Nach der 40. Auflage am Wochenende darf der Elbdörfer und Schenefelder Reiterverein die DM nur noch im Zwei-Jahres-Rhythmus ausrichten

Schenefeld. Kaum eine ruhige Minute hatte in den vergangenen Wochen Hinrich Groth. Unermüdlich war der stellvertretende Vorsitzende des Elbdörfer und Schenefelder Reitervereins (ESRV) mit seiner Crew auf dem Areal des Reitstalls Klövensteen unterwegs, um Gelände, Dressur-Vierecke und Springplätze für die 40. Schenefelder Vielseitigkeit zu präparieren. Jetzt ist alles bereit für das dreitägige Reitturnier von Freitag, 20.September, bis Sonntag, 22.September, für das 25 Nennungen in der CCI**- und 29 in der CIC-Klasse eingingen.

Doch weder das große Interesse der Buschreiter-Elite noch die Aussicht auf den Start von drei Mannschafts-Europameistern von Göteborg (Ingrid Klimke, Andreas Dibowski, Dirk Schrade) können den aktuellen Sorgen der Veranstalter abhelfen. Arg getrübt wurde die Vorfreude auf das Jubiläumsturnier dadurch, dass der ESRV künftig nicht mehr in jedem Jahr die Vielseitigkeits-DM ausrichten darf, sondern 2014 der Turniergesellschaft Luhmühlen in Niedersachsen den Vortritt lassen muss. Von 2015 an soll das Vielseitigkeits-Championat dann im steten Wechsel in ungeraden Jahren in Schenefeld und in geraden in der Lüneburger Heide ausgetragen werden.

„Wir haben viele gute Argumente vorgetragen, die für Schenefeld als Austragungsort sprechen“, sagt Groth. Dem Turnierleiter missfällt aber die Ausrichtung der Meisterschaften zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr. „Luhmühlen veranstaltet im Juni, wir erst im Herbst“, sagt Groth. Zudem verschaffte der Termin in Niedersachsen der Elite einen massiven Vorteil. „Bei uns bekommen auch diejenigen eine Chance, die sich erst im Verlauf der Grünen Saison für einen DM-Start empfohlen haben.“ Ohnehin dürfe das Niveau einer deutschen Meisterschaft nicht zu hoch sein. „Die Herausforderungen müssen sich schon an den Fähigkeiten der Teilnehmer orientieren.“

Elske Nazarian, Pressesprecherin und Schriftführerin des ESRV, kann dem Zwei-Jahres-Rhythmus trotz allen Ärgers Positives abgewinnen. „So etwas spornt den Ausrichter nur zusätzlich an.“ Die Jahre ohne die deutschen Vielseitigkeits-Meisterschaften will der Elbdörfer und Schenefelder Reiterverein künftig mit anderen hochklassigen Reitsport-Veranstaltungen auf seinem Areal überbrücken.

Die 30. Vielseitigkeit beginnt am Freitag um 9Uhr mit den Dressurprüfungen. Am Sonnabend folgt dann mit der Geländeprüfung der Höhepunkt der DM in Schenefeld. Die CCI-**-Prüfung beginnt um 12Uhr, die schwerere CIC-***-Prüfung um 14.30Uhr. Im abschließenden Springen messen sich die Vielseitigkeitsreiter am Sonntag von 11.30Uhr an.

Spitzensport und Spannung versprechen auch das Finale im Nachwuchswettbewerb Derby Dynamic Cup und die Entscheidung der Sonderwertung U25-Förderpreis Vielseitigkeit. In letzterer Prüfung rechnet sich die 24 Jahre alte Julia Krajewski gute Chancen aus. Die Pferdewirtschaftsmeisterin aus Warendorf startet in Schenefeld als Siegerin der U25-Förderpreiswertung, in der sie in der zurückliegenden Saison mit zwei Pferden, London Return und Lost Prophecy, punktete.

Wie schon in den vergangenen Jahren empfiehlt sich auch die 30. Auflage der Schenefelder Vielseitigkeit als Ziel für Wochenendausflügler aus der Region. Der Eintritt ist frei, Besucher können nicht nur das Turniergeschehen aus der Nähe erfolgen, sondern auch auch das Gelände erkunden.