Teenager überwiegen im Wedeler Regionalliga-Basketballteam. Kreisrivale Uetersen startet mit neuem Coach

Wedel/Uetersen. Trainiert er nun den Talentschuppen eines Zweitliga-Clubs oder doch eher Basketball-Krabbelgruppe? Diese Frage dürfte sich Stefan Altemüller des Öfteren bei Übungseinheiten mit der zweiten Herrenmannschaft des SC Rist stellen. Der 30 Jahre alte Coach aus Winsen an der Luhe bereitet zur Zeit die zweite Herrenmannschaft des SC Rist auf die Saison 2013/14 in der 2. Regionalliga Nord vor, in der sich die Perspektivspieler des Wedeler Clubs für Einsätze im Zweitliga-Team empfehlen können.

Gemeinsam mit Pro-B-Headcoach Sebastian Gleim hat Altemüller das wohl jüngste Wedeler Regionalliga-Herrenteam aller Zeiten zusammengestellt. Das Durchschnittsalter des Aufgebots beträgt weniger als 20 Jahre, einige Akteure dürfen sogar noch im U16-Team eingesetzt werden. Stabilität sollen dem Kader erfahrene Spieler wie Daniel-Timo Marzahl, der Pro-B-erfahrene Vedo Delic und Neuzugang Thomas Burow geben. Der 2,11 Meter große Center spielte 2012/13 für den Kreisrivalen, künftigen Staffelgefährten und Regionalliga-Absteiger BG Halstenbek/Pinneberg. Zweitliga-Erfahrung sammelte der gebürtige Berliner in seiner Heimatstadt und in Braunschweig.

Ebenfalls neu zum Team stießen Talente, die der SC Rist zum Großteil selbst ausgebildet hat. Dazu zählen neben Hendrik Reinholdt, Lukas Knaak und Alexander Ivantchitch auch Alexander Pimentel und Leonard Eckmann, die in der zurückliegenden Saison US-Highschools besuchten und regelmäßig mit deren Basketball-Teams trainierten. Der Wedeler Pimentel zählte sogar zu den besten Korbschützen der Crusaders, die Basketball-Mannschaft der Loyola Highschool in Mankato (Bundesstaat Minnesota).

Als weiterer Neuzugang wechselte Kenneth Dankowski von der BG Hamburg-West zum SC Rist. Angesichts der abgeschlossenen Kaderplanung kann sich Sebastian Gleim fast komplett der aktuellen Vorbereitung des Zweitliga-Herrenteams auf die Pro-B-Saison konzentrieren. „Wir haben sehr viel Talent in der Regionalliga-Mannschaft, und es ist uns gelungen, ein Team zu formen, das allen Beteiligten eine sehr gute Trainings- und Spielsituation bringen wird,“ sagt der Zweitliga-Headcoach. Mit Christopher Geist, René Kindzeka, Lennart Liebke, Janis Stielow und Fabian Strauß sind fünf Spieler des Pro-B-Teams mit Doppellizenzen ausgestattet worden, können daher auch in der 2. Regionalliga eingesetzt werden. „Mindestens zwei weitere werden noch dazukommen“, sagt Gleim.

Verzichten muss Altemüller künftig auf vier Stammkräfte des Wedeler Perspektivteams. Erwin Gausa wechselt zum Bramfelder SV (Aufsteiger in die 1. Regionalliga Nord), Tim Dostal, Christopher Ratjen und Tobias Wichers wollen sportlich kürzer treten. Jamo Ruppert hingegen schloss sich Pro-B-Aufsteiger VfL Stade an, Kai Schlüter und Kerim Sibert suchten sich neue Clubs.

Diese Abgänge trüben die Vorfreude des neuen Coaches auf seine erste Saison in Wedel nicht. „Es ist eine tolle Aufgabe, mit so talentierten Spielern zu arbeiten, die den nächsten Schritt machen wollen", sagt Englisch- und Sportlehrer Stefan Altemüller, dem auf der Bank Co-Trainer Andreas Schulz assistieren wird. Das erste Punktspiel 2013/14 bestreiten die Wedeler Talente am 28.September (19.45Uhr) auswärts bei Aufsteiger BG Hamburg West.

Am selben Wochenende steigen zwei weitere Herrenteams aus dem Kreis in die neue Spielzeit der 2. Regionalliga Nord ein. Für die BG Halstenbek-Pinneberg gilt es nach einer desaströsen Saison (nur drei Siege, Abstieg aus der 1. Regionalliga, Spieler-Exodus) neu zu beginnen. Der neue Trainer Alfred Knütter, 53, kann auf einen 20-köpfigen Kader zurückgreifen, vom Aufgebot 2012/13 verblieb nur Igor Bechthold. Neun Spieler brachte der Coach von seinem bisherigen Club und künftigen Staffelrivalen BG Hamburg-West mit. „Unser Saisonziel ist Platz fünf“, sagt der Coach aus Horst (Kreis Steinburg), der das Auftaktspiel bei der TSG Bergedorf (Sonntag, 29.September) aus privaten Gründen verpasst.

Mit neuem Trainer startet auch der TSV Uetersen in seine zweite Regionalliga-Saison seit dem Wiederaufstieg. Der kroatische Coach Toni Radic, 46, spielte für Clubs im ehemaligen Jugoslawien und in der Saison 1992/93 für den SC Rist, anschließend betreute der Ingenieur, der in Quickborn lebt, Teams in der Metropolregion. Im ersten Punktspiel am Sonnabend, 28.September, steht sein Team vor einer schweren Aufgabe, zu Gast in der Halle Seminarstraße (Spielbeginn: 15.30Uhr) ist das Nachwuchsteam von Bundesliga-Club Eisbären Bremerhaven.