VfL Pinneberg lässt derSV Blankenese beim klaren 5:1 keine Chance

Pinneberg. Für eine Nacht waren die Fußballer des VfL Pinneberg Tabellenzweiter der Hamburger Oberliga. Das musste gefeiert werden. Die Spieler schlossen den Container in ihrem Stadion am Rosengarten auf und machten eine lange Nacht daraus. Trainer Michael Fischer trank sein Bier mit einem Ausdruck im Gesicht, als könnte er gar nicht begreifen, wie ihm und seinem Team im Moment geschieht. Auswärts gegen die SV Blankenese lagen die Pinneberger trotz einer mäßigen Leistung bis dahin zur Pause 1:0 in Führung. Am Ende hatten sie dem Aufsteiger eine 1:5 (0:1)-Heimniederlage zugefügt. „Fußball kann so merkwürdig sein“, sagte Fischer. Und dann warf er noch rasch einen dankbaren Blick in die Richtung von Torwart Tim Brüggemann, der sein Team mit drei Glanzparaden überhaupt im Spiel gehalten hatte.

Thorben Reibe verwertete einen Querpass von Sören Badermann zum 1:0 des VfL (8.). Das war es aber auch schon, was die Gäste auf dem Sportplatz Waldesruh unter Flutlicht zunächst boten. In Abwesenheit von Benjamin Brameier und Christian Dirksen, der sich wegen einer im Training mit der VfL-Zweiten erlittenen Bänderverletzung kurzfristig abgemeldet hatte, ließ die Aufräumarbeit vor der Abwehr Wünsche offen. Ein ums andere Mal kamen die Blankeneser durch. Allein Brüggemann stand dem Ausgleich im Wege.

Entscheidenden Charakter hatte dann die 53. Minute, als sich SVB-Keeper Claus Hencke nur noch mit einem Foul an Reibe zu helfen wusste. Es gab die Rote Karte für Hencke und einen Elfmeter, den Sascha Richert zum 2:0 des VfL verwandelte. Von da an war es ein ganz anderes Spiel als vorher. Die Pinneberger strotzten plötzlich vor Selbstbewusstsein. Was die Außenspieler Flemming Lüneburg (rechts) und Sören Badermann (links) mit ihren Gegenspielern anstellten, das rief Begeisterung beim vorher wenig amüsierten Fischer hervor. Lüneburg per Freistoß (70.) und Badermann (81., 88.) trugen dann auch die restlichen Einschläge zum bislang höchsten Saisonsieg zusammen. Die Blankeneser konnten sich allenfalls damit trösten, dass ihrem Stürmer Stefan Westbrock mit einem Volleyschuss das schönste Tor des Abends glückte (1:3/74.).