielleicht bin ich nicht mehr der Jüngste. Aber ihr müsst mit mir rechnen.“ Das ist die Botschaft, die Patrick Hiob, 32, an die Konkurrenz in der Staffel West richtete. Beim 5:3 (1:2) des FC Elmshorn II über den SC Egenbüttel um Bezirksliga-Punkte glückte dem Wandervogel des Hamburger Amateur-Fußballs – 14 verschiedene Stationen in elf Jahren – ein Hattrick binnen 18 Minuten (49./53., 66.).

Ist Hiob damit heimisch geworden? Alle rechneten mit seinem Abschied, als sich Kumpel Antonio Ude im Sommer Egenbüttel anschloss. Doch Hiob blieb und trug mit nun schon zehn Treffern zum Höhenflug der Elmshorner bei. Freund „Toni“ steht bei fünf Treffern, nachdem er am Ramskamp das 1:0 (4.) der Rellinger erzielt und einen Foulelfmeter zum 3:4 verwandelt hatte (70.). „Nicht schlecht, aber für einen Mann seiner Klasse zu wenig“, sagt SCE-Coach Marc Zippel. Seinen Plan, dem Team mit der Verpflichtung Udes und Philipp Kobergers (Niendorfer TSV) endlich wieder das Sieger-Gen einzupflanzen, erklärte er mittlerweile für gescheitert. Der älteste Sohn von Trainerlegende Holger Zippel stellt sich seit dem vergangenen Sonntag vielmehr selbst in Frage: „Wenn die Spieler meine Vorstellungen von Fußball nicht umsetzen können, dann kommt mir der Gedanke, vielleicht nicht der richtige Coach für dieses Team zu sein.“ Bis zur Winterpause wolle er die Entwicklung des einstigen Titelmitfavoriten abwarten und dann seine Schlüsse ziehen. Gibt’s einen Umbruch? Vier Spieler der zweiten Mannschaft, die Zippel einsetzte, boten überzeugende Leistungen.

Nach dem 1:1 von Jannik Ruhser (24.) war die SCE-Welt in der 28. Minute, als Björn Schröder das 2:1 der Gäste erzielte, wieder in Ordnung. Das änderte sich im von Patrick Hiob geprägten zweiten Durchgang. In der 90. Minute räumte Lukas Schiebuhr alle Restzweifel am Heimsieg der Elmshorner aus. Es wurde noch ein fröhlicher Mannschaftsabend in einem Tornescher Lokal, wo FCE-Betreuer Rainer Klaar anlässlich seines 54. Geburtstags am 12. September mit etwas Verspätung in die Spendierhosen schlüpfte.

Am zehnten Spieltag wartet der SSV Rantzau, der mit einem 2:1 (0:0) beim Rissener SV endlich die Kurve bekam, auf den Tabellendritten von der Krückau. Die Barmstedter feierten den eingewechselten Flemming Bruns, der in der 70. Minute den Führungstreffer erzielte und nach dem Ausgleich der Rissener (87.) in der Schlussminute die Entscheidung herbeiführte. In den Blickpunkt rücken aber auch die SV Lieth und der TSV Sparrieshoop, die sich mit Siegen auf ihr direktes Duell, das Spiel des Fünften gegen den Zweiten, einstimmten. Dimitri Rawinsky (2., 14.), Dennis Ghadimi (20., 50.) und Dennis Kölln (79.) trugen die Treffer zum 5:1 der Klein Nordender auswärts über Grün-Weiss Eimsbüttel zusammen, wobei die Gastgeber nach ihrem 1:3 noch einen Akteur durch die Rote Karte einbüßten. Jan Johannsen (38.) und Manuel Rondo Perez (52.) sicherten das 2:0 der Klein Offensether gegen Hansa 11.

Zu den Überraschungsteams der Staffel West zählt auch die Reserve der SV Halstenbek-Rellingen, die aber schon schwerere Aufgaben als beim 4:1 (1:0) über den von enormen personellen Problemen geplagten FC Roland Wedel zu bewältigen hatte. Trainer Oliver Berndt freute sich über das gelungene Debüt von Jan-Peter Paulsen zwischen den Pfosten, auch wenn der Keeper der A-Junioren den Wedeler Anschlusstreffer von Daniel Lopez (66.) nicht verhindern konnte. Der FC Roland boten nicht zum ersten Mal Feldspieler Marco Meins als Torwart auf. Stammkeeper Marcel Börnecke trägt nach einer Schleimbeutel-Operation den Arm in Gips. André Stemmann (23., 51.), Philipp Postels (68.) und Oliver Wroblewsky (90.) waren für die Halstenbeker, die in der vierten Runde des Holsten-Pokals am Donnerstag um 13 Uhr bei DuWO 08 II antreten, erfolgreich.

Der SV Rugenbergen II stellt sich im Wettbewerb am Mittwoch um 19.30 Uhr beim TSV Wandsetal II vor. Auswärts gegen den TSV Holm kratzten die Bönningstedter nach dem 1:0 von Hendrik Thönnißen (4.) lange am fünften Saisonsieg, ehe sich ihr Kapitän Andreas Bartel die Gelb-Rote Karte einhandelte (85.). Vier Minuten später erzwang der Holmer Jan Dostal den 1:1-Ausgleich.