Viermal trifft es Spieler bei Rugenbergen gegen Egenbüttel. Sparrieshoop jetzt Bezirksliga-Zweiter

Bönningstedt. Die Schiedsrichter im Fußball haben es nicht leicht. Selbst die Bezirksliga-Teams legen mittlerweile ein rasantes Tempo vor. Nach dem von vier Platzverweisen begleiteten 2:1 (2:0) des SV Rugenbergen II über den SC Egenbüttel bemühten sich die Verantwortlichen deshalb um eine faire Wortwahl. „Die Kartenverteilung war unglücklich“, sagte der Rellinger Co-Trainer Theo Ourgantzidis. Der Bönningstedter Trainer Guido Krenzk hätte sich „lieber ein beruhigendes Wort“ des Unparteiischen „als diese übertriebene Kartenflut“ gewünscht.

Der Ärger begann schon in der 16. Minute, als Tolga Celik nach einem Rempler von Maik Martin zu Boden stürzte. Der Mann an der Pfeife verhängte einen Elfmeter, den Timo Vanselow, zuvor (6.) schon Schütze des 1:0, zum 2:0 verwandelte. Martin sah Gelb und in der 64. Minute schließlich Gelb-Rot. „Dabei war es für mich noch nicht einmal ein Foul“, wunderte sich Ourgantzidis. „Das sieht jeder anders, je nach Vereinsbrille“, entgegnete Krenzk.

Keine Diskussionen gab es in der 67. Minute. Als er Antonio Ude am Trikot zerrte, durfte sich Felix Semmelhack (SV Rugenbergen II) über Rot nicht beschweren. Gelb-Rot handelten sich noch Simon Gehlhaar (SCE/67.) und Celik (SVR II) ein. Von Spielfluss konnte hüben wie drüben keine Rede mehr sein. Ein Treffer des eingewechselten Björn Schröder (67.) reichte den Gästen nicht mehr zum Punktgewinn.

Heiß umkämpft war das 4:3 (3:2) des TSV Sparrieshoop dank Toren von Uwe Lohse (13.), Dennis Arendt (31.), Kevin Oehlers (33.) und Christian Rondo Perez (57.) im Nachbarduell beim SSV Rantzau. Nach Roter Karte für den Klein Offensether Christian Mikut (60.) witterten die Barmstedter Morgenluft, dann aber ging auch Niclas Lohmann aus den Reihen der Gastgeber über Bord (Gelb-Rote Karte/68.). Marvin Jensen (1:1/23.) und Matthias Tuleweit (2:3/37., 3:4/83.) konnten mit ihren Toren die SSV-Talfahrt nicht stoppen. Trainer Andreas Behnemann dachte aber nicht daran, sich auf das Fehlen einiger Leistungsträger zu berufen: „Anderen ergeht es auch nicht besser. Wenn ich allein sehe, mit welcher Elf Roland Wedel Woche für Woche antritt.“

Der extrem ersatzgeschwächte FC Roland warf gegen den Niendorfer TSV II kämpferisch und läuferisch alles in die Waagschale. Zur Belohnung gab es einen 4:3 (1:1)-Erfolg nach Toren von Alexander Winkler (1:1/27.), Marco Meins (2:1/48., 3:2/64.) und Frank Unbehaun (4:2/70.). So ersparte sich das Team den Sog nach unten. Der wird heftiger, nachdem alle drei Teams auf den Abstiegsplätzen siegten. Überraschend war vor allem das 2:1 (1:0) des Rissener SV über die zuvor ungeschlagene Zweite des FC Elmshorn, die sich offenbar zu sicher fühlte. Tim Weber traf erst in der 83. Minute, zu spät für die Wende. Marc Lange ließ sich auf ein verbales Scharmützel mit Zuschauern ein, dass der Schiedsrichter mit Rot ahndete (89.).

Die SV Liethglaubte sich nach vier aufeinander folgenden Siegen schon auf dem Weg nach ganz oben. Die SV Halstenbek-Rellingen II reduzierte die Klein Nordender mit einem 1:0 (0:0) im Waldstadion wieder auf gehobenes Mittelmaß. Oliver Wroblewsky verwandelte einen an Dennis Beckmann verschuldeten Foulelfmeter (60.), Henk Boesten (Lieth/85.) sah Gelb-Rot. Für den TSV Holm trat Fabian Tiede erfolgreich als Strafstoßschütze in Aktion. Tabellenführer SV Eidelstedt ließ sich aber vom 0:1 nach 15 Minuten nicht verunsichern und siegte 5:1 (2:1).